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Grundstein für das „Graz Center of Physics“ gelegt

04/07/2025 | TU Graz news | Universität

By Medieninfo

Am 8. April 2025 wurde die Grundsteinlegung für das „Graz Center of Physics“ gefeiert – eines der größten Universitätsbauprojekte Österreichs, das im Jahr 2030 seine Türen öffnen wird. Der Neubau wird die Physik-Institute der Universität Graz und der TU Graz an einem Standort vereinen und eine neue Ära der interdisziplinären Zusammenarbeit einläuten.

Eine „Zeitkapsel“ für das Graz Center of Physics: Christine Dornaus, Geschäftsführerin der Bundesimmobiliengesellschaft sowie TU Graz-Rektor Horst Bischof (links) und Uni Graz-Rektor Peter Riedler. Bildquelle: Uni Graz/Lunghammer

In der Baugrube vor dem Hauptgebäude ging aktuell die Grundsteinlegung für das „Graz Center of Physics“ über die Bühne. Der Unterbeton wurde bereits aufgebracht, bis Mai werden hier noch Erdsonden gebohrt. Die Baubewilligung von der Bau- und Anlagenbehörde ist rechtskräftig – im Mai starten daher die Bauarbeiten für den Rohbau. Abgeschlossen werden diese Rohbauarbeiten laut Plan bis Anfang 2027 sein.

Bei der Grundsteinlegung wurde auch eine Zeitkapsel eingemauert. Dabei handelt es sich um einen kleinen Ultrahochvakuum-Zylinder aus Stahl, der von Physikern der beiden Unis entworfen wurde. In dessen Inneren können dem Weltraum-Vakuum nahekommende Bedingungen geschaffen werden, die Physiker:innen zum Beispiel benötigen, um Experimente unter ultrareinen Bedingungen durchzuführen.

Im Zylinder befindet sich eine Urkunde, die BIG Geschäftsführerin Christine Dornaus sowie die Rektoren Horst Bischof und Peter Riedler unterzeichneten. Ebenso beinhaltet die Zeitkapsel Zeugnisse der Gegenwart wie Tageszeitungen vom 8. April 2025, Infos zur Kooperation NAWI Graz sowie ein Stück eines hölzernen Handlaufs aus und ein Polaroid von der ehemaligen Vorklinik.
Auf die Außenseite des etwa 30 Zentimeter langen Stahlzylinders wurde eine Formel von Ludwig Boltzmann graviert. Der berühmte Physiker und Philosoph war von 1869 bis 1873 sowie zwischen 1876 und 1890 Professor in Graz und schuf hier seine bedeutendsten Arbeiten zur statistischen Wärmetheorie.

Räume für die besten Köpfe

Christine Dornaus, Geschäftsführerin der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG): "Fortschritte in der naturwissenschaftlichen Forschung und Lehre sind entscheidend, um den großen Herausforderungen unserer Zeit entgegenzutreten. Das Graz Center of Physics wird die Physik-Institute von Universität Graz und TU Graz räumlich zusammenbringen und damit stärken. Der neue, gemeinsame Standort wird dabei auch baulich internationale Standards setzen und Räume für die besten Köpfe zur Verfügung stellen. Mit zwei Freitreppen an beiden Seiten des Gebäudes bitten wir auch die Nachbarschaft auf die Stadtterrasse mit Schlossbergblick."

Der Rektor der Universität Graz, Peter Riedler, betonte: „Mit dieser Zeitkapsel legen wir nicht nur einen Grundstein aus Beton und Stahl. Wir verankern Neugier, den Mut zur Erkenntnis und den Geist der Zusammenarbeit im Fundament des Graz Center of Physics. Damit entsteht auf unserem Uni-Campus weit mehr als ein modernes, nachhaltiges Bauwerk. Es ist bereits ein sichtbares Bekenntnis zur Kraft des Wissens, zum Fortschrittsglauben und zum unerschütterlichen Willen, die großen Fragen unserer Zeit zu stellen und zu beantworten.“

Der Rektor der TU Graz, Horst Bischof, hob die langjährige Kooperation der beiden Universitäten hervor: „Dieser Grundstein ist zugleich ein Meilenstein für den Universitätsstandort Steiermark. NAWI Graz, die seit mehr als zwei Jahrzehnten bestehende Zusammenarbeit der Universität Graz und der TU Graz in den Naturwissenschaften, wird nun auch im Grazer Stadtbild sichtbar sein. Im ,Graz Center of Physics‘ heben wir die Synergien in Forschung, Lehre und Infrastruktur, damit ein international sichtbarer Leuchtturm entstehen kann.“

Zahlen & Fakten

Das Graz Center of Physics wird auf einer Bruttogeschoßfläche von 50.000 m² Platz für rund 1.700 Studierende und etwa 600 Mitarbeiter:innen bieten. Geplant sind moderne Labors, Werkstätten und großzügige Lehrflächen. Das Projekt wird mit einem Gesamtvolumen von rund 392 Millionen Euro realisiert.

In der Attemsgasse, Goethestraße und Harrachgasse wird das Center von klimaresilienten Bäumen umsäumt. Weiters erfolgt eine parkähnliche Begrünung der öffentlich zugänglichen Stadtterrasse mit Bäumen und Sträuchern sowie eine Dachbegrünung. Das Gebäude wird mit einem ÖGNI-Gütesiegel für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet: Besonders innovativ ist die Nutzung von Erdwärme zur Beheizung und Kühlung des Gebäudes; 162 Erdsonden reichen bis zu 150 Meter tief in den Boden.

Eine „Zeitkapsel“ für das Graz Center of Physics: Christine Dornaus, Geschäftsführerin der Bundesimmobiliengesellschaft sowie TU Graz-Rektor Horst Bischof (links) und Uni Graz-Rektor Peter Riedler. Bildquelle: Uni Graz/Lunghammer
Legten den Grundstein mit der „Zeitkapsel“ in der Baugrube (v. l.): TU Graz-Rektor Horst Bischof, BMFWF-Sektionschefin Barbara Heinrich, Geschäftsführerin der Bundesimmobiliengesellschaft Christine Dornaus, BMFWF-Sektionschef Elmar Pichl und Uni Graz-Rektor Peter Riedler. Bildquelle: Uni Graz/Lunghammer