Weiteres Bildmaterial zum Download am Ende des Textes
Marcus Ossiander (geboren 1989 in München, Deutschland) schrieb seine Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und promovierte bei Prof. Dr. Reinhard Kienberger an der TU München in Ultrakurzzeitphysik. Seit 2020 forscht er an der Universität Harvard im Bereich Metaoptik. Das START-Projekt realisiert er am Institut für Experimentalphysik der TU Graz, wo er in den nächsten Forschungsjahren ein Mikroskop bauen möchte, mit dem sich physikalische Prozesse im Attosekundenbereich beobachten lassen. Eine Attosekunde ist ein Trilliardstel einer Sekunde und „verhält sich zu einer Sekunde wie eine Sekunde zum Alter des Universums“, wie Ossiander im Interview mit dem FWF erklärt und weiter ausführt, dass das neue Anwendungen für die Attosekundenphysik eröffnet: „Wir können damit Solarzellen untersuchen, die Katalyse und andere chemische Reaktionen verbessern oder gar analysieren, wie schnell digitale Kommunikation überhaupt sein kann.“
Ein Interview mit START-Preisträger Marcus Ossiander findet sich in scilog – dem Magazin des Wissenschaftsfonds FWF.
Nanostrukturen und ultraviolettes Licht als Kern der Lösung
Marcus Ossiander will hierzu Nanostrukturen nutzen, wie sie beispielsweise auch für Virtual Reality eingesetzt werden. Diese Optiken ähneln in ihrer Funktion einer Fotolinse, sind aber flach. Die neue Technologie soll besonders energiereiches ultraviolettes Licht bündeln. Andere Optiken – konventionelle Linsen beispielsweise – können das nicht, weil extrem-ultraviolettes Licht aufgrund seiner kurzen Wellenlänge von fast allen Materialien absorbiert wird. Die kurze Wellenlänge wiederum ermöglicht dann das Beobachten kleinster elektronischer Bewegungen mit Zeitauflösungen im Bereich von Attosekunden.
Dieser Forschungsbereich ist im Field of Expertise „Advanced Materials Science“ verankert, einem von fünf Stärkefeldern an der TU Graz.