Diethard Plohberger, General Manager bei Liebherr-Components Colmar SAS, befasst sich in seinem Vortrag mit einer neuen Familie von Verbrennungsmotoren mit 12, 16 und 20 Zylindern. Dabei geht es sowohl um die technische als auch um die industrielle Entwicklungen. Die Firma Liebherr hat in der Vergangenheit in Bulle, Schweiz, Verbrennungsmotoren im Leistungsbereich bis 1700 Kilowatt entwickelt und gebaut. 2011 wurde in Colmar ein Werk zur Entwicklung und Produktion einer neuen Dieselmotorenfamilie von 1700 bis 4500 Kilowatt Leistung mit 12, 16 und 20 Zylindern gegründet. Diese Motoren werden für Antriebe in Tagebau-Minen sowie für die Stromerzeugung eingesetzt. Liebherr hat die Produktion der Motoren Anfang 2017 gestartet.
Plohberger beleuchtet die Entwicklung dieser Motorenfamilie, insbesondere aber auch das Management einer solchen Entwicklung. Er erläutert die Notwendigkeit der Standardisierung von Motorausführungen und der Realisierung eines modularen Aufbaus. Die Reduzierung der Kosten bei gleichzeitiger Anhebung der Qualität und Einhaltung kurzer Entwicklungszeiten erfordert eine Änderung des Bewusstseins vor allem in den Konstruktionsabteilungen. Dabei ist es unumgänglich, eine unnötige Vielfalt an Teilen und Ausführungen zu reduzieren und gleichzeitig flexibler zu werden, um verschiedene Anwendungen und Kundenwünsche bedienen zu können.
Der Vortrag vermittelt, dass in der Praxis für einen Industriebetrieb nicht die technisch beste Lösung, sondern die beste wirtschaftliche Lösung zu verfolgen ist. Er stellt also den kommerziellen Ansatz über den Forschungsansatz und schlägt damit im Bereich großer Industriemotoren.eine völlig neue Richtung ein.
IVT/ TU Graz
24. October 2018, 06:15 PM - 20:00
TU Graz, Campus Neue Technik, Inffeldgasse 25D, Hörsaal i7, 8010 Graz
Language: German
Sabine MINARIK
TU Graz | Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik (IVT)
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