„Sicherheit und Privatsphäre sind auch in digitalen Welten, wie Videospielen, extrem wichtig“, betont Johanna Pirker. Sie ist Assistenzprofessorin für Games Engineering am Institute of Interactive Systems and Data Science. „Auf den großen Plattformen gibt es hier auch bereits Vorkehrungen, um Betrug zu verhindern. Gerade auf kleineren Spieleplattformen besteht hier noch Potenzial.“
Mit ihrem Team forscht Pirker daran, „Spiele zu entwickeln, die uns besser machen“. Dafür hat sie es auch auf die „Forbes 30 under 30 Europe“-Liste geschafft – eine hochkarätige Auszeichnung für junge Forschende.
Das Bild von typischen Gamerinnen und Gamern in Form von Jugendlichen, die im stillen Kämmerlein World of Warcraft spielen, sei längst überholt, sagt Pirker. „Es gibt auch Videospiele, wie beispielsweise ‚Path Out‘ in der man die Reise eines syrischen Jungen nach Österreich mit all seinen Herausforderungen erleben kann. Videospiele involvieren die Menschen weitaus mehr als ein Dokumentarfilm, weil Empathie eine Rolle spielt."
Spielen für die Gesundheit
Virtual-Reality-Technologien ermöglichen es, immersive Welten entstehen zu lassen, die so authentisch wahrgenommen werden wie eine reale Welt. Auch kann man Elemente aus Videospielen nutzen, um zum Lernen oder einem gesunden Alltagsverhalten zu animieren. Man spricht dabei von „Gamification“. Das kann zum Beispiel sein, für jede absolvierte Lauf- oder Yogaeinheit Punkte zu erhalten. Videospiele waren laut Pirker schon immer Vorreiter für technologische Innovation. „Grafikkarten, Game Engines oder Virtual Reality sind Technologien, die stark von der Spieleindustrie geprägt werden, aber inzwischen einen großen Einfluss auf unterschiedlichste Lebensbereiche haben.“ Gerade in Zeiten des Social Distancing bieten Videospiele viele Möglichkeiten.
„Wenn reale Treffen nicht möglich sind, kann es eine schöne Erfahrung sein, sich zum Social Online Gaming zu treffen. Eine willkommene Abwechslung zum Videotelefonieren“, ist Pirker überzeugt.
Studierendenteam
Zur Förderung von Spieleentwicklung arbeitet an der TU Graz das Studierendenteam „Game Dev Students Graz“, das von Johanna Pirker wissenschaftlich begleitet wird.
Die Forschenden der TU Graz suchen Lösungen für die brennenden Probleme der Gegenwart. Welche Themen sie derzeit auf dem Schirm haben und was man studieren kann, um wie sie die Zukunft zu verändern, erfahren Sie auf TU Graz screenshots.