Seit 2015 würdigen die Medizinische Universität Graz, die Technische Universität Graz und die Universität Graz im Zwei-Jahres-Rhythmus besonders „erfinderische“ Forschende in einem gemeinsamen Festakt. Zur dritten Ausgabe dieser Ehrung waren 260 Wissenschafterinnen und Wissenschafter eingeladen, deren Erfindergeist zwischen Juli 2017 und Juni 2019 nicht weniger als 169 Erfindungsmeldungen und 71 Patentanmeldungen hervorbrachte. Insgesamt verzeichnen die drei Grazer Universitäten damit in den vergangenen fünfzehn Jahren rund 1200 Erfindungen.
Hellmut Samonigg (Rektor der Med Uni Graz), Martin Polaschek (Rektor der Uni Graz) und Horst Bischof (Vizerektor für Forschung an der TU Graz) unterstrichen in ihren Grußworten unisono die Bedeutung dieser Leistungen für das Forschungsland Steiermark: „Universitäten sind Orte der Innovation. Erfindungen und Patente sind ein wesentlicher Faktor zur Messbarkeit von Innovation in der Forschung. Durch die Forschungsarbeit unserer Wissenschafterinnen und Wissenschafter hervorgebrachte anwendbare Technologien sind Garant für gesellschaftlichen Fortschritt und eine wesentliche Grundlage für eine starke, leistungsfähige Wirtschaft.“
Kompetente Begleitung auf dem Weg von der Idee zur Patentanmeldung
Für den Technologietransfer und die Forschungsverwertung braucht es den Brückenschlag zur Wirtschaft. Hierbei unterstützen die jeweiligen Serviceeinrichtungen an den Universitäten. Das Forschungs- & Technologie-Haus der TU Graz, das Forschungsmanagement der Uni Graz sowie jenes der Med Uni Graz helfen Forschenden in allen Projektphasen und leisten einen wesentlichen Beitrag, damit aus Forschung technologische Innovationen entstehen, die schließlich in Patentanmeldungen oder sogar in erfolgreichen Unternehmensgründungen münden.
Von der Wissenschaft zur Innovation
Beispielgebend wurden im Rahmen der Festveranstaltung drei Erfolgsgeschichten aus der Gesundheitsforschung vorgestellt:
Die TU Graz Forscher Ingo Klimant und Sergey Borisov vom Institut für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie entwickelten gemeinsam mit der Grazer Niederlassung der B.Braun Melsungen AG biochemische Sensorik-Produkte für den medizintechnischen Bereich. Bereits die Gründung des Entwicklungsbüros der B.Braun Melsungen AG in Graz ging auf ein EU-gefördertes Projekt mit Grazer Schwerpunkt zurück.
An der Med Uni Graz konnte eine Erfindung erfolgreich an die Biotechnologiefirma Gilupi GmbH lizensiert werden. Der Forschungsgruppenleiter am Lehrstuhl für Zellbiologie, Histologie und Embryologie Amin El-Heliebi entwickelte eine Detektionsmethode, mit der Therapieresistenzen bei Prostatakrebs frühzeitig erkannt werden können. Er konzentriert sich dabei auf die Suche nach Biomarkern, die schon im Voraus zeigen, ob die Standard-Therapie wirkungsvoll sein wird oder ob eine andere Therapieform notwendig ist.
The Longevity Labs – ein Spin-off der Uni Graz – vertreibt europaweit spermidineLIFE, ein spermidinhaltiges Produkt, das die Zellalterung im Körper verlangsamen und altersbedingte Erkrankungen verhindern soll. Grundlage dafür waren die Forschungsergebnisse von Frank Madeo und Tobias Eisenberg. Die beiden Forscher des Instituts für Molekulare Biowissenschaften der Uni Graz identifizierten Spermidin als erste nicht giftige Substanz, die in verschiedenen Organismen die Lebens- und Gesundheitsspanne verlängert.
Folgende Erfinderinnen und Erfinder wurden gestern geehrt*
TU Graz
Raimund ALMBAUER, Mario AUER, Markus BAINSCHAB, Georg BAUMANN, Christian BAUMGARTNER, Marcel Carsten BAUNACH, Gabriele BERG, Martin BLODER, Carlo Alberto BOANO, Sebastian BOCK, Wolfgang BÖSCH, Günter BRENN, Thomas BRETTERKLIEBER, Helmut BRUNNER, Bernd CERMENEK, Mark DOKTER, Andreas DUTZLER, Andreas EGGER, Bernd EICHBERGER, Philipp Simon EISELE, Norbert ENZINGER, Lothar FICKERT, Friedrich FRAUNDORFER, Stefan FREUNBERGER, Bernhard FREYTAG, Michael FUCHS, Michael Ernst GADRINGER, Markus Alfons GEITH, Georg GESCHEIDT-DEMNER, Anton GLIEDER, Christoph GRIMMER, Bernhard GROßWINDHAGER, Andreas GRUBER, Michael HAAS, Georg HANSEMANN, Dominik HILBER, Rainer HOFMANN, Christian HOLLY, Gerhard HOLZAPFEL, Christoph HOLZINGER, Timucin David KARACA, Imre KARACSONYI, Roland KIRCHBERGER, Mario KLIMACEK, Stefan KOCH, Katharina KOCHER, Peter KOPSCH, Robert KOURIST, Thomas LAINER, Michael LANG, Stefan LEITNER, Werner LIENHART, Michael LUKESCH, Franz Michael MAIER, Paul MAIERHOFER, Christoph MONSBERGER, Mohammad Bagher NASIRI, Robert NEUBAUER, Markus NEUMAYER, Kay Domenico NOVAK, David PFEIFER, Harald PICHLER, Stefan POSCH, Matthias RAUDACHL, Matthias Julian REBHAN, Daniel RETTENWANDER, Martin RIEGER, Roger RIEWE, Kay Uwe RÖMER, Hermann SCHARFETTER, David SCHINAGL, Werner SCHLEMMER, Dieter SCHMALSTIEG, Robert SCHMID, Thomas SCHMID, Helmut SCHREIBER, Jörg SCHRÖTTNER, Helmut SCHWAB, Christoph Wilhelm SENSEN, Mateusz SKALON, Gerhard SOMMER, Lutz SPAROWITZ, Stefan SPIRK, Eduard STADLER, Christian STEGER, Franz STELZER, Philipp STELZER, Michael STOCKER, Andreas STRASSER, Harald STÜGER, Stefan STURM, Joshua Paul TAPLEY, Franz TESCHL, Mario THEISSL, Anton TILZ, Gregor TRIMMEL, Andreas TRUMMER, Franz TSCHUCHNIGG, Michael VORDERDERFLER, Bernhard WALZEL, Astrid WENINGER, Frank WIESBROCK, Andreas WOLFSCHLUCKNER, Robert ZACHARIAS, Gerald ZOTTER
Med Uni Graz
Mahmoud ABEDELLATIF, Emmanouil AGRAFIOTIS, Ruth BIRNER-GRÜNBERGER, Shruti DAGA, Nicole GOLOB-SCHWARZL, Wolfgang GRAIER, Ellen HEITZER, Roland MALLI, Katrin PANZITT, Simon SEDEJ, Gerald SEIDEL, Tamara TOMIN, Albert WÖLFLER
Uni Graz
Maria-Anna BAUER, Marcello CARIONI, Didac CARMONA-GUTIERREZ, Doris DALLINGER, Tobias EISENBERG, Gernot GRABNER, Manfred HARTBAUER, Katharina KAINZ, Christian Oliver KAPPE, Konstantinos KOSTARAKOS, Wolfgang KROUTIL, Andreas KUNGL, René LEBL, Frank MADEO, Karina PREISS-LANDL, Philipp ROYER, Ziad SALEM, Thomas SCHMICKL, Stefan SCHÖNWETTER-FUCHS-SCHISTEK, Werner SEEBACHER, Martin STEFANEC, Christoph WINKLER, Robert ZIMMERMANN, Susanne ZIMMERMANN-JANSCHITZ
(260 Wissenschafterinnen und Wissenschafter waren zum Festakt eingeladen, jene 143 waren anwesend)