Beitrag erstellt am: 03.07.2019 Zuletzt aktualisiert: 30.06.2023
Bei aller Kritik, mit der Hochschulrankings hinsichtlich ihrer Relevanz, ihrer Methoden und ihrer Glaubwürdigkeit konfrontiert sind, beeinflussen anerkannte Rankings doch die öffentliche Debatte über das Hochschul- und Wissenschaftssystem. Weltweit werden etwa 20.000 Universitäten und Colleges analysiert. Nur ein kleiner Teil davon gelangt auch in die Ranglisten. Diese dienen oft als Orientierungshilfe bei Entscheidungen zu Studienort, Karriereplanung, Kooperationen oder Investitionen. Für eine aktuelle Standortbestimmung der TU Graz lohnt es sich, genauer hinzusehen, unterscheiden sich die einzelnen Rankings doch stark in Fokus und Bewertungskriterien.
Weltweit werden etwa 20.000 Universitäten und Colleges analysiert und nur ein kleiner Teil davon gelangt in die Ranglisten. Ist eine Universität in einem Ranking zum Beispiel auf Platz 300 gereiht, zählt sie demnach zu den besten 1,5 Prozent.
Die vielen Dimensionen einer Universität
So vergleicht das U-Multirank mehr als 2.200 führende Universitäten und Colleges aus 96 Ländern weltweit. Es wartet nicht mit einer Rangliste auf, sondern widmet sich den vielen Dimensionen von Hochschulen – Forschung, Studium und Lehre, Wissenstransfer, internationale Orientierung und regionales Engagement – und bewertet diese nach über 40 Indikatoren einzeln zwischen „sehr gut – A“ und „schwach – E“.
Im aktuellen Ranking 2022 erreicht die TU Graz nicht weniger als 16 A- und 8 B-Platzierungen und liegt damit in Österreich mit Abstand an der Spitze aller gerankten Universitäten Auch im internationalen Vergleich schneidet die TU Graz sehr gut ab und platziert sich etwa vor dem MIT oder etlichen renommierten deutschen Technischen Universitäten.
In der Dimension „Forschung“ erreicht die TU Graz vier Spitzenränge, darunter bei wissenschaftlichen und interdisziplinären Publikationen sowie bei Drittmitteleinnahmen und Postdoc-Stellen. In der Dimension „Studium und Lehre“ zeichnet sich die TU Graz bei der didaktischen Ausbildung ihres Lehrpersonals sowie der Anzahl von Frauen mit einem Doktorats-Abschluss besonders aus. Eine weitere Dimension des Rankings ist die „Internationale Orientierung“: Auch hier tut sich die TU Graz mit drei A-Platzierungen hervor und zwar bei der Studierendenmobilität, beim internationalen wissenschaftlichen Personal und bei gemeinsamen internationalen Publikationen. In der Dimension „Wissenstransfer“ holt sich die TU Graz gleich fünf A-Ränge bei Co-Publikationen mit Industriepartnern, Patenten und Co-Patenten mit der Industrie, bei Zitationen in Publikationen und im Bereich der Drittmitteleinnahmen aus dem privaten Sektor. Zwei weitere A-Ränge entfallen auf die Dimension „Regionales Engagement“.
Auf die Ranking Plätze, fertig, los…
Das kommt nicht von ungefähr, denn die TU Graz hat sich vor einigen Jahren im Rahmen ihrer Universitätsstrategie für gezielte Maßnahmen zu Erhöhung ihrer Rankingpräsenz entschieden. „Unser Ziel war es, in all diesen Rankings auf die Plätze zu kommen“, erklärt Manuela Berner, Leiterin der Stabsstelle Qualitätsmanagement, Evaluation & Berichtswesen. „Die TU Graz weist heute in allen strategisch ausgewählten Rankings wie etwa im U-Multirank, dem CWTS Leiden-Ranking, dem QS World University Ranking oder dem Times Higher Education World University Ranking (THE) nennenswerte Ergebnisse auf“, so Berner, „in einzelnen Forschungsfeldern erreichen wir – wie aktuell in den Life and Earth Sciences des Leiden Rankings 2023 mit Weltrang 52 – ausgezeichnete Positionen“. Im QS World University Ranking 2024 liegt die TU Graz aktuell auf Weltrang 421 und damit im ersten Drittel der gereihten Universitäten.
Im QS World University Ranking 2024 wurden insgesamt 1.500 führende Universitäten weltweit analysiert und davon 1.495 im Ranking veröffentlicht. Für die Gesamtbewertung ausschlaggebend sind Reputation, Zitationen, Betreuungsrelation und Internationalität von wissenschaftlichem Personal und Studierenden. Neu dazugekommen sind die Indikatoren Nachhaltigkeit, Beschäftigungsergebnisse und Internationales Forschungsnetzwerk. Unter den 1.495 gelisteten Universitäten aus der ganzen Welt belegt die TU Graz aktuell Platz 421.
Forschung: vielbeachteter wissenschaftlicher Output
Ein guter Gradmesser für wissenschaftlichen Output und für die Zusammenarbeit in der Forschung ist das Leiden-Ranking, das Einblicke in die wissenschaftliche Performance von 1.411 führenden Universitäten weltweit gibt. Als bibliometrisches Ranking ist seine zentrale Kenngröße die Zitationsrate, die aussagt wie häufig Publikationen von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern anderer Forschungseinrichtungen zitiert werden. Die Ergebnisse des Leiden-Rankings der letzten Jahre zeigen, dass der wissenschaftliche Output von TU Graz-Forschenden große Beachtung in der Wissenschaftswelt findet. Beim Anteil der Publikationen unter den meistzitierten 10 Prozent lag die TU Graz 2023 auf Weltrang 558, bei den Publikationen gemeinsam mit der Industrie gar auf Weltrang 13.
Das Leiden-Ranking, das die wissenschaftliche Performance von Universitäten beurteilt, weist die TU Graz als eine Top-Universität in Europa aus. Ihre Forschung bündelt die Technische Universität im Herzen Europas in fünf Bereiche, in denen die Forschenden fachübergreifend zusammenarbeiten. Erfahren Sie mehr über diese „Fields of Expertise“.
Sehr gut platziert in vielen Fachbereichen
Im QS-Subject Ranking 2023 platzierte sich die TU Graz in der Fächergruppe Engineering and Technology auf Weltrang 269 und schneidet in den folgenden Fächern besonders gut ab:
- Architecture and Built Environment: Ranggruppe 101-150,
- Materials Sciences: Ranggruppe 151-200,
- Civil and Structural Engineering: Ranggruppe 201-230,
- Mechanical Engineering: Ranggruppe 201-250
- Chemical Engineering: Ranggruppe 201-250
- Computer Science and Information Systems: Ranggruppe 201-250
Im THE-Subject-Ranking 2022/23 liegt die Informatik an der TU Graz in der Ranggruppe 126-150 und zählt so nicht nur international zu den besten. Gemeinsam mit der TU Austria-Partneruniversität TU Wien zählt sie zu den Top-Informatikuniversitäten Österreichs.
Im Field-Ranking des Leiden Rankings 2023 platziert sich die TU Graz bei den Life and Earth Sciences auf Weltrang 52 – und ist damit unter die Top 100 aufgestiegen – und in den Biomedical and Health Sciences auf Weltrang 178 und liegt in diesen Fachbereichen vor vielen ihren Benchmark-Universitäten.
Starke Kooperation mit der Industrie: unternehmerische Universität
Rektor Harald Kainz zeigt sich hocherfreut über die generell positive Tendenz der TU Graz in den internationalen Ranking-Platzierungen und über die besonderen Stärken der im weltweiten Vergleich kleinen österreichischen Universität. „Die Ergebnisse der bedeutendsten internationalen Rankings bestätigen, dass wir nicht nur auf dem Papier strategisch darauf hinarbeiten, in der Forschung Profil zu zeigen, uns als „unternehmerische Universität“ stärker mit der Industrie zu vernetzen und intensive Kooperationen einzugehen, sondern das in der Praxis auch umsetzen.“ So belegen etwa die Kollaborations-Indikatoren des Leiden-Rankings 2023 die Stärke der TU Graz in der Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Industrie. Beim „Anteil der Co-Publikationen mit der Industrie“ besetzt die TU Graz Weltrang 13 und Europarang 4 und zählt damit zu den besten Universitäten in Europa und in der Welt.
Die TU Graz belegt in internationalen Rankings regelmäßig Top-Positionen beim Anteil der gemeinsamen Publikationen mit der Industrie. Damit zählt sie in punkto Kooperation mit Unternehmen zu den besten Universitäten der Welt. Das Forschungs- & Technologiehaus ist zentrale Anlaufstelle an der TU Graz für Unternehmen, die die Kompetenzen der TU Graz für Innovationsvorhaben nutzen wollen.
Kooperation national und international
Dass die TU Graz mit regionalen und internationalen Partnern aus der Wissenschaft intensiv zusammenarbeitet, zeigt sich im Leiden-Ranking bei Co-Publikationen mit Co-Autorinnen oder -Autoren von anderen Institutionen. Hier ist die kooperationsstarke Universität mit Rang 174 bei internationalen Kooperationen weltweit top platziert und mit Weltrang 479 bei nationalen und internationalen Gemeinschaftspublikationen ebenfalls solide aufgestellt.
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