Angesichts der immensen ökologischen und sozialen Herausforderungen braucht es einen Paradigmenwechsel in der stadtplanerischen Herangehensweise – davon sind Aglaée Degros und ihr Team vom Institut für Städtebau der TU Graz überzeugt. Das vom Institut initiierte Symposium „TERRITORIAL TURN!“ bietet von 15. bis 16. September 2022 die Möglichkeit, aktiv mit hochkarätigen internationalen Referent*innen und Podiumsgästen aus den Bereichen Städtebau, Architektur, Landschaft, Planung und Design in Kontakt zu treten. Das Ziel sind rege Diskussionen über mögliche Veränderungen und Lösungen für eine territoriale Wende und die gemeinsame Erkundung neuer Rahmenbedingungen und Werte im Städtebau. Es sind noch Tickets für die Teilnahme am Symposium verfügbar, für Studierende zum ermäßigten Preis von 50 Euro.
Klimaresiliente Städte: ein Programmauszug
Das Programm von „TERRITORIAL TURN!“ ist mit 15 Rednerinnen und Rednern sehr intensiv und vielfältig. Beiträge kommen unter anderem von:
- Paola Viganó, Leiterin des Labors für Urbanismus der École Polytechnique Fédérale de Lausanne und Professorin an der Università Iuav di Venezia, deren Arbeit die städtebaulichen Bewegungen der letzten Jahrzehnte maßgeblich zu einem systematischen Verständnis hin verändert hat. Ihr Ansatz: genaue Bestandsanalysen und das größere Ganze, die vernetzte Stadt, betrachten.
- Susanne Eliasson, Pariser Architektin und Stadtplanerin, die mit ihrem Büro GRAU Good Reasons to Afford Urbanism den Wettbewerb um die Neugestaltung der Anlage rund um die Kathedrale Notre-Dame de Paris gewonnen hat. Sie setzt sehr stark auf die soziale und ökologische Verbindung im Raum und spricht beim Symposium aus Ihrer Erfahrung in Forschung und Ausführung.
- Philipp Misselwitz, deutscher Architekt und Stadtforscher. Mitbegründer der von Fachleuten aus Wissenschaft, Architektur, Raumplanung und Politik initiierten Bauhaus Earth Charta. Das Ziel: eine Zukunft, in der Gebäude, Städte und Landschaften proaktiv zur Klimasanierung beitragen und einen positiven Einfluss auf den Planeten und seine Bewohner*innen haben.
- Eva Pfannes, Architektin und Stadtplanerin im niederländischen Rotterdam. Sie befasst sich mit Klimaresilienzstrategien für Städte und spricht am Symposium aus ihrer internationalen Arbeit im urbanen als auch im ländlichen Bereich.
- Stefan Rettich, Stadtplaner, Architekt und Professor für Städtebau an der Universität Kassel. Sein Thema ist die wertvolle Ressource Boden in Hinblick auf Klimawandel und ökonomische Krise. Gemeinsam mit Sabine Tastel hat er das Buch „Die Bodenfrage. Klima, Ökonomie, Gemeinwohl“ verfasst.
TERRITORIAL TURN!
Towards just, ecological and collaborative urbanism
Datum: 15. und 16. September 2022
Ort: TU Graz | Campus Neue Technik | Kronesgasse 5, 8010 Graz, Austria
urbagraz @tugraz.at
Ticketpreis zwischen 50 und 155 Euro, Lunch und Aperitif-Dinner inklusive
Detailliertes Programm und Tickets
Diskussionsrunde zum „Territorial Turn“ für Graz
Im Anschluss an die Vorträge findet eine Diskussionsrunde über Möglichkeiten des Territorialen Turns für Graz statt, mit Juliette Bekkering (Universität Eindhoven), Han Meyer (TU Delft) und Marcel Smets (KU Leuven), Judith Schwentner (Stadt Graz), Bertram Werle (Stadt Graz), Günther Riegler (Stadt Graz) und Aglaée Degros.
Dem Symposium vorangegangen sind die Ausstellung „Territorial Turn - Plädoyer für einen Paradigmenwechsel im Städtebau“, die von Februar bis April 2022 in Graz in Zusammenarbeit mit dem Haus der Architektur stattfand, das Online Symposium „Where City and Territory meet…“ (September 2021) sowie die Publikation „Basics of Urbanism - 12 concepts of territorial transformation“, die bei Park Books erschienen ist (September 2021).
Aglaée Degros spricht im Wissenschaftspodcast der TU Graz „Talk Science To Me” zum Thema Urbanism und nachhaltiges Bauen (Gespräch auf Englisch, deutsches Transkript ist vorhanden)