Jovana Vujačić fasst zusammen, was internationale Studierende beherzigen sollten, wenn sie sich für ein Studium an der TU Graz entscheiden: Planung, Bewerbungstermine und -modalitäten, Rechtliches, Sprache, Gebühren, Stipendien und mehr.
Das Wichtigste vorab: Ein Studium im Ausland will gut geplant sein
„Sobald dein Vorhaben, im Ausland zu studieren, Hand und Fuß hat, solltest du die notwendigen Dokumente vorbereiten. Bleib dran, verschiebe es nicht auf morgen, beginne genau jetzt."
Alles beginnt, wenn die Idee geboren ist: „Hey, ich würde gerne im Ausland studieren!“
Leider ist das auch der Punkt, an dem es für viele wieder endet. Nach der anfänglichen Begeisterung ist es beängstigend, alles genauer durchzudenken. So viele Dokumente müssen ausgefüllt, so viele rechtliche Dinge beachtet werden, Fristen, Unterkunft, Finanzen ...
Ich kann dich aber beruhigen und dir versichern: So kompliziert ist es eigentlich gar nicht – ich bin seit mittlerweile zwei Jahren hierin Österreich und der lebende Beweis dafür. Wenn du dich eingehender damit auseinandersetzt und dir genügend Zeit dafür nimmst, ist der Ablauf ziemlich klar. In diesem Blogbeitrag werde ich mein Bestes tun, alles zu berücksichtigen. Obwohl – es gibt den einen, entscheidenden Tipp, den ich dir mit auf den Weg geben möchte: Fange rechtzeitig an zu planen. Damit meine ich Folgendes: Sobald dein Vorhaben, im Ausland zu studieren, Hand und Fuß hat, solltest du die notwendigen Dokumente vorbereiten. Bleib dran, verschiebe es nicht auf morgen, beginne genau jetzt.
Wenn „jetzt“ dieser Moment ist, dann nimm einen Zettel und einen Stift zur Hand und ich helfe dir weiter.
Erster Schritt – Bewerbungsprozess bei der Technischen Universität Graz (TU Graz)
Die große Entscheidung ist also gefallen. Du hast das Studienprogramm ausgewählt, das am besten zu dir passt (falls du dabei noch Hilfe benötigst, kannst du jederzeit die Studienberatungsstelle der TU Graz kontaktieren). Jetzt beginnt der Bewerbungsprozess. Auf der Webseite der TU Graz findest du alle erforderlichen Informationen zur Zulassung von internationalen Studienbewerberinnen und -bewerbern.
Beachte dabei immer: Alle Dokumente müssen auf Deutsch eingereicht werden. Die Übersetzung kann durchaus einige Wochen dauern, also kümmere dich möglichst früh darum.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Niveau deiner Deutschkenntnisse. Wenn dein gewünschter Kurs nur auf Deutsch angeboten wird, musst du für eine Einschreibung ein Zertifikat über Deutschkenntnisse auf dem Niveau C1 besitzen. Wenn du noch nicht so gut Deutsch sprichst, ist das aber auch kein Problem. Du hast dann die Möglichkeit, einen Sprachkurs zu absolvieren (VGUH, Vorstudienlehrgang) und innerhalb von drei Semestern das C1-Zertifikat zu erwerben.
„Wenn du noch nicht so gut Deutsch sprichst, ist das aber auch kein Problem. Du hast dann die Möglichkeit, einen Sprachkurs zu absolvieren (VGUH, Vorstudienlehrgang) und innerhalb von drei Semestern das C1-Zertifikat zu erwerben."
Zweiter Schritt – Unterkunft
Du hast die Aufnahmebestätigung erhalten, jetzt ist es offiziell: Du ziehst nach Graz! Aber wo wirst du dort wohnen?
Wusstest du schon: In Graz leben über 50.000 Studierende! Aus diesem Grund gibt es in Graz eine ganze Reihe von Möglichkeiten, eine passende Unterkunft zu finden. Beliebt bei Studierenden sind zum Beispiel Studentenwohnheime und WGs (Wohngemeinschaften). Beides sind großartige Möglichkeiten und in Facebook-Gruppen und auf verschiedenen Webseiten findest du unzählige Angebote für tolle Unterkünfte. Verbring ein wenig Zeit auf Google und mach‘ dir selbst ein Bild davon.
Dabei solltest du etwas im Hinterkopf behalten: Die übliche Preisspanne für die Miete reicht von 150 bis 500 Euro pro Monat.
„Die übliche Preisspanne für die Miete eines Zimmers reicht von 150 bis 500 Euro pro Monat."
Dritter Schritt – Rechtliche Dinge, die bei der Ankunft in Graz zu erledigen sind
Wenn du schließlich hier ankommst, musst du dich um all die rechtlichen Formalitäten kümmern. Das klingt wieder etwas kompliziert, ist es aber nicht. Unterteilen wir diesen Schritt einfach in vier Einzelschritte:
- Anmeldung deines Aufenthalts in Graz bei der örtlichen Meldebehörde (Meldezettel)
- Eröffnen eines Bankkontos in Österreich
- Prüfen, ob deine Versicherung in Österreich gültig ist, oder hier eine neue Versicherung abschließen
- Beantragen einer Aufenthaltsbewilligung (Visum) – Alle erforderlichen Informationen findest du auf der Webseite des österreichischen zentralen Servicecenters für Europäische und internationale Mobilität und Kooperationsprogramme „OeAD" unter „Aufenthaltsbewilligung – Student“.
Bei diesem Schritt kommt die frühzeitige Vorbereitung deiner Dokumente zum Tragen. Was damit gemeint ist:
Einige der Dokumente, die du an dieser Stelle benötigst, kannst du nur in deinem Heimatland besorgen. Wenn du in diesem Stadium noch nicht alle Dokumente besitzt, wird es ziemlich kompliziert und teuer, sie zu besorgen. Es ist zwar nicht unmöglich, aber es macht den Ablauf unnötig schwierig. Stelle also sicher, dass du alles rechtzeitig beschaffst, und mach vorsorglich ein paar Kopien mehr. Glaube mir, irgendwann wirst du sie brauchen.
Vor Ort wirst du genügend Zeit haben, dich um die rechtlichen Dinge zu kümmern, denn in der EU darfst du dich ohne Visum bis zu drei Monate lang aufhalten. Denk aber daran, alles ein paar Wochen vor Fristende zu erledigen wird dir jede Menge unnötigen Stress ersparen.
„In der EU darfst du dich ohne Visum bis zu drei Monate lang aufhalten. Denk aber daran, alles ein paar Wochen vor Fristende zu erledigen wird dir jede Menge unnötigen Stress ersparen."
Auch daran solltest du denken – Finanzielles
Abgesehen von den Kosten für Unterkunft und Versicherung möchte ich noch auf ein paar zusätzliche Ausgaben hinweisen, nämlich den Studienbeitrag und die Lebenshaltungskosten. Studierende, die nicht aus der EU stammen, finden Informationen zu diesen Gebühren auf der Webseite der TU Graz unter „Studienbeitrag und Studierendenbeitrag“.
Denk daran, dass du den größten Teil des Geldes am Ende des Semesters zurückbekommen kannst, wenn du eine bestimmte Anzahl von ECTS sammelst (im Moment sind es 12). Dies gilt jedoch nur für Nicht-EU-Bürger.
Was die Lebenshaltungskosten betrifft, so kannst du mit etwa 60 Euro pro Woche rechnen. Jedenfalls war das der Durchschnittsbetrag, den ich mit meinem Freundeskreis, Kolleginnen und Kollegen in einer kleinen Statistik ermittelt habe.
Nicht vergessen – Möglichkeiten für Stipendien prüfen
Auf der Webseite „Überblick Stipendien für Studierende" kannst du dich über die an der TU Graz angebotenen Stipendien informieren. Außerdem würde ich dir empfehlen, dich in deinem Heimatland umzuhören, da viele Studierende von lokalen Behörden irgendeine Art von Unterstützung erhalten können. Einen Versuch ist es wert!
TU Graz Welcome Center – Soziale Integration und allgemeine Hilfe vor und bei deiner Ankunft
Ich empfehle dir ausdrücklich, dich mit dem TU Graz Welcome Center in Verbindung zu setzen, wenn du – auch schon vor deiner Ankunft – Hilfe bei der Organisation deines Aufenthalts brauchst. Die Mitarbeitenden dort sind äußerst nett und freundlich und tun ihr Bestes, um dir einen guten Start zu ermöglichen. Sie helfen auch bei rechtlichen Angelegenheiten weiter und du kannst dich an sie wenden, wenn noch Fragen zu den Themen offen sind, die ich in diesem Beitrag behandelt habe. Das Welcome Center organisiert auch eine ganze Reihe von Veranstaltungen, so kannst du neue Leute kennenlernen und Spaß haben.
„Die Mitarbeitenden im Welcome Center der TU Graz sind äußerst nett und freundlich und tun ihr Bestes, um dir einen guten Start zu ermöglichen. Sie helfen auch bei rechtlichen Angelegenheiten weiter."