Wer die Augen schließt, wähnt sich mitten in Graz auf einer Sommerwiese: Das architektonische Klangkunstprojekt „Humming Room“ lädt im Grazer Augarten dazu ein, über die Verbundenheit von Mensch und Honigbiene zu reflektieren und ist gleichzeitig ein poetisch-sinnliches Erlebnis im öffentlichen Raum. Die interaktive und bewegliche Installation, die Milena Stavrić, assoziierte Professorin am Institut für Architektur und Medien der TU Graz, gemeinsam mit der konzeptgebenden Künstlerin Elisabeth Harnik und der Akustikerin Jamilla Balint vom Institut für Signalverarbeitung und Sprachkommunikation der TU Graz verwirklichte, ist bis Ende Oktober im Grazer Augarten zu erleben und wird danach zum Insektenhotel.
Einladung in den Bienenstock
Milena Stavrić entwickelte den „Humming Room“ als begehbare, einer Bienenwabe nachempfundene Struktur aus sechs beweglichen, wabenförmigen Wandelementen. Das „Bienenhaus“ ist akustisch mit dem Summen von Honigbienen bespielt. Im Zentrum steht die Erkundung der eigenen Wahrnehmung. So schafft der „summende Raum“ eine Verbindung zwischen der realen Klang-Architektur, virtuellen Hörimpulsen und dem individuellen Erleben. Die Grenze zwischen urbanen Klängen und Bienensummen verschwimmt. Wenn die letzten Besucherinnen und Besucher den künstlichen Bienenstock verlassen, wird die Wabenstruktur als abschließende Projektphase in ein permanentes Insektenhotel überführt. Dann kann das große Summen im „Humming Room“ so richtig beginnen.