Ob bei der Vorhersage von Pandemieverläufen, bei vereinfachten Kommunikationsprozessen in der Verwaltung oder in der Produktentwicklung und Forschung, wo mithilfe einer datengetriebenen Organisation schneller bessere Ergebnisse erzielt werden: Datenverarbeitung und die dafür notwendige Dateninfrastruktur sind entscheidend für die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit von Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung.
Potenzial von Daten wird noch nicht vollends ausgeschöpft
„Sowohl international als auch in der Steiermark gibt es eine Reihe von Initiativen, die sich mit der effizienten, sicheren und nachhaltigen Nutzung von Daten beschäftigen. Allerdings nicht projektübergreifend, sondern jede für sich allein“, weiß die Leiterin des Institute of Interactive Systems and Data Science (ISDS) der TU Graz und CEO Know-Center GmbH Stefanie Lindstaedt. Die Folge dieser Zersplitterung: Ähnliche Probleme werden parallel bearbeitet, wertvolle Synergieeffekte bleiben auf der Strecke. Die entwickelten Insellösungen erschweren in weiterer Folge den Datenaustausch in einem größeren kollaborativen Maßstab.
Projekt sucht Antworten auf die drängendsten Fragen einer gemeinsamen Datennutzung
Um diese Probleme in Angriff zu nehmen initiierte Stefanie Lindstaedt gemeinsam mit Kurt Zatloukal, Vorstand des Diagnostik und Forschungszentrums für Molekulare BioMedizin an der Medizinischen Universität Graz, das Projekts IDE@S (Innovative Data Environment @ Styria, Anm.): Unterstützt durch das Land Steiermark, erarbeiten Forschende der TU Graz, der Universität Graz, der Medizinischen Universität Graz und der FH JOANNEUM bis Februar 2022 ein Konzept für den Aufbau einer effizienten, sicheren und kollaborativen Dateninfrastruktur für die Steiermark. „In der Steiermark hat die hervorragende Vernetzung von wesentlichen Akteuren in der Wirtschaft, Forschung und im öffentlichen Bereich Tradition. Mit dieser Initiative nehmen wir einmal mehr eine Vorreiterrolle ein und schaffen ein Referenzmodell, das die Archivierung, den Austausch und die Verarbeitung großer Datenmengen erleichtert und als Vorlage für Österreich und andere innovative europäische Regionen dient“, sagt Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
Die Steiermark international anschlussfähig machen
Hierfür untersuchen die Forschenden, wie es um das Datenmanagement in der Steiermark derzeit bestellt ist: „Wir analysieren, welche Ressourcen derzeit zur Verfügung stehen: von der technischen Infrastruktur (etwa, ob die Rechenleistung in den Unternehmen zur Datenverarbeitung ausreicht) über Dienstleistungs- und Ausbildungsangebote für Data Driven Business bis hin zu den vorhandenen Kompetenzen im Bereich Data Science“, so Projektkoordinatorin Sarah Stryeck von der TU Graz. Entsprechende Lücken wolle man durch Handlungsempfehlungen mit Blick auf die jeweiligen Bedürfnisse im Bereich Data Science schließen und Data-Governance-Richtlinien vereinheitlichen sowie an die digitalen Entwicklungen anpassen.
Einladung zur Projektteilnahme
Wer am Thema allgemein sowie an der Teilnahme am Projekt im Speziellen interessiert ist, ist zur Kick-Off-Veranstaltung am 3. Februar um 10 Uhr eingeladen, bei der weitere Details zu IDE@S vorgestellt werden. Coronabedingt findet die Veranstaltung online statt.
Die Teilnahme ist kostenlos, die Anmeldung dazu verpflichtend und unter https://www.eventbrite.com/e/ides-kick-off-online-workshop-tickets-136284012149?aff=ebdssbonlinesearch noch bis unmittelbar vor dem Start des Events möglich.
IDE@S ist an der TU Graz im strategischen Projekt Digitale TU Graz verankert, das die digitale Transformation in den Handlungsfeldern Forschung, Lehre, Verwaltung und 3rd Mission zum Thema hat.