Bis 2030 möchte die TU Graz klimaneutral sein und hat dafür die Roadmap „Klimaneutrale TU Graz 2030“ erstellt. Bis zum Ende desselben Jahres läuft auch das gerade eröffnete „Christian Doppler Labor für Elektromagnetisch verträgliche robuste elektronische Systeme“ unter der Leitung von Jan Hansen vom Institut für Elektronik. Neben der Forschung möchte er auch einen Beitrag auf dem Weg zur klimaneutralen TU Graz leisten, der eine Zertifizierung als "Green Lab" beinhaltet. Die dafür nötigen Schritte sollen danach als Blaupause für andere Forschungseinheiten dienen, die sich für nachhaltiges Forschen interessieren oder ebenfalls eine Zertifizierung anstreben.
„Wir möchten aufzeigen, dass eine klimaneutrale Wissenschaft möglich und, so wie ich glaube, eher einfach zu erreichen ist. Als Wissenschafterinnen und Wissenschafter lösen wir doch deutlich schwierigere Probleme“, sagt Jan Hansen.
Zusammenarbeit mit der STS Unit
Bevor er die Zertifizierung in Angriff nimmt, führen er und einige seiner Mitarbeiter*innen eine vertiefte Analyse durch, wo am effektivsten CO2-Emissionen eingespart werden können. Dafür nimmt das Team den Material- und Energieverbrauch der Bereiche Verbrauchsmittel, Primärenergie (Heizen, Strom) und Sekundärenergie (Reisen) unter die Lupe und rechnet diese in äquivalente CO2-Emissionen um. Die Datenerhebung und -analyse erfolgt gemeinsam mit Günter Getzinger von der Science, Technology und Society (STS) Unit der TU Graz, der gerade eine Masterandin zu diesem Thema betreut.
„Wenn die Hauptverursacher feststehen, können wir analysieren, an welchen Stellen wir am besten sparen können. Wir möchten dafür verschiedene Szenarien analysieren und herausarbeiten, was das Labor tun kann, um die Klimaziele tatsächlich zu erreichen. In Graz sind wir das erste Labor, das eine solche Analyse durchführt. Im Fachbereich Electrical Engineering sind wir vermutlich sogar weit über Graz hinaus die einzigen“, sagt Jan Hansen.