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Während des Studiums zu arbeiten hilft dir bei der Studienfinanzierung – wenn du es klug angehst, fördert es zudem dein Netzwerk und deine Karriere. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)

Während des Studiums zu arbeiten hilft dir bei der Studienfinanzierung – wenn du es klug angehst, fördert es zudem dein Netzwerk und deine Karriere. Als Studentin der TU Graz meine wichtigsten Tipps dazu.

Während des Studiums Geld zu verdienen, ist für die meisten Studierenden nicht ungewöhnlich. Ich studiere Maschinenbau-Wirtschaft an der Technischen Universität Graz (TU Graz), komme aus Bosnien und Herzegowina und habe schon Erfahrungen in einem breiten Spektrum an Jobs. Mir fiel im Laufe der Jahre auf, dass den meisten Studierenden die vielen Jobmöglichkeiten für Studierende in Österreich nicht bewusst sind, weil wir solche Möglichkeiten in unseren Heimatländern nicht haben. Darum konzentrieren sich viele Studierende auf Aushilfsjobs etwa in der Gastronomie, im Catering, im Zustellbereich usw. Das ist tatsächlich eine gute Art zu starten und ein leichter Weg, um Geld zu verdienen.

Jobs in der Gastronomie sind bei Studierenden beliebt. Karrieretechnisch profitierst du von Jobs und Praktika, die mit deinem Studienbereich zusammenhängen. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)


Mein Kollege Ekrem hat bereits einen Blogbeitrag zu diesem Thema verfasst, in dem er seine Tipps teilt und auch die rechtlichen Aspekte beleuchtet. Aber wenn du in diesen Bereichen nicht langfristig bleiben möchtest, haben diese Jobs keine große Bedeutung für deinen beruflichen Lebenslauf. Glücklicherweise gibt es an der TU Graz und in Graz ganz generell verschiedenste Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln und dein berufliches Netzwerk in deinem eigenen Studienbereich auszubauen.

Tipp 1: Du KANNST und SOLLST in einem Studierendenjob arbeiten, der mit deinem Studienbereich zusammenhängt.

Der einfachste Weg, einen ersten Job in deinem Bereich zu bekommen ist direkt an der Universität. Du kannst Studienassistentin oder Studienassistent in einem Fach werden, in welchem du gut bist, oder in der Forschung und Entwicklung an einem der Institute arbeiten. Mein erster Job, der für meinen Lebenslauf relevant war, war am Institut für Mechanik, wo ich als Studienassistentin gearbeitet habe. Nachdem ich die Prüfung mit einer guten Note bestanden hatte, schrieb ich eine E-Mail an die Professorin mit dem Wunsch, dass ich sie gerne am Institut unterstützen würde – und so habe ich einen Job bekommen.

Gute Prüfungsergebnisse sind oft ein Türöffner für Jobs an Instituten der TU Graz zum Beispiel als Studienassistentin oder Studienassistent. (Bildquelle: Fotogenia – TU Graz)

Tipp 2: Die TU Graz hat rund 100 Institute verteilt über sieben Fakultäten, wo es Arbeitsmöglichkeiten im Bereich von Studienassistenzen oder Forschungsprojekten gibt – kontaktiere einfach den zuständigen Professor bzw. die zuständige Professorin und äußere deine Interessen oder suche auf der Website des Career Info-Service.

Es gibt auch unterschiedliche Möglichkeiten, einen Job in der Industrie zu bekommen. Unternehmen in Österreich bieten sowohl Sommer- als auch Winterpraktika und Teilzeitstellen für Studierende, und Graz beherbergt als wichtiger österreichischer Technologiestandort tausende Firmen im Tech-Bereich. Beginne damit, interessante Branchen und Unternehmen zu recherchieren und unternimm dann alles was du kannst, um sie zu erreichen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Geh auf Karrieremessen, um Firmenrepräsentantinnen oder -repräsentanten zu treffen. Sprich mit ihnen über deine Interessen und Qualifikationen, nimm Visitenkarten und schick ihnen darauf kurze Folgenachrichten per E-Mail. An der TU Graz finden beispielsweise jedes Jahr unterschiedliche Karrieremessen wie die Teconomy oder das BEST beWANTED Karriere-Event statt.
Nütze Tage der offenen Tür, Workshops oder Veranstaltungen, um Unternehmen zu besuchen. Du kannst Informationen über Tage der offenen Tür eines bestimmten Unternehmens finden, indem du beispielsweise den Firmennamen plus die Termini „Messen und Veranstaltungen“ googelst. Melde dich für ihre Karrierenewsletter an, damit du die coolen Veranstaltungsangebote nicht versäumst.

Tipp 3: Bewirb dich für Sommer- oder Winterpraktika in der Industrie und suche den Kontakt zu Firmenangehörigen beim Besuch von Messen und Unternehmensveranstaltungen, um deine Chancen auf den Job zu erhöhen.


Online Karriereplattformen sind wertvoll für die Jobsuche und zum Vernetzen. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)

Soziale online Netzwerke wie LinkedIn können einen massiven Einfluss auf deine Jobmöglichkeiten haben. Halte dein LinkedIn-Profil aktuell, verwende ein professionelles Bild als Profilbild, poste über deine Erfolge, dein Wissen und deine Expertise. Verbinde dich mit Leuten, die ähnliche Karrierewege haben wie du sie anstrebst, und scheue dich nicht, sie zu kontaktieren.
Hier die wahre Geschichte, wie ich mein erstes Praktikum bekommen habe: Ich entdeckte einige interessante Unternehmen und suchte dann nach dem Namen des Unternehmens in Verbindung mit dem Städtenamen auf LinkedIn. Ich schrieb daraufhin eine persönliche Nachricht an eine Person, die ich als inspirierend empfand und erwähnte, dass mir Industrieerfahrung fehlen würde und ich sehr motiviert wäre, dies zu ändern – und fügte meine Bewerbung bei. Ich hatte Glück, dass diese wunderbare Person mein Potential erkannte und meine Bewerbung mit entsprechender Empfehlung weiterleitete. Wenn ich nicht so großes Glück gehabt hätte, hätte es vielleicht Dutzender oder Hunderter Kontakte für eine Antwort bedurft, aber ich hätte dennoch nicht aufgegeben. Suche den Kontakt zu Menschen. Im Berufsleben erfolgreiche Persönlichkeiten suchen nach Leuten, denen sie etwas beibringen und die sie voranbringen können.

Tipp 4: Nutze online Karriereplattformen wie LinkedIn, um dein Netzwerk auszubauen und auf dem Arbeitsmarkt in Erscheinung zu treten. Dein Netzwerk ist dein wichtigstes Kapital. Nütze diese persönlichen Kontakte, wenn du dich bewirbst.

Wie jeder Neubeginn kann es schwierig sein, das allererste Praktikum in der Industrie zu ergattern. Du wirst wahrscheinlich an viele Türen klopfen müssen, bis du einen Job bekommst – gib also nicht auf! Um deine Chancen zu maximieren, musst du dein Netzwerk ausbauen und deinen Lebenslauf bereichern. Eine großartige Möglichkeit beides zu erreichen, ist sich einem Studierendenteam oder einer Studierendenorganisation anzuschließen. Die TU Graz hat viele verschiedene Studierendenteams wie Rennteams, das Aerospace Team und sogar ein Team für studentische Unternehmensberatung, bei dem ich selbst Mitglied war. Die beiden Jahre, die ich im Team „icons – consulting by students“ verbracht habe, haben mir nicht nur praktische Erfahrungen im Management Consulting gebracht, sondern auch Kontakte zu Industrieexperten – was mich zu meinen zweiten und dritten Praktika führte – und zahlreiche motivierte und zielstrebige andere Studierende ebenso, von denen viele mittlerweile zu meinen engen Freundinnen und Freunden wurden.

In den TU Graz Studierendenteams, wie dem Aerospace Team Graz, kann man netzwerken und erste praktische Erfahrungen sammeln. (Bildquelle: Rom – TU Graz)

Tipp 5: Studierendenteams und Studierendenorganisationen sind eine großartige Möglichkeit, dein Netzwerk zu erweitern, praktische Erfahrungen zu sammeln und Spaß zu haben! Erfahre auf der Webseite „Überblick Studierendenteams" mehr über studentische Wettbewerbs- und Fokusteams sowie über Initiativen zur Vernetzung an der TU Graz.

Behalte deine Studien jedenfalls im Fokus, aber mein aufrichtiger Ratschlag ist, deine Studienjahre auch dazu zu nützen, dich selbst kennenzulernen und auszuprobieren. Mein Vater sagte immer zu mir: „Geh nicht bloß durch die Schule, sondern lass die Schule durch dich gehen.“ Sich bei Praktika in verschiedenen Unternehmen zu engagieren, in Studierendenteams zusammenzuarbeiten, mit Instituten zu interagieren und mit verschiedensten Persönlichkeiten zu netzwerken, bietet die einzigartige Möglichkeit, sich selbst zu entdecken und auch die Art von Arbeit, die dir am meisten zusagt. Darum ist es niemals zu früh, damit anzufangen! In deinem ersten Studienjahr kannst du bereits bei einem Studierendenteam mitmachen oder mit einem eigenen starten, dich für Jobs bewerben, an Veranstaltungen teilnehmen etc. Sei professionell und strategisch bezüglich deiner Karriereziele, aber hab auch Spaß. Denke daran, dass deine akademische Reise nicht nur aus erfolgreich abgelegten Prüfungen besteht. Es gilt zu entdecken, wer du bist und wohin du gehen willst.

Tipp 6: Es ist niemals zu früh, Karriereschritte zu unternehmen. Nütze deine Studienjahre, um deine Leidenschaften über den Hörsaal hinaus zu erkunden, anzuwenden und zu entdecken.
 

Dzenana Gazibegovic ist eine bosnische Studentin im Bachelorstudium Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau an der TU Graz. Sie liebt es, neue Fähigkeiten zu erlernen und ist immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig anderen zu helfen. An der TU Graz kann sie genau das tun, weshalb die TU Graz einen besonderen Platz in ihrem Herzen hat.
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