Aus dem Kosovo nach Österreich zu ziehen, um an der TU Graz zu studieren, war für Fjolla Hasani lebensverändernd. Im Blog schreibt sie darüber, wie sie den Sprung ins Ausland bewältigt und neue Freundschaften gefunden hat.
Ankunft als internationale Studierende in Graz
Ins Ausland zu ziehen und ein neues Leben zu beginnen, in dem man niemanden kennt, klingt spannend, ist aber auch entmutigend. Ich erinnere mich, wie ich an einem sonnigen Septembertag in Graz ankam und bereit war, alle Herausforderungen anzunehmen, die das Leben mir auferlegen würde. Aber ich war definitiv nicht bereit für die Einsamkeit und den Kulturschock dieser ersten Wochen. Was ich damals noch nicht wusste: In den nächsten Monaten würde ich unglaublich viele Menschen treffen, von denen einige bis heute wirklich gute Freundinnen und Freunde geworden sind.
Ich erinnere mich, wie ich an einem sonnigen Septembertag in Graz ankam und bereit war, alle Herausforderungen anzunehmen, die das Leben mir auferlegen würde.
Soziale Kontakte knüpfen als International
„Es ist besser, einen Freund als einen Bauernhof zu haben“, lautet ein altes albanisches Sprichwort. Getreu diesem Sprichwort glaube ich, dass es für uns Menschen unverzichtbar ist, gute Freundinnen und Freunde in unserem Leben zu haben. In diesem Sinne machte ich es mir zur Aufgabe, überall, wo ich hinkam, mit Menschen Kontakte zu knüpfen: im Studierendenwohnheim, auf dem Campus, bei TU Graz-Spieleabenden, bei Veranstaltungen des Erasmus Student Network (ESN) und sogar bei Veranstaltungen der TU Graz. Darüber hinaus kann ich auch die folgenden Aktivitäten wärmstens empfehlen:
TU Graz Welcome Center
Die erste Veranstaltung, an der ich teilnahm, waren die „International Welcome Days", wo ich viele internationale Studierende traf, die ihren Master-, Doktoranden- oder Erasmus-Austausch absolvierten. Sie wurden vom Welcome Center der TU Graz organisiert. Wir hatten zahlreiche Workshops und andere Aktivitäten, die uns die Integration in die TU Graz-Familie erleichtern sollten. Bei diesen Gelegenheiten habe ich wunderbare Freundinnen und Freunde gefunden, mit denen ich noch immer in Kontakt stehe. Leider haben die meisten von ihnen Graz wieder verlassen, weil sie Erasmus-Studierende waren. Nichtsdestotrotz abonnierte ich die E-Mails des Welcome-Centers und nahm das ganze Jahr über an den unterhaltsamen Veranstaltungen teil.
Die erste Veranstaltung, an der ich teilnahm, waren die „International Welcome Days", wo ich viele internationale Studierende traf, die ihren Master-, Doktoranden- oder Erasmus-Austausch absolvierten. Sie wurden vom Welcome Center der TU Graz organisiert.
Universität und Universitäts-Sportinstitut (USI)
In den Kursen an der Universität wirst du Leute treffen, mit denen du auch in Projekten zusammenarbeitest. Anfangs mag es einfacher erscheinen, Freundschaften mit Internationals zu schließen, weil die meisten Einheimischen bereits enge Freundeskreise haben. Mit der Zeit bemerkst du jedoch, dass die meisten Österreicherinnen und Österreicher wirklich freundlich sind, wenn auch etwas zurückhaltend, wenn es darum geht, Gespräche zu beginnen.
Während eines stressigen Semesters kannst du am Universitäts-Sportinstitut zum Ausgleich Sport treiben. Es bietet unzählige Sportarten an, von Aerobic bis zum Gleitschirmfliegen, so dass für jede und jeden etwas dabei ist, sogar für Nicht-Sportlerinnen wie mich.
Auch beim Sport können internationale Studierende leicht Kontakte knüpfen. TU Graz Studentin Fjolla Hasani versuchte es mit Bogenschießen.
NGOs und Clubs
Eine weitere Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und Spaß zu haben, ist die Teilnahme an einem der verschiedenen studentischen Teams der TU Graz. Je nachdem, was deine Interessen sind, gibt es viele Möglichkeiten, aus denen du wählen kannst. Meine Wahl war das Board of European Students of Technology (BEST) Graz. Ich wollte schon immer lernen, wie eine Organisation funktioniert. Ich habe viel über Management, NGO-Strukturen und die Organisation von Veranstaltungen wie Kursen, Jobmessen oder Partys gelernt. Aber das Beste ist, dass ich Menschen gefunden habe, die jetzt wie meine zweite Familie sind.
Die Erfahrung eines Umzugs ins Ausland ist herausfordernd und einzigartig für jede und jeden. Darum mach dir alle oben genannten Vorschläge zunutze, um Gleichgesinnte zu treffen und mit ihnen in Kontakt zu kommen. Egal was passiert, bleib offen dafür, neue Dinge auszuprobieren, auch wenn das seltsam klingt. Es kann sich als etwas Gutes erweisen oder als eine Erfahrung, die dich weiter bringt. Am Ende wirst du dich nicht mit allen anfreunden, dafür aber mit den Richtigen. Bei all den Problemen und gemischten Gefühlen wirst du vielleicht erkennen, dass es das wert war – dann, wenn du dich endlich in deinem neuen Zuhause eingelebt hast.