„Wie sieht eine Wundermaschine der Zukunft aus, die das Potenzial hat, die Welt zu retten?“ Das wollte die Fakultät für Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften der TU Graz von Oberstufenschüler*innen wissen und erhielt darauf zahlreiche Antworten. Nach der Bewertung der eingereichten Projektideen durch eine Fachjury durfte sich die Klasse 5b des BG/BRG Seebacher aus Graz über den 1. Platz bei der Preisverleihung am 28. Juni 2023 an der TU Graz freuen. Den zweiten Platz teilten sich die Wahlpflichtfachgruppe Informatik der 7. und 8. Klassen des BG/BRG Seebacher und die Klasse 7b des Grazer BG/BRG Carnerigasse. Auch zwei Sonderpreise wurden vergeben: In der Kategorie Umsetzbarkeit gewann die Klasse 1DK der hak:zwei Salzburg und in der Kategorie Engagement erhielt ein Zweierteam der 7d des BG/BRG Seebacher den Preis, da sie ihr Projekt, mit Ausnahme von Unterstützung ihrer Lehrerin, alleine umgesetzt haben.
Die siegreichen Projekte
Die siegreiche Projektidee der 5b des BG/BRG Seebacher nennt sich „Boature“. Dabei handelt es sich um ein Boot mit einer Pumpe an der Rumpfunterseite, die Plastikpartikel im Umkreis von 60 Metern aufnimmt. Mittels eines von Wissenschafter*innen entwickelten Filters sollen die Partikel vom Wasser getrennt und in einer Presse zu faustgroßen Würfeln gepresst werden, während das saubere Wasser wieder ins Meer abfließt. Die Plastikwürfel können am Festland rezykliert werden. Zur Energiegewinnung hat das geplante Boot ein Windrad an Deck und zusätzlich wird an Bord Obst und Gemüse angebaut, das an Menschen in Afrika geliefert werden soll.
Das zweitplatzierte Projekt der Wahlpflichtfachgruppe Informatik des BG/BRG Seebacher nennt sich kurz „W2E-Con“. Die Abkürzung steht für Waste to Energie Converter und dabei handelt es sich um eine Mülltonne, in der durch chemische Verwertung Plastikmüll in Energie umgewandelt werden soll. Das ex-aequo auf Platz zwei gereihte Projekt „Prepla“ der 7b des BG/BRG Carnerigasse möchte die beim Bremsen von Fahrzeugen aufgebaute kinetische Energie speichern und wiederverwenden. Dafür sieht es eine Druckplatte (PREssure PLAte) vor, durch die beim Bremsvorgang unter der Asphaltoberfläche Wasser verdrängt und hydraulischer Druck aufgebaut wird. Dadurch wird ein Gewicht in die Höhe gedrückt, das die abgebaute Energie anstaut und speichert, um sie bei Bedarf wieder abzurufen.
Die Sonderpreisträger*innen
Den Sonderpreis in der Kategorie Umsetzbarbeit konnte sich die Klasse 1DK der hak:zwei Salzburg mit ihrer Idee für den Anti Fire Alerting Ball sichern, der Waldbrände früh erkennen oder im besten Fall verhindern soll. In dem geplanten Ball sind drei Sensoren verbaut, die melden, wenn an einem Ort die Temperatur steigt, die Kohlenmonoxid-Konzentration zunimmt und wo das Ereignis stattfindet. Da eine Vielzahl an Bällen per Helikopter abgeworfen werden könnte, wäre eine großflächige Verteilung recht einfach möglich.
Für ihr Salzauto erhielten eine Schülerin und ein Schüler der 7d des BG/BRG Seebacher den Sonderpreis in der Kategorie Engagement. Die Idee hinter dem Projekt ist die Nutzung jenes Salzes, das bei der Gewinnung von Trinkwasser aus Meerwasser zurückbleibt. Dieses Salz soll als Treibstoff für Autos fungieren, indem Natriumionen und Chlorionen voneinander getrennt und dann für eine durch den Zündschlüssel ausgelöste Reaktion wieder zueinander geführt werden. Die dabei freigewordene Energie soll dann mit Hilfe eines verbesserten Peltier-Elements - einem thermoelektrischen Wandler - in elektrische Energie umgewandelt werden. Zusätzliche Energie sollen noch die Reifenbewegung, ein Windrad auf dem Dach und Solarpaneele beisteuern.
Veranstalter vom Interesse, Engagement und Ideenreichtum beeindruckt
Begeistert von allen eingereichten Projekten zeigten sich Franz Haas und Siegfried Vössner, Dekan und Vizedekan der Fakultät für Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften der TU Graz, die den Wettbewerb ausgerichtet hat: „Die Kreativität und der Innovationsgeist der Schüler*innen hat uns tief beeindruckt. Wer einen relevanten Beitrag zur Zukunft leisten möchte, ist bei uns herzlich willkommen. Wir haben die Werkzeuge und freuen uns auf neue Ideen. Wir möchten uns bei allen Schüler*innen sowie deren Lehrkräften herzlich für die großartigen Beiträge bedanken und gratulieren den siegreichen Teilnehmer*innen. Wir würden uns sehr freuen, wenn einige von ihnen in Zukunft ihre Ideen an der TU Graz umzusetzen versuchen.“
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