„Genießen Sie den Abend und lassen Sie uns nun tanzen!“ Mit diesen Worten überließ der Gastgeber des Abends, Rektor Horst Bischof, das Publikum nach kompakter, herzlicher Begrüßung unverzüglich den mitreißenden Rhythmen, die schon in der Luft lagen. Stimmung und Tanzlust brauchten auf dem Ball der Technik traditionsgemäß weder Anlauf noch Promille. Im zweiten Jahr als Gastgeber des Balls wagte sich der Rektor auch selbst aufs Parkett – oder habe ich das geträumt? In jedem Fall nahm er wie auch alle anderen das „Gaudeamus igitur!“ beim Wort: Lasst uns also fröhlich sein!
Das Motto des Balls sprach Bände: Technik bewegt uns. Neben Tanz und Unterhaltung gewährt der Ball der Technik auch immer Einblick in aktuellste – und oft existenzielle – Entwicklungen in den technischen Wissenschaften. Diesmal präsentierte sich der Maschinenbau – die Fakultät für Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften feiert heuer auch ihr 160-jähriges Jubiläum und ist damit ähnlich alt wie der Ball selbst.
Dancing Trains – Zukunft erahnen
Im TU Graz-Themenraum bestaunten insbesondere unbedarfte Gäste wie ich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien, smarte Produktionsmethoden und innovative Eisenbahnsysteme. Das Digital Rail Lab zeigte eine zukunftsweisende Bahnszenerie im Miniaturformat. Zudem präsentierte das TU Graz Racing Team seinen jüngsten Boliden, einen vollelektrischen Rennwagen. Überraschend: Die Posaune, die uns an diesem Abend in ihren Bann zog, stammte aus dem 3D-Drucker, ebenso die Diademe der Damen – Krönchen in Schmetterlingsform. Hauptsponsor des Abends war Magna.
Ein Stück von „The Time of My Life“
Nicht genug loben kann man auch die Tanzbands, die den Abend in Räumen unterschiedlichster Atmosphäre in ihre magischen Klänge hüllten, allen voran die Big Band Bad Gleichenberg und das Grazer Salonorchester. Wer so professionelle Musiker*innen mit noch dazu so eingängigem, fröhlich-romantischem Repertoire engagiert, weiß, dass er Tanzende damit glücklich macht. „You’re the One That I Want“, flüsterte die Frau dem Mann ins Ohr; „Can’t Take My Eyes off You“, antwortete ihr dieser. Und weiter ging es mit „You Are My Dancing Queen“, „Let’s Get Loud“ oder auch „The Time of My Life“.
„Ihr macht den Ball so bunt!“
Zu jedem Zeitpunkt waren die Tanzflächen voll, mit jeder Stunde wurde die Stimmung besser, rauschhaft rhythmisch brach die Mitternacht an. Als Mitternachtseinlage bot die Tanzfabrik Graz mit FLASHMOBility eine energiegeladene Performance aus Tanz und Musik. Die auf allen Ebenen sehr präsente Jugend macht diesen Ball nicht nur spannend und bunt, sie prägt ihn auch mit ihrer unkonventionellen Note. Dieser Ball ist einer, auf dem bei Jung und Alt auch die eine oder andere Extravaganz zu entdecken ist. Das beweist, dass Techniker*innen innovative Geister sind.
„Die Dame geht zum fremden Herrn“
Ein besonderer Höhepunkt war wie jedes Jahr die Publikumsquadrille, charmant moderiert von Conny (Tanzschule Conny & Dado). Vom Balkon aus betrachtete ich den vollen Stefaniensaal und hunderte lachende Gesichter. Die Mitternachtsquadrille bringt alle zusammen und schenkt Momente voller Spaß, Gemeinschaft und Freude. Magisch! Nächstes Jahr schaue ich nicht bloß von oben zu.
Ball beim Wort genommen
Dass auf einem Ball getanzt wird, ist klar. „Ball“ bedeutet Tanzveranstaltung und stammt vom französischen Wort „bal“ ab, das seinerseits auf das lateinische „ballare“ zurückgeht, was „tanzen“ bedeutet. So viel, so gern, so ausdauernd und so mitreißend getanzt wie auf dem Ball der Technik wird aber nicht überall. Mit rund 2.300 Gästen war er auch dieses Jahr wieder restlos ausverkauft.
Weitere Infos und Fotorückblick unter https://balldertechnik.at.