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… Studo – vom Startup zum Partner für Digitalisierung

Studo CEO Julian Kainz schwört auf das Wissen und die Kontakte, die er sich in der Gründungsgarage, einer Initiative von Universität Graz und TU Graz zur Förderung des Unternehmertums, abgeholt hat.

Wer die Gründungsgeschichte der Uni-App „Studo“ erzählt, muss über das Jahr der Unternehmensgründung 2016 hinaus zurückblicken. Die vier Gründer und die Gründerin haben sich nämlich schon im Studium kennengelernt.

Runtastic für das Fitnessstudio

Valentin Slawicek, der Initiator von Studo und heutiger Chief Technical Officer (CTO), programmierte bereits 2014 – allerdings an einer Fitness-App. „Damals war Runtastic ganz groß und da mein Kollege Christian ein begeisterter Fitness-Sportler war, war es nur logisch, eine App für das Fitnessstudio zu entwickeln”, erinnert sich Slawicek an die Anfänge seiner Programmierzeit. Gemeinsam mit dem späteren Co-Gründer von Studo, Christian Lanz, der ebenfalls an der TU Graz studierte, arbeitete er an dieser App. Sie war funktional, erfüllte viele Use-Cases, doch eines war sie nicht: schön. Dafür musste ein Design her – weshalb die beiden per Facebook-Inserat nach einem Designer suchten. Statt einem Designer meldete sich eine Designerin. Sie war ebenfalls großer Fitnessfan und verstand sich mit den beiden auf Anhieb. Die Neue im Team hieß Stefanie Horvath und als Dreiergespann wurde nun noch intensiver an der App gearbeitet.

Die intelligente News-App

Ungefähr zur gleichen Zeit fanden die beiden Weststeirer Julian Kainz und Manuel Schmölzer zusammen. Ihre Vision war es, ein News-Portal im App-Format zu entwickeln. Als die beiden  während der Entwicklung an ihre Grenzen stießen, brauchten sie die Hilfe eines Programmierers. Auf die Ausschreibung an der TU Graz meldete sich ein junger Entwickler, der sie von nun an unterstützen sollte. Sein Name war Valentin Slawicek. Dass Slawicek an einer Fitness-App arbeitete, blieb Kainz und Schmölzer – beide begeisterte Sportler – nicht lange verborgen. So wurde aus der zuerst einseitigen Zusammenarbeit eine wechselseitige. Mit der heutigen Studo-App hatten diese beiden Projekte wenig gemeinsam, doch das sollte sich bald ändern.

Aus der Not wird eine Tugend

Dicke Betonwände, die keine Internetverbindung zulassen, und eine Ermahnung von einem Professor – das waren die Auslöser für eine Idee des „Information and Computer Engineering”-Studenten Valentin Slawicek. „Im dritten Semester an der TU Graz habe ich mich auf dem Weg in den Hörsaal verlaufen und bin zu spät in die Vorlesung gekommen. Der Professor hat mich vor allen anderen gerügt, was mich natürlich sehr geärgert hat”, erklärt Slawicek, „vor allem weil man die Infos zum Raumplan einfach über das Handy hätte abrufen können, doch wegen der dicken Mauern funktionierte das mobile Netz nicht. Kaum zu glauben, dass im Jahr 2014 so simple Informationen mobil nicht erreichbar waren.“ Er wollte eine Lösung für dieses Problem, also radelte er verärgert nach Hause, setzte sich an den PC und programmierte noch am selben Nachmittag seine erste Uni-App.
Die App, die eine Übersicht über die Lehrveranstaltungen und einen Raumplan der TU Graz bot, blieb natürlich nicht lange ein Geheimnis. Schnell wurde sie von Slawiceks Studienkolleginnen und -kollegen nachgefragt und aufgrund des großen Interesses veröffentlichte er sie schließlich. Von Slawiceks Studentenheim aus verbreitete sich die App per Mundpropaganda und nach einem weihnachtlichen Zusammentreffen in seiner Heimat Salzburg mit Freunden, die in Linz, Salzburg und Wien studierten, wünschten sich auch diese die App. So entwickelte Slawicek innerhalb von zwei Monaten acht separate Uni-Apps, die von über 5000 Studierenden genutzt wurden.

Aus vielen Uni-Apps wird Studo


Bei Studo war das Potenzial am größten und der Use-Case am klarsten.

Nach der erfolgreichen Veröffentlichung der Apps war das Projekt „Uni-App“ für Slawicek abgeschlossen, schließlich wollte er sich wieder gemeinsam mit seinem Team der Fitness- und der News-App widmen. 2015 wurde die Moshbit GmbH gegründet, um diese beiden Projekte zu verfolgen. „Wir haben dann aber doch entschieden, uns auf ein Projekt zu konzentrieren, und das war Studo”, sagt Julian Kainz, „hier war das Potenzial am größten und der Use-Case am klarsten.” Statt den vielen separaten Uni-Apps entwickelte das Team eine gemeinsame App, die bald den Namen Studo bekam. Mittlerweile können Studierende an jeder Hochschule in Deutschland und Österreich Studo nutzen und so ihren Studienalltag organisieren. Die Entscheidung für Studo würden die Gründerinnen und die Gründerin heute schneller treffen.

Das sind unsere Lessons Learned für angehende Startups

Junger Mann und junge Frau am Besprechungstisch mit Clipboard im Hintergrund.

„Die Unternehmenskultur ist das A und O in einem Unternehmen. Wenn das Team an einem Strang zieht und zusammenhält, ist alles möglich.”

  • Nutzt Startup Programme der TU Graz!
    Julian Kainz: „Wir haben als Team gemeinsam die Gründungsgarage gemacht. Das brachte uns unglaublich viel Wissen und Kontakte. Zum Beispiel haben wir dort den heutigen Vizerektor für Lehre Stefan Vorbach kennengelernt, der uns später mit Studo unterstützt hat.”

Die Gründungsgarage ist ein Academic Startup Accelerator von TU Graz und Universität Graz, bei dem ausgewählte Teams ihre Geschäftsidee ein Semester lang weiter entwickeln.

  • Konzentriere dich auf ein Produkt!
    Valentin Slawicek: „Studo funktionierte bereits gut und hatte viele Userinnen und User. Das war bei den anderen Projekten nicht der Fall und wir haben sie trotzdem verfolgt. Als wir uns schließlich für Studo entschieden hatten, fanden wir zur Ruhe und waren viel schneller in der Entwicklung.”
  • Unterschätze iOS nicht!
    Valentin Slawicek: „Eine weitere gelernte Lektion ist, dass iOS nicht zu vernachlässigen ist. Mit den ersten Erlösen aus den Uni-Apps konnte ich mir ein MacBook kaufen – das übrigens noch heute im Einsatz ist – und Studo auch für Apple-Userinnen und -User programmieren.”
  • Feedback ist wertvoll!
    Valentin Slawicek: „Bis heute haben wir die Nutzerinnen und Nutzer nie aus den Augen verloren. Unser Team besteht aus Studierenden und wir sind im ständigen Austausch darüber, was gebraucht wird. Das macht unseren Erfolg aus.”
  • Culture eats strategy for breakfast!
    Julian Kainz: „Die Unternehmenskultur ist das A und O in einem Unternehmen. Wenn das Team an einem Strang zieht und zusammenhält, ist alles möglich.”
  • Mach aus deinem Startup eine Marke!
    Stefanie Horvath: „Für Studo haben wir einen Namen gesucht, der im Gedächtnis bleibt, und ein Branding, das über den alten nullachtfünfzehn Studentenhut hinausgeht. An alle Designerinnen und Designer: Steht für eure Ideen ein, ich musste mich beim Branding von Studo auch oft durchsetzen!”

Mit Mundpropaganda zur Hochschul-Kooperation

Von den vier Gründern und der Gründerin sind heute noch drei bei Studo aktiv: Julian Kainz als Geschäftsführer, Valentin Slavicek als CTO und Stefanie Horvath als Head of Brands. Doch nicht nur sie arbeiten an der App. Seit der Gründung von Studo 2016 ist das Team auf zwölf Mitarbeitende angewachsen. Diese kümmern sich um die App-Entwicklung, das Marketing und den Vertrieb. Der Vertrieb läuft über zwei Wege: Entweder kaufen Studierende, deren Hochschulen nicht Studo-Partnerinnen sind, die Studo-App als PRO-Version und können so alle Funktionen nutzen, oder die Hochschulen bieten die Vollversion als Kooperation mit Studo kostenlos an. Diese Chance haben bereits 16 Hochschulen in Österreich genutzt, die Partnerinnen von Studo geworden sind. Auch die TU Graz bietet seit November 2018 Studo als offizielle App der Universität an.

Laptop am Arbeitstisch mit drei Personen samt Mobiltelefon und Kaffeeschale

Viele Hochschulen sind Kooperationspartner von Studo und bieten die Vollversion der App kostenlos an.

Vom Vorzeige-Startup zum Digitalisierungspartner

Seit der Gründung ist Studo zu einem Partner in Sachen Digitalisierung für Hochschulen herangewachsen. Das „App-Startup“ hat sich zu einem zuverlässigen Educational Technology(EdTech)-Unternehmen gewandelt. Heute sieht sich Studo als Partner, der Hochschulen auf dem Weg der Digitalisierung unterstützt und Prozesse in Lehre, Studium und Forschung effizienter abbildet. Dafür bietet Studo neben der App noch weitere Tools für Hochschulen in Österreich und Deutschland an. Zu diesen Tools gehört zum Beispiel die Workloaderhebung, mit der Studierende den tatsächlichen Aufwand von Lehrveranstaltungen tracken können, die mobile LV-Evaluierung oder die Studo-App für Bedienstete. Und es geht sogar noch größer, meint Geschäftsführer Julian Kainz: „Der nächste Schritt ist ganz klar: Wir wollen international werden.”
Aus einer spontanen Idee und dem Feedback von unzähligen Studierenden ist Studo entstanden. Gemeinsam mit seinen Userinnen und Usern sowie den Hochschul-Partnern ist Studo gewachsen, ebenso wie das Team dahinter. Und so wurde für die beiden Gründer und die Gründerin aus „Studo - Die App für dein Studium” die App fürs Leben.

Was bedeutet Studo für die Gründer und Gründerin?

  • Valentin Slawicek: „Für mich ist Studo das Tool, mit dem meine Freundinnen und Freunde und deren Kolleginnen und Kollegen leichter durch ihren Studienalltag kommen.“
  • Stefanie Horvath: „Studo ist eine Love Brand und wenn ich sehe, wie die Leute Studo nutzen und sie ein Leuchten in den Augen bekommen, geht mir das Herz auf.“
  • Julian Kainz: „Studo hilft Hochschulen, digital zu werden. Wir haben die Tools, mit denen die Hochschulen die Herausforderungen der Digitalisierung leichter meistern können.“
Isabella Zick ist PR-Leiterin der Uni-App „Studo”.
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