Beim Delegationsbesuch in Graz waren alle Präsidiums- bzw. Rektoratsmitglieder der beiden strategischen Partneruniversitäten TU Darmstadt und TU Graz anwesend, ebenso die Mitglieder des Steering Committee der strategischen Partnerschaft. Mit einem abwechslungsreichen zweitägigen Programm wurde die lebendige Partnerschaft der beiden technischen Universitäten gefeiert, die Freundschaft vertieft und neue strategische Themen auf Schiene gebracht.
Optimierte Maschinen: CREATOR eröffnet
Im Rahmen des Delegationsbesuches wurde das Computational Electric Machine Laboratory – CREATOR – feierlich eröffnet. Dabei handelt es sich um den ersten gemeinsamen deutsch-österreichischen Forschungsverbund in der Förderlinie „Sonderforschungsbereiche/Transregio (DFG) / Spezialforschungsbereiche“ des FWF. Gefördert wird das Labor mit über 8 Millionen Euro vom österreichische Wissenschaftsfonds FWF und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Technischen Universitäten Darmstadt und Graz werden darin künftig ihre gemeinsamen Forschungsarbeiten zur Simulation elektrischer Maschinen vertiefen und vorantreiben. (Siehe die entsprechende Pressemeldung)
Förderfond für Kooperationen in Forschung und Lehre
Verlängert wurde außerdem der Partnerschaftsvertrag zwischen den beiden Techniker*innen-Schmieden, ebenso wie der gemeinsame Fonds zur Förderung von Forschungs- und Lehrkooperationen. Dieser ist mit jährlich 30.000 Euro pro Partner-Uni dotiert. Quer über alle Disziplinen und Fakultäten hinweg gab es in den vier Jahren seit Gründung des Fonds über 70 geförderte Projekte. Im Bereich der Lehre wurde gerade ein gemeinsames Projekt für Joint Online Courses abgeschlossen.
TU Graz-Rektor Harald Kainz freut sich über die dynamische Entwicklung, die die Partnerschaft über die Jahre genommen hat: „Wir arbeiten mit der TU Darmstadt heute nicht nur in den klassischen Ingenieurdisziplinen sehr eng zusammen. Gemeinsam entwickeln wir auch die Verschränkung der Ingenieurwissenschaften erfolgreich weiter, mit Themen der Informations- und Kommunikationstechnologie wie Big Data, Cyber-Security oder Artificial Intelligence. Und wir setzen markante Akzente in der Wissenschaft und für die Wirtschaft Europas, wie nicht zuletzt das nun eröffnete Computational Electric Machine Laboratory - CREATOR - zeigt.“
Partner in Unite!
Die TU Graz ist seit wenigen Monaten Mitglied des University Network for Innovation, Technology and Engineering, kurz „Unite!“. Koordiniert wird diese europäische Universitätsallianz mit nunmehr insgesamt neun Partneruniversitäten seit 2019 durch die TU Darmstadt.
Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt, zur gemeinsamen Vision von TU Darmstadt und TU Graz für Unite!: „Ich bin überzeugt, die Begeisterung der TU Graz für die Idee der europäischen Universität wird maßgeblich dazu beitragen, dass wir gemeinsam Unite! als dynamisches und inklusives Bündnis zu einer langfristigen strukturellen und systemischen Allianz weiterentwickeln, noch breiter in unseren Universitäten verankern und mit unseren regionalen Ökosystemen verzahnen. Nur durch enge Kooperation und durch Nutzung unserer vielfältigen Perspektiven und Expertisen können wir die drängenden Herausforderungen von heute und morgen adressieren und Veränderung gestalten.“
Vielfältige Kooperation
Zwischen der TU Graz und der TU Darmstadt besteht seit 1985 ein dichtes Kooperations-Netzwerk durch gemeinsame Projekte und Publikationen etwa in Bauingenieurwissenschaften, Informatik, Mathematik, Geodäsie, Elektrotechnik, Chemie, Materialwissenschaft, Maschinenbau, Philosophie und Architektur. Das strategische Partnerschaftsabkommen wurde 2017 an der TU Darmstadt unterzeichnet.
Für Studierende ist der wechselseitige Aufenthalt wegen des ähnlichen wissenschaftlichen Profils bei durchaus individuellen Spezialisierungen und wegen englischsprachiger Studiengänge sehr interessant. Ein Matched PhD-Programm der beiden Unis fördert Nachwuchswissenschafterinnen und-wissenschafter und unterstützt die internationale Vernetzung von Doktoratsstudierenden. Ein Forschungsabkommen zu Cybersicherheit, der regelmäßige Austausch von Lehrenden, gemeinsame Spring Schools und eine rege Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungseinheiten runden das Bild ab. Ein paritätisch besetztes Steering-Komitee berät bei allen Partnerschafts-Aktivitäten, achtet auf die erfolgreiche Umsetzung der Arbeitspakete, lotet die Chancen von Förderanträgen bei Ausschreibungen aus und schlägt neue Initiativen vor.