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Ein mobiler Windkanal, eine Architektur-Zeichenstation, eine virtuelle Sandbox, eine Klangwerkstatt, eine virtuelle Raumstation und vieles mehr: An insgesamt 16 Experimentierstationen können Kinder und Jugendliche ab sofort im „TU Graz Super Science Space“ in die spannende Welt der Wissenschaft eintauchen. Das neue Wissenschaftslabor öffnete am 9. März im Beisein von TU Graz Rektor Harald Kainz, Finanzstadtrat Manfred Eber und der Bildungsdirektorin Steiermark, Elisabeth Meixner, am Campus Inffeldgasse der TU Graz seine Pforten.
Unterstützt von der Stadt Graz und der Bildungsdirektion Steiermark lädt der „TU Graz Super Science Space“ Kinder und Jugendliche ein, die vielseitigen Inhalte der MINKT-Fachgebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Kunst und Technik abwechslungsreich und altersgerecht aufbereitet selbst kennenzulernen. Auf gut 200 Quadratmetern können Kinder vom Kindergartenalter bis zum Ende der Oberstufe an insgesamt 16 Stationen mit Aufbauten und Versuchsanordnungen Experimente aus allen Fachbereichen der TU Graz durchführen und so individuelle Kompetenzen entwickeln sowie Vorlieben entdecken.
Das erste universitäre MINKT-Labor in Österreich
Der „TU Graz Super Science Space“ ist die erste Einrichtung dieser Art in Österreich. Im deutschsprachigen Raum hat sich das Konzept „MINKT-Labor“ in der universitären Nachwuchsförderung schon teilweise etabliert, die TU München oder die ETH Zürich verfügen etwa über ein ähnliches Angebot. Die Stadt Graz unterstützt das Projekt „TU Graz Super Science Space“ finanziell, die Bildungsdirektion Steiermark steuert Materialien bei und kommuniziert das Angebot an die Schulen.
Der Aufenthalt im MINKT-Labor der TU Graz ist sowohl am Vormittag innerhalb des Regelunterrichts als auch am Nachmittag im Zuge einer Talente-Förderung während der Nachmittagsbetreuung möglich. Auch für Lehrer*innenfortbildungen stehen die Räumlichkeiten zur Verfügung. In den Schulferien sollen kostenpflichtige Sommerwochen bzw. Talente-Workshops angeboten werden.
„Es ist für Kinder und Jugendliche eine viel einprägsamere Erfahrung, wenn Sie Experimentierworkshops nicht nur in der Schule, sondern auch direkt vor Ort am Campus der TU Graz und damit in unmittelbarer Umgebung von Wissenschaft und Forschung erleben können. Mit dem ‚TU Graz Super Science Space‘ laden wir die jungen Leute ein, sich selbst ein Bild von der Vielfalt und den spannenden Möglichkeiten der MINKT-Bereiche zu machen. Und wir freuen uns, wenn sich daraus ein verstärktes Interesse an einem Studium an der TU Graz ergibt“, sagt Harald Kainz, Rektor der TU Graz.
„Mit rund 14.000 Studierenden ist die TU Graz ein wichtiger Faktor in unserer Stadt, der aufgrund ihrer vielseitigen und qualitativ hochwertigen Bildungsangebote mit Recht einen hervorragenden internationalen Ruf genießt. Dieses reichlich vorhandene Wissen auch Kindern und Jugendlichen altersgerecht weiter zu vermitteln, ist aus Sicht der Stadt Graz äußerst unterstützenswert. So kann das technische Interesse von Kindern auf eine spannende Weise gefördert werden und umgekehrt kann die TU Graz schon den einen oder die andere Studierende von morgen gewinnen“, sagt Finanzstadtrat Manfred Eber.
Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner betont: „MINKT-Kompetenzen sind besonders wichtig für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Neugier, Experimentierfreudigkeit, Forschungsdrang – das sind die Zutaten für innovatives und begeisterndes Lernen in diesem Bereich. Wenn dies wie im MINKT-Labor der TU Graz abwechslungsreich, spannend und altersgerecht präsentiert wird, kann es gelingen, freudvolles Lernen anzuregen und somit ein positives Gefühl in Bezug auf die MINKT-Fächer zu vermitteln.“
Angelika Droisner-Schwingshackl, Initiatorin und Projektleiterin des „TU Graz Super Science Space“ führt aus: „Wir wollen mit dem ‚TU Graz Super Science Space‘ eine attraktive Unterrichtsergänzung mit Praxisbezug anbieten, die auf aktuelle technische und naturwissenschaftliche Schwerpunkte zugeschnitten ist. Unsere langjährige Erfahrung mit MINKT-Workshops für Schülerinnen und Schüler zeigt uns, dass die Kinder und Jugendlichen viel tiefer in die Welt der Wissenschaft eintauchen, wenn sie die Erfahrung direkt vor Ort an der Universität machen können. Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir diese Möglichkeiten nun ganzjährig haben.“
Entwickelt und konzipiert wurden die Stationen gemeinsam mit insgesamt 13 Instituten der TU Graz. Je nach Altersgruppe, Schulstufe und gewünschter Schwerpunktsetzung werden die Stationen passend kombiniert und vorbereitet. Angelika Droisner-Schwingshackl erklärt: „Wir bieten einerseits den ‚Experimental Workshop‘, bei dem die Kinder und Jugendlichen in rund drei bis vier Schulstunden die Lern- und Experimentierstationen im MINKT-Labor jeweils im Duo erforschen. Die zweite Workshopart ist der ‚Technical Learning Workshop‘, der insbesondere den Kooperationsschulen der TU Graz offensteht. Diese Workshops dauern ein ganzes Semester und fließen mit ein bis zwei Schulstunden pro Woche in den regulären Schulunterricht ein. Pro Woche steht eine Station im Mittelpunkt, am Ende des Semesters entwickeln die Schülerinnen und Schüler eigene Projekte.“ Zusätzlich dazu gibt es einen wöchentlichen „Open Lab“-Nachmittag, bei dem Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Institute und Firmen gleichermaßen willkommen sind.
Anmeldungen und Terminvergaben für Kindergärten und Schulen sind ab sofort möglich unter supersciencespace. Mehr Informationen zum gesamten Angebot des „TU Graz Super Science Space“ gibt es ab morgen Früh unter @tugraz.athttps://super-science-team.tugraz.at/.
Die 16 Stationen im Kurzüberblick
- Deskbreeze – der mobile Windkanal
An dieser Station werden die Strömungslinien des Windes sichtbar. Mittels Trockeneis in einem Wasserbad wird der mit Ventilatoren erzeugte Luftstrom sichtbar.
- Construction & Drawing Station
Die Kinder zeichnen mit Unterstützung von Architekturstudierenden ihre Vision vom „Grünen Haus der Zukunft“. Beim Zerschneiden von Äpfeln lernen die Kinder, was ein Grundriss und was ein Schnitt durch ein Gebäude ist.
- Architecture & Conception of Space
Hier gibt es Übungen zur Raumwahrnehmung und einfache Modellbauübungen, mit denen spielerisch Basiswissen zur Raumerfahrung und zur Gestaltung der gebauten Umwelt vermittelt wird.
- Virtual Sandbox
Bei dieser Station erleben Kinder und Jugendliche die Grundlagen der Forschung mit Sand. Von der Materie Sand angefangen bis hin zu Stabilität von Sand und zu Logikfragen: Was ist schwerer – trockener Sand oder feuchter Sand?
- Taylor-Couette Disc Contactor
Die Station zeigt das Trennungsverfahren von Flüssigkeiten.
- Zugmodell
Bei dieser Station können Kinder und Jugendliche erleben, wie Mechanik wirkt.
- Wasserbau – mobiler Wasserkreislauf
Mit einem mobilen Wasserkreislauf wird den Kindern und Jugendlichen das Fließverhalten und die Strömungslehre des Wassers gezeigt.
- Elektronik
Hier dürfen Kinder selbst löten und eine gelötete Platine zum Leuchten bringen. Vermittelt wird, was Elektronik ist und wo Mikroelektronik gebraucht wird.
- Elektrotechnik – Toningenieur | Klangwerkstatt
In der Klangwerkstatt erleben die Kinder und Jugendlichen den technischen Hintergrund der Akustik und der Schallwellen. Sie bauen Lautsprecher und testen ihr Gehör.
- Mathematik
Hier warten lustige Praxisbeispiele aus der spannenden Welt der Mathematik.
- Geodäsie – Virtual Reality
Eine Virtual-Reality-Brille erlaubt hier einen virtuellen Einstieg ins Katerloch bei Weiz, die tiefste Tropfsteinhöhle in Österreich, um dort Höhenmessungen vorzunehmen.
- Maroon – das virtuelle Physiklabor
Maroon ist ein virtuelles Physiklabor, das zum Ausprobieren und Verstehen von naturwissenschaftlichen Phänomenen einlädt.
- Chemical Processes
Bei dieser Station entnehmen die Kinder und Jugendlichen die DNA von Erdbeeren.
- Physik – Spektroskopie
Hier erforschen die Kinder und Jugendlichen die Farbzerlegung des Lichts.
- Flugsimulator
Im Flugsimulator ist es möglich, einen virtuellen Rundflug über Graz zu machen und dabei alle genauen Daten und Einzelheiten zu erforschen.
- Raumstation ISS
Ein virtueller Besuch der International Space Station (ISS).
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