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18.07.2024 |

Von Petra Spörk-Erdely

Petra Spörk-Erdely vom Institut für Werkstoffkunde, Fügetechnik und Umformtechnik forscht für ihre Habilitation an der Außenstation des Helmholtz-Zentrums Hereon am Deutschen Elektronen-Synchrotron.

Petra Spörk-Erdely (Mitte) forscht derzeit in Hamburg. Es gab aber auch Besuch aus der (TU Graz-)Heimat. Wie hier im Bild von Cecilia Poletti (links) und Talina Terrazas Monte (rechts): Gemeinsame Synchrotronmesszeit an Beamline P07 an PETRA III. Bildquelle: Petra Spörk-Erdely

Moin!

Anfang Juni habe ich mich nach Hamburg aufgemacht, um drei Monate lang an der Außenstation des Helmholtz-Zentrums Hereon am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) zu lernen und zu forschen. In meiner Habilitation beschäftige ich mich mit der Gefügeentwicklung in Leichtbau- und Hochleistungswerkstoffen, und zwar im Besonderen während der Verarbeitung sowie des Einsatzes. Um die zugrundeliegenden materialkundlichen Phänomene zu beschreiben und zu verstehen, führe ich Experimente durch, bei denen Werkstoffproben zum Beispiel gezielt speziellen Temperaturprofilen oder mechanischen Belastungen ausgesetzt werden, während kontinuierlich Informationen über ihren innersten Aufbau auf atomarer Ebene mittels Beugungs- und Streuexperimenten gesammelt werden. Um solche In-situ-Experimente mit guter Statistik und Zeitauflösung durchzuführen, benötige ich hochenergetische Röntgenstrahlung von Synchrotronstrahlungsquellen.

Im Rahmen meines Aufenthalts in Hamburg führe ich gemeinsam mit Kolleg*innen vom Helmholtz-Zentrum Hereon Versuche an den Hereon-Beamlines P07 (High Energy Materials Science Beamline) und P61A (White Beam Engineering Materials Science) an der Synchrotronstrahlungsquelle PETRA III durch. Während ich mich in den vergangenen elf Jahren als Messgast am DESY vor allem mit Phasenumwandlungen und dem Verformungsverhalten von Materialien beschäftigt habe, möchte ich meinen diesjährigen, längeren Aufenthalt dazu nutzen, auch in die Welt der Eigenspannungsmessung tiefer einzutauchen und sowohl bei der Durchführung der Messungen als auch bei der Datenauswertung Erfahrung zu sammeln.

Eine erste mehrtägige Messzeit im 24/7-Schichtbetrieb habe ich inzwischen auch schon hinter mich gebracht, wobei ich mich sehr über den damit verbundenen Besuch meiner Kolleg*innen vom Institut für Werkstoffkunde, Fügetechnik und Umformtechnik (Foto oben) sowie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften gefreut habe.

Zu den typischen Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum, wie den Landungsbrücken mit dem Alten Elbtunnel, der Speicherstadt oder der Alster, habe ich es diesmal noch nicht geschafft, auch weil ich dem erhöhten Andrang aufgrund der Fußball-EM zugegebenermaßen aus dem Weg gehen wollte. Dafür habe ich mir aber ein paar schöne Abende auf dem kleinen Balkon in meiner Unterkunft im 11. Stock eines Hochhauses gegönnt, wo ich mit einem Franzbrötchen in der Hand den aufsteigenden Airbus-Beluga-Modellen nachgestaunt und mit Blick auf Elbe und Hafen den späten Sonnenuntergang genossen habe.

Liebe Grüße aus Hamburg

Petra Spörk-Erdely (Institut für Werkstoffkunde, Fügetechnik und Umformtechnik)


Dilatometer-Messaufbau an Beamline P07B. Dilatometer sind Präzisionsgeräte für die Messung von Dimensionsänderungen an Materialien in Abhängigkeit von der Temperatur. Bildquelle: Peter Staron
 

PETRA III Experimentierhalle „Max von Laue“ am DESY Campus in Hamburg. Bildquelle: Petra Spörk-Erdely

Information

Diesen Beitrag und weitere Artikel zum Schmökern finden Sie in TU Graz people #89, dem Magazin für TU Graz-Mitarbeitende und Interessierte.