Wie findet man einen Studentenjob in Österreich, was sind die besten Jobs und wie lassen sich Arbeit und Studium vereinbaren? Sara Krak, Elektrotechnik-Studentin an der TU Graz, erzählt von der Arbeit neben dem Studium.
Arbeiten als internationale Studentin: Herausforderung und wertvolle Lektion
Als Studentin oder Student während des Studiums zu arbeiten bedeutet, ein Gleichgewicht zwischen akademischen Verpflichtungen und beruflichen Aufgaben zu finden. Viele Studierende arbeiten Teilzeit, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und neben dem Studium praktische Erfahrungen zu sammeln. Als Studentin oder Student zu arbeiten ist eine Reise voller Herausforderungen und wertvoller Lektionen. Von der Anpassung an das Arbeitsumfeld bis hin zum effizienten Zeitmanagement – jeder Tag wird zur Gelegenheit, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Während der Arbeit haben internationale Studierende die Möglichkeit, ihre Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und sich an eine neue Kultur anzupassen. Am Arbeitsplatz kann man Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen knüpfen, Beziehungen aufbauen und sich mit anderen Menschen vernetzen. Die Arbeit bietet nicht nur finanzielle Unabhängigkeit, sondern bereitet Studierende auch darauf vor, sich in unterschiedlichen Umgebungen zurechtzufinden
Von den ersten Schritten in der Gastronomie zur Arbeit in meinem Studienfach
Zu Beginn meines Studiums an der Technischen Universität Graz (TU Graz) habe ich beschlossen, einen Job zu suchen, um mein Deutsch zu verbessern und mich finanziell selbst zu erhalten. In Graz gibt es viele Jobmöglichkeiten für Studierende, zum Beispiel als
- Assistent*in Forschungs- oder Lehre
- Studentische Hilfskraft
- Tutor*in
- Mitarbeiter*in in der Gastronomie (Catering, Thekendienst, etc.)
- Reinigungskraft
- Kinderfrau oder Au-pair
- Tierbetreuer*in
Mein erster Job war bei Subway. Zu meinen Aufgaben gehörten die Zubereitung der Produkte, die Lebensmittelsicherheit und die Bedienung der Kundschaft. Durch die Arbeit in der Gastronomie konnte ich nicht nur meine Deutschkenntnisse im Umgang mit der Kundschaft verbessern, sondern auch meine anderen Fähigkeiten wie Teamarbeit, Multitasking und Zeitmanagement sowie meine Arbeitsmoral und die Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten. Was mir an diesem Job gefallen hat, war die Abwechslung, die mir geholfen hat, neue Energie zu tanken und mit einem klareren Kopf zum Studium zurückzukehren. Es war mein erster Job und ich glaube, er hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin.
Da ich das Bedürfnis hatte, mein Studium mit Berufserfahrung zu verbinden, wollte ich in meinem Studienfach arbeiten. Ich wollte die Lücke zwischen Theorie und Praxis schließen. Das war nicht nur ein Jobwechsel, sondern auch ein wichtiger Schritt, um in die praktische Seite dessen einzutauchen, was ich an der Universität gelernt hatte.
Die TU Graz unterstützt Studierende aus dem In- und Ausland mit Stipendien von nationalen und internationalen Unternehmen. Diese Unternehmen bieten den Stipendiat*innen oft auch Arbeitsmöglichkeiten an.
Wie man sich als Student*in auf die Stellensuche vorbereitet
Bevor ich anfing, mich für eine Stelle in meinem Studienfach zu bewerben, war mir bewusst, dass dies ohne jegliche praktische Erfahrung eine ziemliche Herausforderung sein könnte. Meine Vorbereitung umfasste folgende Schritte:
- Recherchieren, welcher Bereich meines Studiums mich am meisten interessierte, und Erstellen eine Liste möglicher Unternehmen, die in diesem speziellen Bereich tätig sind;
- Schreiben eines Lebenslaufes und dessen Überprüfung bei der beWANTED-Veranstaltung, die vom Board of European Students of Technology (BEST) Graz organisiert wurde;
- Verfassen eines Bewerbungsschreibens;
- Informationen über mögliche Jobangebote für Studierende einholen (karriere.at, LinkedIn, Career TU Graz);
- Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch.
Mirza Camic, internationaler Studierendenbotschafter der TU Graz, schreibt in einem Blogbeitrag über das Arbeiten im IT-Sektor und gibt nützliche Tipps zum Schreiben eines Lebenslaufs und zur Erstellung eines Portfolios.
Chancen, die ein Job in deinem Studienfach bringt
Nachdem ich mich auf einige Studierendenjobs beworben hatte, wurde ich zu mehreren Vorstellungsgesprächen eingeladen, unter anderem bei Magna Steyr, einem Automobilhersteller, in der Abteilung für Hochvolt Systeme. Nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch wurde mir angeboten, dort zwei Tage in der Woche zu arbeiten, so dass ich auch genügend Zeit für mein Studium hatte.
Es war nicht einfach, meinen ersten Job in meinem Studienfach zu bekommen, aber die Unterstützung meines Mentors und meiner Kolleg*innen sowie meine Entschlossenheit zu lernen haben den Unterschied gemacht. Die ersten Schritte waren eine Herausforderung, aber jedes Hindernis war eine Chance zu lernen und zu wachsen. An verschiedenen Projekten zu arbeiten und mein Team bei F&E-Aktivitäten und Anforderungsmanagement-Tools zu unterstützen, haben nicht nur mein Verständnis für das Entwicklungssystem meines Unternehmens vertieft, sondern auch die berufliche Richtung geklärt, die ich einschlagen möchte. Diese Arbeit hat mir geholfen, meine Leidenschaft für umweltfreundliche Mobilität zu entdecken und mir einige Bereiche aufgezeigt, auf die ich mich bei meiner weiteren beruflichen Entwicklung konzentrieren möchte.
Tipps für die ersten Schritte im Studierendenjob:
- Teste deinen Arbeitsweg
- Überprüfe deinen Zeitplan
- Stelle dich vor
- Scheue dich nicht, Fragen zu stellen
- Lerne dein Team und Arbeitsumfeld kennen
Im Blogbeitrag „Arbeiten als Student in Österreich – 8 Tipps“ gibt Ekrem Toroman, Absolvent der TU Graz und ehemaliger internationaler Studierendenbotschafter, Tipps und Einblicke zum Thema Arbeiten neben dem Studium.
Vorfreude auf meine berufliche Zukunft
Arbeit und Studium unter einen Hut zu bringen, kann anstrengend und stressig sein. Aber die harte Arbeit zahlt sich aus und ist eine gute Investition in die Zukunft. Ich freue mich auf die nächsten Schritte in meinem Berufsleben, denn der Weg dorthin bietet spannende Möglichkeiten. Ich bin motiviert und begeistert von den zukünftigen Projekten und der Aussicht, noch mehr zur Arbeit meines Teams beizutragen. Da ich mich nun dem Ende meines Studiums nähere, bin ich gespannt, wohin mich diese Kombination von Erfahrungen führen wird.