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Mind_the Gap Award – Auszeichnung für gelebte Vielfalt

05.12.2024 | TU Graz news | Universität

Von Ute Wiedner

Die TU Graz hat fünf Projekte mit Diversitätspreisen ausgezeichnet – darunter eine Arbeit über eine mittels KI erstellte Stimme für spracheingeschränkte Menschen und ein Spiel, das junge Frauen für das Programmieren begeistert.

Mind_the_Gap Preisträger Thomas Moder gab seinem Freund Magomed Balaev, der seit Geburt stark spracheingeschränkt ist, mit Hilfe von KI-Technologie seine Stimme. (Bildquelle: Fotogenia – TU Graz)

Die Technische Universität Graz (TU Graz) hat im Rahmen der Veranstaltung #DiversityMatters2024 fünf Mind_the Gap – Diversity Awards für herausragende universitäre Arbeiten in den Bereichen Diversität, Inklusion und Chancengleichheit vergeben. Dotiert sind die Preise mit 750 Euro für Einzelpersonen und maximal 1.500 Euro für Teameinreichungen.
Zu den prämierten Projekten zählen eine Masterarbeit über den Einsatz von künstlicher Intelligenz, um Menschen mit starken Spracheinschränkungen eine authentische Stimme zu verleihen, ein Forschungsprojekt zur Förderung von IT-Kompetenzen bei jungen Frauen und eine Masterarbeit über integrative Stadtentwicklung im Grazer Stadtteil Gries. Weitere ausgezeichnete Arbeiten sind ein Lehrvideo zur Sensibilisierung für Barrieren für Menschen mit körperlichen Behinderungen in bestehenden Gebäuden und ein Projekt zur Sichtbarmachung von Pionierinnen an der TU Graz. Die Arbeiten zeigen innovative und vielschichtige Ansätze zur Förderung von Diversität und Chancengleichheit in Forschung und Lehre.
Im Rahmen der Preisverleihung wurden unter anderem auch die Abschlusszertifikate an die zehn Absolventinnen und Absolventen des Lehrgangs Gender- und Diversitätskompetenzen für Wissenschafter*innen überreicht, den die TU Graz in Kooperation mit der GenderWerkstatt im Studienjahr 2023/24 zum dritten Mal durchgeführt hat.

Alle Informationen zu den Mind_the Gap – Diversity Awards finden Sie auf der Diversitätswebseite der TU Graz. Die Ausschreibung für den Preis 2025 startet am 8. März anlässlich des internationalen Frauentages.

Vizerektor für Lehre Stefan Vorbach, Rektor Horst Bischof und Armanda Pilinger, stellvertretende Leiterin des Büro für Gleichstellung und Frauenförderung (ganz hinten von links) mit den Protagonist*innen der Veranstaltung #DiversityMatters2024. (Bildquelle: Fotogenia – TU Graz)

Preisträger*innen 2024

Giving Disabled People their Voice: Suitability of Voice Cloning for German Conversational Speech Considering Privacy Aspects“, Masterarbeit von Thomas Moder am Institute of Interactive Systems and Data Science (ISDS)

In seiner Masterarbeit untersucht Thomas Moder, ob KI-Technologie Stimmen so klonen kann, dass Menschen mit starken Spracheinschränkungen eine authentische Stimme erhalten. Moder trainierte ein KI-Modell auf Deutsch darin, aus wenigen Lauten einer Person ihre Stimme künstlich zu erzeugen. Ziel war es, auf einfache, kostengünstige und schnelle Art Sprachbarrieren zu überwinden und soziale Teilhabe zu ermöglichen. Betroffene können mit ihrer „nachgebauten“ Stimme ihre Gefühle, Meinungen und Bedürfnisse authentisch ausdrücken. Die Arbeit zeigt beispielhaft die Möglichkeit positiver Nutzung von KI-Technologie auf.

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Video zur Masterarbeit „Giving Disabled People their Voice”


„Stadt gestalten – Nachbarschaftliche Raumproduktion am Beispiel Gries“, Masterarbeit von Lea Schuiki, Institut für Entwerfen im Bestand und Denkmalpflege

Lea Schuiki sucht in ihrer Masterarbeit nach alternativen Ansätzen zur Stadtentwicklung im Sinne des Gemeinwohls. Sie konzentriert sich dabei auf gemeinschaftliche Raumproduktion und die gleichberechtigte Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen. Schuiki analysiert den nördlichen Grazer Stadtteil Gries und zeigt bestehende soziale Strukturen, Defizite und Potenziale auf. Die Betrachtung der sozialräumlichen Dynamik des Viertels bildet die Basis für eine inklusive Stadtentwicklung, die ethnische, kulturelle und religiöse Unterschiede berücksichtigt. „Es war mir wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jegliche Form der Aufwertung des Stadtteils, jeder Eingriff und jede Neuerung potentiell Auswirkungen auf die derzeitigen Bewohner*innen haben und dass Veränderungen bestimmte Risiken mit sich bringen – bis hin zur Verdrängung“, erklärt Schuiki.

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Video zur Masterarbeit „Stadt gestalten – Nachbarschaftliche Raumproduktion am Beispiel Gries“


FemQuest: An Interactive Mulitplayer Game to Engage Girls in Programming“, Forschungsprojekt und Publikation von Michael Holly, Florian Glawogger, Lisa Habich, Kevin Innerebner und Maria Seiser, Institute of Interactive Systems and Data Science (ISDS)

Das Forschungsprojekt zielt drauf ab, die IT-Kompetenz von jungen Frauen zu erhöhen und geschlechtsspezifische Rollenbilder aufzubrechen. FemQuest bietet einen spielerischen Team-Ansatz, um Mädchen und junge Frauen für das Programmieren zu begeistern. Durch die Zusammenarbeit mit Jugend am Werk konnte ein partizipativer Entwicklungsprozess stattfinden. Junge Frauen aus sozial und kulturell marginalisierten Gruppen, die mit Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit, Bildungsabbruch, psychischen Problemen oder sozialer Ausgrenzung konfrontiert waren, nahmen daran teil.
Die Teilnehmenden entwickelten im Rahmen von FemQuest in eigenen Gaming-Workshops gemeinsam kreative Lösungen für Programmieraufgaben, um im Spiel voranzukommen. Hier geht es zur FemQuest Projektwebseite.

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Video zum Forschungsprojekt „FemQuest: An Interactive Mulitplayer Game to Engage Girls in Programming


WomenValue: Pionierinnen feiern – Erinnerungen bauen“, Lehrveranstaltung, Wettbewerb & Ausstellung von Ena Kukic, Katharina Mitsche und Tanja Wrodnigg

Ziel des Projektes ist es, das Erbe der ersten Frauen an der TU Graz sichtbar zu machen und zu bewahren. „WomenValue“ führte eine Lehrveranstaltung des Instituts für Grundlagen der Konstruktion und des Entwerfens (KOEN) der TU Graz, einen Studierendenwettbewerb und zwei Universitätsausstellungen mit einer universitätsübergreifenden Initiative des Alumni-Frauennetzwerks zur Würdigung der Pionierinnen der TU Graz zusammen. Aus dieser vernetzten Plattform resultierten zehn Entwurfsprojekte, die Denkmalprototypen für Pionierinnen sowie eine Broschüre umfassen. Die von den Studierenden eingereichten Modelle waren in einer Wanderausstellung im Sommersemester 2024 an der TU Graz ausgestellt. Eine Umsetzung des mit dem ersten Platz prämierten Prototypen als permanente Installation am Campus der TU Graz ist angedacht.  
Hier geht es zum Booklet zur Lehrveranstaltung „Erinnerung bauen: Pionierinnen der TU Graz“ mit den Denkmalentwürfen.

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Video zum Projekt „WomenValue: Pionierinnen feiern – Erinnerungen bauen“

„Barrieren in Bestandsgebäuden – Beispiel Alte Technik TU Graz“, Konzept eines Lehr-Videos von Hans Hafellner, Institut für Bauphysik, Gebäudetechnik und Hochbau

In seinem Lehr-Video geht Hans Hafellner auf bauliche Barrieren in bestehenden Gebäuden für Menschen mit temporären und dauerhaften körperlichen Behinderungen sowie im Rollstuhl ein. Im Zuge von Sanierungsmaßnahmen wird besonderer Wert auf Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und technische Lösungen für die Zukunft gelegt. Dabei wird jedoch oft die Vielfalt der Menschen, die die Gebäude nutzen, vergessen. Gerade die Umnutzung von Bestandsgebäuden stellt die Sanierung vor große Herausforderungen. Mögliche Lösungen stehen oft im Widerspruch zu Denkmalschutz und Kosteneffizienz. Im Alte Technik-Gebäude in der Rechbauerstraße 12 wurde ein anschauliches Video gedreht, um beispielhaft auf die Barrieren in historischen Gebäuden aufmerksam zu machen. So soll über die Studierenden in den Bauingenieurwesen-Lehrveranstaltungen hinaus ein erweiterter Personenkreis für die Thematik sensibilisiert werden.

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Hans Hafellner über das Lehr-Video „Barrieren in Bestandsgebäuden – Beispiel Alte Technik TU Graz“