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Kreativer Kopf mit Liebe zu Brennstoffzellen

08.01.2025 | Planet research | FoE Sustainable Systems | Young Talents

Von Birgit Baustädter

Michaela Roschger ist ein kreativer Kopf, malt gern und forscht an effizienteren Ethanol-Brennstoffzellen.

Michaela Roschger bei der Arbeit. Bildquelle: Privat.

Es ist gerade 17 Uhr geworden, aber Michaela Roschger sitzt noch beim Frühstückskaffee. Die 29-jährige Chemikerin ist derzeit nicht in Graz, sondern an der Washington State University in den USA. Hier forscht sie mit einem Fulbright-Stipendium als Visiting Scholar und sammelt Auslandserfahrung. Die braucht sie für ihren weiteren Weg in der akademischen Forschung. „Ich möchte irgendwann zur Professorin berufen werden, da ist Erfahrung an einer Universität im Ausland unglaublich wichtig“, erzählt sie während eines Videocalls mit einem Strahlen in den Augen, wenn sie an ihre Zukunft denkt.

Die junge Forscherin steht noch am Anfang ihrer akademischen Karriere, hat nach einem Bachelor in Chemie und einem Master in Technischer Chemie voriges Jahr ihre Dissertation am Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik an der TU Graz abgeschlossen. Ihr Forschungsgebiet ist die alkalische Ethanol-Brennstoffzelle, eine vielversprechende Kandidatin für umweltverträgliche Energieversorgung. „Ethanol kann aus Biomasse durch Fermentation hergestellt werden und ist sehr einfach zu transportieren und zu speichern, weil es flüssig ist“, erklärt Roschger. Gasförmiger Wasserstoff hingegen, muss z.B. stark komprimiert, um hohe Energiedichten und damit effiziente Speicherung zu erzielen. Aber: Die Ethanol-Brennstoffzelle erreicht noch lange nicht die Leistungen, die die klassische Wasserstoff-Brennstoffzelle erbringen kann. „Das Flow-Field-Design, also der Weg, den das Ethanol zu den Elektroden nimmt, muss optimiert werden. Aber auch die Elektroden selbst: Das Katalysatormaterial ist noch nicht optimal und auch die Katalysatorschicht muss effizienter genutzt werden.“ An diesen Aspekten forscht Roschger intensiv und erfolgreich: Für Ihre Dissertation wurde sie vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung vor Kurzem mit dem Award of Excellence ausgezeichnet.

Während ihres Aufenthalts in den USA beschäftigt sie sich aufbauend auf ihrer Dissertation vor allem mit der Möglichkeit, aus Ethanol elektrochemisch Wasserstoff herzustellen. „Der Uni-Alltag in den USA ist gänzlich anders, als in Österreich. Der ganze Campus ist wie eine kleine, abgeschlossene Stadt und den Studierenden wird sehr viel geboten. In Graz ist die Universität viel stärker in die Stadt integriert. Die Arbeit im Labor ist aber eigentlich gleich wie an der TU Graz.“

Forschung zum Schutz der Umwelt

„Mir war es immer wichtig, ein Forschungsfeld zu finden, das einen tiefergehenden Sinn für die Allgemeinheit hat und zum Umweltschutz beiträgt“, erklärt die Forscherin. „Meine Eltern haben beide Physik studiert und so war mein Weg in die Naturwissenschaft ein klein wenig vorgezeichnet.“ Im Realgymnasium belegt sie Chemie als Wahlpflichtfach und besuchte auch die Chemie-Olympiade. „So hatte ich ganz plötzlich sechs Stunden Chemie in der Woche. Das war großartig.“ Heute fasziniert es sie immer noch, sich Problemen wissenschaftlich zu widmen und sie auf neue Art und kreativ zu lösen. „Vor allem das Design von Brennstoffzellen ist ein äußerst kreativer Prozess.“

Ihre eigene Kreativität zeigt sich nicht nur im Labor, sondern auch in ihrem privaten Alltag. Als visueller Typ malt sie gerne - derzeit vor allem Flamingos. Wegen der Farbe, wie sie verrät. Ihren Schreibtisch beschreibt sie als „unglaublich bunt und voll mit allen möglichen Schreibmaterialien“.

Bald geht es für Michaela Roschger wieder zurück an die TU Graz und (hoffentlich) in großen Schritten weiter auf ihrer akademischen Laufbahn.

Kontakt

Michaela ROSCHGER
Dipl.-Ing. Dr.techn. BSc
TU Graz | Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik
Tel.: +43 316 873 8788
michaela.roschgernoSpam@tugraz.at