Seit 1990 – damals noch unter dem Lehrveranstaltungstitel „Nichtlineare Stoffgesetze in der Geotechnik“ – erwerben Studierende an der TU Graz elementare Kompetenzen zur selbstständigen Bearbeitung geotechnischer Problemstellungen mittels numerischer Berechnungsverfahren.
Die mit der Pandemie verbundenen Herausforderungen im Lehrbetrieb nahmen Franz Tschuchnigg und Andreas-Nizar Granitzer vom Institut für Bodenmechanik, Grundbau und Numerische Geotechnik zum Anlass, das Konzept der Lehrveranstaltung ganzheitlich weiterzuentwickeln, um der traditionell heterogenen Studierendenschaft trotz ungewohnter Rahmenbedingungen ein hochwertiges Lernerlebnis zu ermöglichen.
Inspiriert durch internationale Best-Practice-Beispiele wurden bewährte und innovative Elemente der Hochschuldidaktik in einem neuartigen Lehrkonzept zusammengeführt. Dies hat dabei geholfen, eine zufriedenstellende Anzahl aktiver Teilnehmer*innen sicherzustellen. Drei Jahre später hat sich die Vorlesung mit integrierter Übung zu einem österreichweiten Vorzeigebeispiel in der Hochschullehre gemausert – diese Leistung wurde nun mit dem Ars Docendi Anerkennungspreis 2023 in der Kategorie „Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit" gewürdigt. Hervorzuheben ist, dass dieses Lehrprojekt als einzige Lehrveranstaltung der TU Austria – bestehend aus TU Graz, TU Wien und MU Leoben – ausgezeichnet wurde. Der Altas der guten Lehre gibt einen Überblick über die umgesetzten Maßnahmen.
Würdigung durch die Jury: „attraktiv und kompetenzorientiert“
„Das Lehrprojekt bietet ein sehr gutes Beispiel dafür, wie eine Pflichtveranstaltung mit schwierigen Inhalten, die ein größeres und zugleich heterogenes Zielpublikum erreichen soll, für Studierende attraktiv und kompetenzorientiert gestaltet werden kann“, würdigt die Jury die Lehrveranstaltung. „Die Kombination der verschiedenen Elemente der Lehrveranstaltung ist gut nachvollziehbar. Unterschiedliche Lernniveaus werden eigens berücksichtigt, Begabungen werden gefördert. Besonders beeindruckend ist, wie es gelingt, die unterschiedlichen Herkunftsländer der Studierenden produktiv für die Lehre zu nutzen.“