Nach einem ersten Studienjahr in Sarajewo kam Sara Krak nach Graz und startete hier das Bachelorstudium Elektrotechnik, während für den Grazer Lukas Pointner der Weg zum Biomedical Engineering-Studium an der TU Graz quasi ein Heimspiel war. Im Face to face-Interview erinnern sich beide an ihren Studienbeginn.
News+Stories: Wenn ihr an die allererste Woche als Studierende an der TU Graz zurückdenkt – was waren eure Eindrücke und Gedanken?
Sara: Obwohl ich mich auf das Studium gefreut habe, war ich zugleich etwas nervös und ängstlich. Ich dachte nur, das ist alles so groß und ich fühle mich so klein – so viele Menschen, so viele Lehrveranstaltungen, so viele Verpflichtungen. Erst später habe ich die Bedeutung von all dem verstanden. Viele Menschen bedeuten neue Freundschaften, viele Kurse sind eine Chance, dein Wissen zu erweitern, neue Verpflichtungen bringen auch neue Möglichkeiten mit sich.
Lukas: Die erste Woche hat mir sehr gut gefallen. Ich habe gleich viele Leute kennengelernt.
Viele Menschen bedeuten neue Freundschaften, viele Kurse sind eine Chance, dein Wissen zu erweitern, neue Verpflichtungen bringen auch neue Möglichkeiten mit sich. (Sara)
Habt ihr die TU Graz damals zum ersten Mal gesehen?
Sara: Ich hatte ein Foto der Alten Technik auf meinem Rechner, als ich noch in Sarajewo studiert habe, und war beeindruckt davon, wie schön dieses Gebäude ist. Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass das nur ein kleiner Teil von insgesamt drei Campusstandorten ist – Alte Technik, Neue Technik und Inffeldgasse.
Lukas: Als gebürtiger Grazer war ich schon als Kind auf dem TU Graz-Gelände.
Was war zunächst überraschend?
Lukas: Was mich zu Beginn überrascht hat, war das Tempo der Vorlesungen.
Sara: Ich habe erwartet, dass es nicht leicht sein würde, aber ich hätte auch nie gedacht, dass sich so viele Möglichkeiten auftun würden – zum Beispiel traf ich neue Leute, von denen mich einige wirklich inspiriert und vorangebracht haben. Oder es ergab sich in Lehrveranstaltungen die Gelegenheit, etwas zu kreieren, Teil von Projekten zu sein, in denen die eigenen Ideen und Meinungen zählen.
Das Schwerste am Anfang war, sich hinzusetzen und zu lernen. Nachdem ich einen Zeitplan festgelegt hatte, kam ich aber sehr gut damit zurecht. (Lukas)
Was hat euch in den ersten beiden Semestern besonders gefordert?
Lukas: Das Schwerste am Anfang war, sich hinzusetzen und zu lernen. Nachdem ich einen Zeitplan festgelegt hatte, kam ich aber sehr gut damit zurecht.
Sara: Es hat Zeit gebraucht, sich an all die neuen Situationen und Orte zu gewöhnen. Bei mir kam noch die Sprachbarriere dazu. Aber ich bin nach Österreich gekommen, um mit dem Land vertraut zu werden, und ich erkannte, dass die Sprache eine Hilfe am Weg dorthin ist – so bin ich damit klargekommen. Generell ist es wichtig zu wissen, dass du nicht allein bist und dass es auch anderen so geht wie dir.
Welche Hilfen gibt es für Studienanfängerinnen und -anfänger?
Sara: Sehr viel Unterstützung kam von höhersemestrigen Studierenden, die mit Blick auf ihre eigenen Erfahrungen helfen konnten – und von der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Graz, die immer für Studierende da ist.
Lukas: Wenn ich Hilfe brauche, schaue ich als Erstes auf der TU Graz Website nach. Sollte das nicht helfen: einfach andere Studierende fragen. Außerdem kann ich die Erstsemestrigen-Tutorien der jeweiligen Studienvertretungen empfehlen, um sich zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. In den Tutorien wird jeweils eine Gruppe von Studienanfängerinnen und -anfängern von höhersemestrigen Tutorinnen und Tutoren über ein Semester betreut.
Graz ist heute der Ort, an dem ich mich zu Hause fühle. Die freundlichen Menschen, die spannende Kultur, die atemberaubende Architektur und die wundervolle Natur machen die Stadt so besonders. (Sara)
Wie geht es euch jetzt in Graz und an der TU Graz?
Sara: Ich vermisse Bosnien und Herzegowina, aber Graz ist heute der Ort, an dem ich mich zu Hause fühle. Die freundlichen Menschen, die spannende Kultur, die atemberaubende Architektur und die wundervolle Natur machen die Stadt so besonders. Es gibt Studierende aus aller Welt hier – in meiner WG lebe ich mit Leuten aus China, den USA, der Slowakei und Österreich zusammen – und es funktioniert (lacht). Im Studium läuft alles nach Plan.
Lukas: Im Studium ist alles bestens. Zu Semesterende findet man mich meistens lernend zu Hause am Schreibtisch. Dann sind fast alle noch konzentriert auf die letzte Prüfungsphase – auch wenn sich schon eine leichte Vorfreude auf die Ferien bemerkbar macht. Wenn Zeit bleibt, gehe ich im Verein schwimmen oder spiele Gitarre.
Letzte Frage: Was waren bisher eure Highlights an der TU Graz?
Lukas: Viele Veranstaltungen und auch Partys. Sehr zu empfehlen ist das TU Fest der HTU jeweils zu Beginn des Wintersemesters.
Sara: Natürlich die „Be The Face“-Kampagne. Unter dem Motto „Sei das Gesicht der TU Graz“ sucht die TU Graz immer zu Semesterbeginn Studierende, die ihre Universität ein Jahr lang repräsentieren wollen. Und auch die „Lange Nacht der Forschung“, die österreichweit alle zwei Jahre stattfindet, war ein besonderes Erlebnis.
Tipps von Lukas
1. Besuche die TU Graz-Website und das Erstsemestrigen-Tutorium.
2. Fang rechtzeitig zu lernen an, am besten legst du einen Zeitplan fest.
3. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, practice makes perfect.
Tipps von Sara
1. Lernen in der Gruppe ist produktiv und hilfreich, zum Beispiel im Lernzentrum in der Inffeldgasse.
2. Setze dir klare Ziele, das ist schon der halbe Weg.
3. Auch wenn es manchmal schwierig aussieht – glaub‘ an dich!