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TU Graz/ Studium/ Studienangebot/

Masterstudium Verfahrenstechnik

Ob Medikamente, Lebensmittel, Chemieprodukte oder moderne Energieträger wie Bioethanol und Wasserstoff: Alles, was industriell erzeugt wird, ist Thema der Verfahrenstechnik. Sie sorgt mit innovativen Entwicklungen dafür, dass Waren und Produkte im großen Maßstab zur Verfügung stehen. Als Absolventin und Absolvent des Masterstudiums Verfahrenstechnik haben Sie neben der technischen Seite auch die ökologische, wirtschaftliche und soziale Komponente von Industrieanlagen und -prozessen jederzeit im Blick.

Eckdaten

  • Studiendauer: 4 Semester
  • ECTS-Anrechnungspunkte: 120
  • Abschluss: Diplom-Ingenieurin bzw. Diplom-Ingenieur (Dipl.Ing. oder DI), entspricht dem Master of Science (MSc)
  • Unterrichtssprache: Deutsch

Das Studium

Die Verfahrenstechnik befasst sich im weitesten Sinne mit allen Stoffumwandlungen durch mechanische, thermische oder chemische Prozesse in industriellem Maßstab. Entsprechend breit ist das Masterstudium inhaltlich angelegt, wobei technische und wirtschaftliche Fächer einander ergänzen und die praktische Anwendbarkeit des Wissens im Mittelpunkt steht.

Während des Studiums beschäftigen Sie sich theoretisch und praktisch mit aktuellen industriellen Themen: 

  • Sie machen sich mit den neuesten Theorien, Prinzipien und Methoden der Verfahrenstechnik und der Ingenieurswissenschaften vertraut.
  • Sie berücksichtigen ökologische, ökonomische und rechtliche Aspekte der Verfahrenstechnik.
  • Sie beschäftigen sich z. B. mit industriellen Trennverfahren, Bioraffinerieprozessen, der Prozesstechnik, der Partikelverfahrenstechnik, der angewandten Analytik, dem industriellen Umweltschutz und entwickeln Anlagenkonzepte für die verschiedensten Industriesparten.

Um Ihnen die Tür auch zu einer internationalen Karriere zu öffnen, wird ein Teil der Lehrveranstaltungen auf Englisch abgehalten.

Inhaltliche Schwerpunkte

Sie vertiefen Ihr Wissen der Verfahrenstechnik in folgenden drei Pflichtmodulen:

  1. Erweiterte verfahrenstechnische Grundlagen: Themen sind unter anderem die Partikeltechnologie, Prozessintensivierung, Pumpen und Verdichter.
  2. Betriebswirtschaftslehre: Das Modul gewährt Ihnen einen umfassenden Überblick von den Basics der Betriebswirtschaftslehre über das Rechnungswesen bis hin zu Themen wie Finanzierung und Controlling.
  3. Konstruktionsübung: Hier lernen Sie praxisorientiert, Produktionsanlagen zu planen und berechnen: von der Wirtschaftlichkeitsberechnung und Terminplanung bis zur Basis- und Detailplanung.

Ab dem 1. Semester spezialisieren Sie sich auf eine von zwei Vertiefungsrichtungen. Zur Auswahl stehen folgende industrielle Themen:

  • Anlagen- und Prozesstechnik – Hier vertiefen Sie Ihr Wissen über Auslegung, Betrieb und Optimierung von Anlagen und Prozessen.
  • Biobasierte Materialien und Fasertechnik – Sie befassen sich mit der Herstellung, Verarbeitung und Wiederverwertung von biobasierten Materialien und Grundlagen der Fasertechnik mit einem Schwerpunkt auf Papier- und Zellstofftechnik.

Zur Abrundung wählen Sie vertiefende Lehrveranstaltungen aus zwei von insgesamt fünf Wahlfachkatalogen.

Durch eine Vielzahl an Wahlfächer im Master kann man seine individuellen Interessen in den diversen Aspekten der Verfahrenstechnik ausleben. Das Berufsfeld eines Verfahrenstechnikers bzw. einer Verfahrenstechnikerin ist dementsprechend vielseitig und bietet viel Raum für Innovation. Besonders der industrielle Umweltschutz wird in Zukunft eine große Rolle spielen, was für mich ein ausschlaggebender Punkt in meiner Studienwahl war.

Ich war schon immer ein neugieriger Mensch. Seit jeher fasziniert mich, wie Dinge funktionieren und Prozesse ablaufen. Die Verfahrenstechnik bietet die beste Basis, um diese Neugierde zu stillen und mit dem erworbenen Wissen Prozesse auf nachhaltige Weise mitzugestalten und zu optimieren.

Durch die optimale Kombination aus Ingenieursdisziplin und Naturwissenschaften eröffnet sich unseren Absolventinnen und Absolventen ein breites Feld an Berufsmöglichkeiten. 

Verfahrenstechnik wird für die Lösung vieler gesellschaftlicher Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte benötigt: Von Produktionsverfahren für neue, ökoklogisch nachhaltige Materialien, über die Entwicklung von Kreislaufprozessen für Werkstoffe und Güter, bis zu dem Gebiet der integrierten Nutzung und Speicherung von Energie.

Forschung

Im Studium steht Ihnen die erstklassige Forschungsinfrastruktur der TU Graz zur Verfügung.

Dabei haben Sie unter anderem die Möglichkeit, an Pilotanlagen zu arbeiten und forschen. Etwa am RCPE (Research Center Pharmaceutical Engineering), am Technikum des CEET (Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik) oder im Brennstoffzellen- und Wasserstofflabor des CEET.

Zulassung zum Studium

1. Zulassungsvoraussetzungen

Die Aufnahme von Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiums Verfahrenstechnik an der TU Graz erfolgt ohne weitere Auflagen.

Absolventinnen und Absolventen anderer Bachelorstudien können sich unter study@tugraz.at zur Zulassung informieren und bewerben.

2. Zulassung

Fragen zur Zulassung?

Kontaktieren Sie studynoSpam@tugraz.at

Berufsperspektiven

Berufsfelder

Als Verfahrenstechniker bzw. Verfahrenstechnikerin planen, entwerfen und optimieren Sie Anlagen für die industrielle Produktion. Dabei stehen Ihnen alle Wirtschaftsbereiche offen, die sich in industriellem Maßstab mit der Verarbeitung von Rohstoffen beschäftigen. Häufige Arbeitgeber von Absolventinnen und Absolventen sind unter anderem folgende Industriebereiche:

  • Petrochemie
  • Anlagenbau
  • Kunststoffindustrie
  • Pharmaindustrie
  • Biobasierte Industrie
  • Biotechnologie
  • Papier- und Zellstoffindustrie
  • Chemische Industrie
  • Nahrungs- und Genussmittelindustrie
  • Metallurgie
  • Brennstoffzellen- und Kraftwerkstechnik
  • Elektronikindustrie
  • Umwelttechnik
  • Energieversorgungsunternehmen

Verfahrenstechnik ist das Studium der Vielseitigkeit. Obwohl auch Grundlagen auf wissenschaftlich hohem Niveau gelehrt werden, können Verfahrenstechnikerinnen und -techniker in fast allen Bereichen der Industrie und Gesellschaft Entscheidendes beitragen: Ob im Umweltschutz, im Automotive Engineering, in der Mikroelektronik, der Chemie, der Batterieforschung oder der Pharmazie - überall sind Absolventinnen und Absolventen wichtig und gesucht.

Verfahrenstechnik kann ich allen empfehlen, die Abwechslung im Berufsleben wertschätzen. Im Bachelorstudium taucht man in zahlreiche Themengebiete ein. Aktuell befinde ich mich im Masterstudium, in dem dieses Wissen vertieft wird und man lernt, die Themengebiete zu kombinieren. Das Schöne dabei ist die Vielfalt an Berufsmöglichkeiten. Es steht einem offen direkt am Produktionsgelände, in der Forschung oder im Bereich der Simulation und Programmierung zu arbeiten.