Snap Inc. mit Sitz in Kalifornien ist ein Unternehmen, bei dem sich alles um die Kamera dreht. Mit der Kamera erstellen Nutzerinnen und Nutzer kurze Videos oder Bilder – sogenannte Snaps – verbreiten diese über den Instant-Messaging-Dienst Snapchat und kommunizieren so in ihrem Freundeskreis und mit ihrer Community. Die Kamera ist dabei zentrales Tool und Schnittstelle zwischen der realen Welt der Nutzer*innen und den Möglichkeiten und Anwendungen der digitalen Welt – so kann eine gänzlich neue „Mixed Reality“ entstehen.
Neue Technologien und Anwendungsmöglichkeiten entwickeln
Für die Dauer von sechs Jahren finanziert Snap Inc. nun eine Laufbahn-Professur inklusive Assistenz- und PostDoc-Stellen am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz. Die inhaltlichen Schwerpunkte der neu einzurichtenden Arbeitsgruppe: Das Entwickeln visionärer Softwaremethoden im Bereich Kameratechnologie, und das Erforschen neuer Ansätze visueller Informationsverarbeitung an der Schnittstelle von digitaler und physischer Realität. Im Fokus der Stiftungsprofessur werden auch neue Anwendungsideen für Mixed Reality verfolgt, insbesondere die perfekte visuelle Verschmelzung von Fotos mit computergenerierten Inhalten. Die Position wird international ausgeschrieben und bis Jahresende 2022 besetzt.
„Wir sind davon überzeugt, dass Menschen in Zukunft ein noch größeres Interesse an digitalen Erlebnissen in unserer realen Welt haben werden und damit dies - beispielsweise über Augmented Reality Brillen - ganz natürlich gelingen kann, bedarf es weiterer Forschung. Wir freuen uns daher sehr über diese Partnerschaft mit der TU Graz und sind gespannt auf die Ergebnisse des Forschungsteams”, so Daniel Wagner, Director Computer Vision Engineering bei Snap Inc.
„Dank dieser Kooperation mit Snap Inc. bekommt die langjährige führende Rolle der TU Graz im Forschungsbereich Mixed Reality erhöhte internationale Sichtbarkeit. Weltweit gibt es nur wenige Arbeitsgruppen wie diese, etwa in Cambridge oder in Zürich. Die TU Graz ist stolz, in der Mixed Reality-Forschung zur Liga der ganz Großen zu gehören. Das beweist diese Zusammenarbeit einmal mehr“, zeigt sich TU Graz Vizerektor für Forschung Horst Bischof erfreut über die Finanzierung dieser Professur durch Snap Inc.
TU Graz als Mixed-Reality-Hotspot Europas in Forschung und Lehre
Das Team am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz unter der Leitung von Dieter Schmalstieg forscht seit vielen Jahren zur Mixed Reality. An der TU Graz wurden in diesem Forschungsbereich bedeutende Beiträge zum Stand der Technik geleistet: Visualisierung, Rendering, räumliche Interaktion, Authoring, usw. So wurde etwa das erste mobile System für 3D-Kameratracking realisiert, drei Jahre bevor noch das erste Smartphone auf den Markt kam.
Für Dieter Schmalstieg ist klar: „Selbst große Technologieunternehmen wie Snap, Microsoft oder Google investieren in die Grundlagenforschung, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Dieser Umstand ermöglicht es Informatikforscherinnen und- forschern auch an österreichischen Universitäten, die Zukunft der Mixed Reality-Technologie mitzugestalten. Davon profitieren auch unsere Studierenden.“ Die Arbeitsgruppe Mixed Reality umfasst neben der Professur auch vier Assistenzstellen sowie studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Über Snap Inc.
Snap Inc. ist ein Unternehmen mit Hauptsitz in Santa Monica, Kalifornien, zu dem unter anderem die App Snapchat gehört, die monatlich von 600 Millionen Menschen genutzt wird. Das Unternehmen ist auf Kameratechnologie spezialisiert und sieht in der Neuerfindung der Kamera die größte Chance, die Art und Weise zu verbessern, wie Menschen leben und kommunizieren. Snap Inc. leistet einen Beitrag dazu, dass Menschen ihren Gedanken und Gefühlen Ausdruck verleihen, den Moment leben, ihren Horizont erweitern und gemeinsam Spaß haben. Weitere Informationen finden Sie unter snap.com
An der TU Graz ist der Forschungsbereich Mixed Reality im Field of Expertise „Information, Communication & Computing“ verankert, einem von fünf strategischen Forschungsschwerpunkten.