Mit zwei neuen Forschungsprojekten starten das Institut für Technische Logistik der TU Graz und die Österreichische Post die kürzlich fixierte zweijährige Verlängerung ihrer Kooperation. Die Themen der neuen Projekte: Die Simulation von flexiblen Postsendungen („Polybags“) im Pulk als Fortsetzung der bisherigen Forschung in diesem Fachbereich sowie die Erhöhung des Automatisierungsgrades bei den internen Transporten innerhalb der Logistikzentren.
„Die Logistikbranche ist hoch technologisiert, das spornt uns als Österreichische Post an, den Trends voraus zu sein und dabei die praktische Anwendung nicht aus den Augen zu verlieren. Schon in der Vergangenheit haben wir erfolgreiche Innovationen mit der TU Graz umgesetzt, mit der Forschung an autonomen Fahrzeugen in Logistikzentren und der umfassenden Simulation von Polybags sind wir auch hier am Puls der Zeit“, sagt Peter Umundum, Generaldirektor-Stellvertreter, Vorstand für Paket & Logistik, Österreichische Post AG.
Forschungsinnovation anhand praxisnaher Problemstellungen
„Wissenschaftliche Pionierarbeit anhand zukunftsweisender Fragestellungen aus der Praxis: Durch die Kooperation mit der Österreichischen Post bewegt sich die Forschung im Bereich Logistiktechnologie an der TU Graz genau in diesem Spannungsfeld. Unsere Forschenden können hier ihre wertvolle Grundlagenarbeit direkt in die praktische Anwendung überführen, daher ist diese sehr gute Kooperation für beide Seiten äußerst wertvoll“, so Horst Bischof, Rektor der TU Graz.
Domenik Kaever, Leiter des Instituts für Technische Logistik der TU Graz, ergänzt: „Im Bereich der Logistiktechnologie sind interdisziplinäre Kompetenzen gefragter denn je. Bei uns am Institut treffen die Themen Maschinenbau, Mechatronik und IT aufeinander, die sich in unserem universitären Umfeld perfekt miteinander verknüpfen lassen. Kombiniert mit unseren Kenntnissen im Bereich (Paket-)Logistik können wir hier konkrete Problemstellungen aus der Praxis mit dem so wichtigen Grundlagenwissen anreichern und so Lösungen entwickeln. Besonders unsere Expertise im Bereich Virtual Engineering ermöglicht es uns, Systeme digital zu denken und zu optimieren.“
REBEKKA folgt auf ISAAK: Physikalisch genaue Simulation von Polybags im Pulk
Das Thema der flexiblen Postsendungen – etwa in Form der sogenannten „Polybags“ – beschäftigt die Logistikbranche seit einigen Jahren intensiv, da ihre Zahl stark zugenommen hat. Um hier den Sortierprozess zu optimieren, hat das Institut für Technische Logistik im Projekt ISAAK die physikalisch genaue Simulation derartig verpackter Sendungen entwickelt. Gemeinsam mit der Österreichischen Post wird diese Forschung im Projekt REBEKKA nun fortgesetzt. Ließ sich in ISAAK lediglich jeweils eine flexible Sendung simulieren, wird nun eine Modellierung entwickelt, in der diese Postsendungen im Pulk simuliert werden können. Das soll die automatisierte Handhabung dieser Sendungen wesentlich verbessern und zur Optimierung der Gerätetechnik beitragen.
Automatisierte Transporte in Paketverteilzentren
Das zweite Projekt, das sich bereits in Umsetzung mit der Österreichischen Post befindet, dreht sich um die Automatisierung der Transporte innerhalb eines Paketverteilzentrums. So gibt es viele verschiedene Betriebsmittel (Rollbehälter, Paletten, etc.), die von A nach B gebracht werden müssen. Hierfür identifiziert das Institut für Technische Logistik entsprechende Use-Cases, um den Automatisierungsgrad für derartige Beförderungen dort zu erhöhen, wo es technisch möglich und wirtschaftlich ist. Im Logistikzentrum Tirol in Vomp fahren bereits die ersten fahrerlosen Transportfahrzeuge; nun soll im Logistikzentrum in Wien-Inzersdorf das nächste fahrerlose Transportsystem entstehen. Diese Lösung soll auch auf andere Standorte übertragen werden.
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