Zulassung an der TU Graz
Das Wichtigste zuerst: Der beste Ort für internationale Studierende, um sich über die Bewerbung zu informieren, ist die Webseite „Zulassung von internationalen Studienwerberinnen und -werbern“. Wenn du noch nicht an der TU Graz zugelassen bist, beachte bitte, dass du dich für einige Studienrichtungen einem Aufnahmeverfahren unterziehen müsst, das einmal jährlich für das kommende Studienjahr stattfindet.
Auf der Website Zulassung von internationalen Studienwerberinnen und -werbern findest du Informationen über das Zulassungsverfahren, die verschiedenen Studiengänge und die Kontaktdaten des Studienservice.
Dokumente
Welche Dokumente benötige ich für die Zulassung?
Die beiden wichtigsten Dokumente, die du benötigst, sind die allgemeine Hochschulreife – dies entspricht in der Regel dem Abschluss des Gymnasiums, die Bezeichnung kann je nach Herkunftsland variieren – und der Nachweis von Deutsch- oder Englischkenntnissen, je nach Unterrichtssprache deines Studiengangs.
Wenn du dich für ein deutschsprachiges Studium entscheidest, musst du für die Zulassung Deutschkenntnisse auf dem Niveau A2 oder höher nachweisen. Für die Immatrikulation als ordentliche Studentin oder ordentlicher Student benötigst du jedoch das Niveau C1. Wenn du noch kein C1-Zertifikat hast, gibt es die Möglichkeit, einen Antrag auf Zulassung zu einem Studium zu stellen und dann als nicht-regulärer Studierender zu studieren: Du wirst zuerst in den sogenannten „OeAD-Vorstudienlehrgang“ geschickt, um dein Deutsch auf das gewünschte Niveau zu bringen (dafür hast du 2 Jahre, also 4 Semester lang Zeit – die meisten schaffen es viel früher). Danach musst du nur noch dieses Dokument an der Universität vorlegen und du wirst als ordentliche Studierende oder ordentlicher Studierender zugelassen.
Ausführliche Informationen zum Spracherwerb und zu den erforderlichen Sprachnachweisen findest du auf der TU Graz Webseite Deutschkenntnisse nachweisen.
Muss ich meine Dokumente übersetzen lassen?
Ja, sowohl dein Reifezeugnis als auch das Zertifikat C1 Deutsch müssen ins Deutsche übersetzt werden. Hier empfehle ich dir, dich rechtzeitig um eine zertifizierte Übersetzerin oder einen zertifizierten Übersetzer in deinem Heimatland zu kümmern, um Zeitprobleme zu vermeiden. Ich sollte auch erwähnen, dass es manchmal teuer sein kann, Dokumente übersetzen zu lassen – nur damit du keinen Schreck bekommst, wenn du das zum ersten Mal machst. In manchen Ländern müssen die Dokumente zusätzlich beglaubigt werden.
Auf der Website Überblick Beglaubigung und Übersetzung von Dokumenten findest du weitere Informationen über das Verfahren, das für die Übersetzung und/oder Beglaubigung von Dokumenten aus deinem Land erforderlich ist.
Welcome Center und International Welcome Days
Jedes Jahr organisiert das Welcome Center der TU Graz die „International Welcome Days“, die in der Regel Mitte September vor Beginn des neuen Studienjahres stattfinden. Bei dieser Veranstaltung bekommst du viele nützliche Informationen und kannst so viele Fragen stellen, wie du möchtest. Du wirst von Menschen umgeben sein, die dir bei all deinen Fragen helfen können. Du wirst auch eine Vorstellungsrunde mit anderen Studierenden durchlaufen, die sich vielleicht für denselben Studiengang wie du beworben haben. Dies ist der perfekte Ort, um vor Semesterbeginn neue Bekanntschaften zu finden und offene Fragen zu klären.
Organisation
Wenn du die Zulassung erhalten hast und alles vorbereitet ist, solltest du vor allem an eines denken – ja, du hast es erraten: an die Studienorganisation! Organisation ist nicht nur zu Beginn des Studiums wichtig, sondern während der gesamten Dauer. Viele Studien zeigen, dass Menschen, die sich gut organisieren, bessere Leistungen an der Universität erbringen – und das ist kein Zufall.
In seinem Blogbeitrag „Erfolgreich zum Studienabschluss mit diesen neun Tipps“ schreibt mein Kollege Ekrem Toroman über Ziele, Denkweise und Zeitmanagement, die dir helfen, erfolgreich zu studieren.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass du bei all dem nicht allein bist. Es gibt viele andere, die sich genauso verloren und überfordert fühlen wie du. Du solltest wissen, dass das ganz normal ist und du keine Ausnahme bist.
Zurück zum eigentlichen Thema! Angenommen, das Semester fängt in ein paar Wochen an, du weißt noch nicht, wie du dich vorbereiten sollst und suchst einfach nur einen Rat – dann komme ich ins Spiel. Mein erster Vorschlag ist, dass du dir den Studienplan deines Studiums im Informationsmanagementsystem TUGRAZonline ansiehst (sobald du einen Account und ein Passwort hast) und dich so viel wie möglich über dein Studium informierst. So kannst du dir einen Überblick verschaffen, wie das Studium aufgebaut ist und was dich erwartet. Du findest dort zum Beispiel die Namen der Institute und der Lehrenden, die in deinen speziellen Kurse unterrichten werden, die Verteilung der Fächer auf die Semester, den Schwierigkeitsgrad der einzelnen Fächer (das ECTS-System, bei dem du nach dem Bestehen einer Prüfung eine bestimmte Anzahl von Punkten oder „Credits“ erhältst – je schwieriger eine Prüfung ist, desto mehr Punkte bekommst du für das Bestehen, auch wenn dies nicht immer der Fall ist und nur als Faustregel betrachtet werden sollte).
Online-Plattformen und Notizen
Der zweite Schritt besteht darin, sich mit den verschiedenen Online-Plattformen vertraut zu machen, die du täglich nutzen wirst, wie zum Beispiel:
- Teach Center (hier findest du Studienmaterial für jedes deiner Fächer)
- TUbe (eine Plattform mit aufgezeichneten Vorlesungen – sehr nützlich, wenn du Schwierigkeiten hast, alles zu verstehen, was der oder die Lehrende in der Vorlesung gesagt hat)
- Studo (keine Plattform im eigentlichen Sinne, sondern eine mobile Anwendung, die es jedem Studierenden ermöglicht, seinen Stundenplan einzusehen, wichtige E-Mails von Dozenten zu erhalten und mit anderen Studierenden zu diskutieren und zu chatten, wenn man sich in bestimmten Fächern nicht sicher ist).
Wenn du Notizen machst: Halte sie klar, lesbar und nachvollziehbar! Ich empfehle dringend, ein Tablet zu verwenden und Notizen mit einem (Stylus-)Stift zu machen – so kann man viel schneller und flexibler Notizen im Freundeskreis austauschen – zum Beispiel via AirDrop. Verschiedene Marken von Tablets sind für diesen Zweck wirklich gut geeignet.
Lerne deine Umgebung kennen
Die TU Graz hat drei Hauptstandorte:
- Campus Alte Technik (rund um Rechbauerstraße 12, 8010 Graz)
- Campus Neue Technik (rund um Stremayrgasse 9, 8010 Graz)
- Campus Inffeldgasse (Inffeldgasse, 8010 Graz)
Je nach Studienrichtung verbringst du mehr Zeit auf einem Campusstandort als auf einem anderen. Ich empfehle dir, dir die Standorte vor Studienbeginn anzuschauen. So ist es am 1. Oktober oder zu Semesterbeginn nicht so schwer, sich zurechtzufinden und es wird keine Überraschungen geben, weil du dich ja schon auskennst.
Wer noch mehr über den Campus der TU Graz oder Studierbereiche erfahren möchte, kann sich gerne die beiden folgenden Blogs meiner Kollegin Sara anschauen: Treffpunkte und Studierbereiche an der TU Graz sowie Studierenden- und Campusleben an der TU Graz.
Universität ist Teamwork
Je früher du das begreifst, desto besser. Du wirst nicht glauben, wie viel einfacher es ist, in einer Gruppe zu studieren, anstatt alleine. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, denn ich gehörte zu den Studierenden, die dazu neigten, alleine zu lernen, und das hat bei mir nicht perfekt funktioniert. Am Anfang habe ich viel wertvolle Zeit verloren, weil ich versucht habe, mir den Stoff selbst zu erarbeiten, anstatt einfach einen Freund um eine Zusammenfassung zu bitten. Aber wie alles hat auch das seine Vor- und Nachteile. Meine Neigung, mir Dinge selbst beizubringen, hat dazu geführt, dass ich mich in einigen speziellen Bereichen meines Studiums sehr gut auskenne, und das ist auch der Grund, warum ich als studentische Hilfskraft am Institut für Mechanik der TU Graz arbeite.
Vergiss nicht, Spaß zu haben
Die nächsten Jahre werden zu den besten deines Lebens gehören und du wirst sie nie vergessen. Die Universität ist ein Ort, an dem du Freundschaften fürs Leben und vielleicht sogar die eine oder andere Liebe finden wirst. Natürlich wird es Hausaufgaben, Essays, Abgabefristen und Prüfungen geben – viele Prüfungen, aber man sollte nicht alles andere in seinem Leben aufgeben, denn diese anderen Dinge halten das Leben ausgeglichen, gesund und stabil. Treib‘ Sport mit deinen Freundinnen und Freunden, suche dir interessante Hobbys, geh‘ ab und zu auf Partys, aber vergiss nicht, auch Spaß an der Universität zu haben. Schließlich hast du dir etwas ausgesucht, das dich begeistert, also sollte es nicht allzu schwer sein, Freude daran zu haben.
Events
Während des gesamten Studienjahres gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Festivals, die du kostenlos besuchen kannst. Vor allem im Sommer veranstalten verschiedene Fachbereiche immer wieder sogenannte „Spritzer-Stände“ oder Underground-Partys direkt auf einem der oben genannten Campusstandorte. Das Welcome Center der TU Graz organisiert auch viele Veranstaltungen und Aktivitäten für internationale Studierende in und um Graz, wie etwa Stadtführungen, Wanderungen, Spieleabende und sogar Tagesausflüge. Aber auch außerhalb des Universitätsgeländes gibt es zahlreiche Feste und Partys, die dein Interesse wecken könnten.
Wenn du bereits an der TU Graz zugelassen bist, trage dich in die Mailingliste des Welcome Centers ein, um weitere Informationen über Veranstaltungen und Aktivitäten für internationale Studierende zu erhalten.
Eine kurze Zusammenfassung aller Insider-Tipps, die du zu Beginn deiner Studienreise beachten solltest:
- Für jede Minute, die du mit Organisation verbringst, gewinnst du eine Stunde.
- Sei neugierig und geh auf Entdeckungsreise.
- Hab keine Angst, Fragen zu stellen.
- Benutze ein Tablet für deine Notizen – du wirst mir später dankbar sein!
- Wissen und Informationen sind gleich Macht.
- Teamwork makes the dream work.
- Finde eine Routine und passe sie später an.
Zwei weitere Ratschläge, die ich geben kann, sind:
- Sei immer einen Schritt voraus.
- Akzeptiere, dass das Leben nicht geradlinig verläuft, dass es Höhen und Tiefen geben wird, aber der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg liegt darin, wie du mit den Tiefen umgehst.