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Baukulturelles Erbe: Architekturarchiv Steiermark wird eröffnet

25.11.2022 | TU Graz news | Universität | Events

Von Ute Wiedner

Die Architekturbestände des Archivs der TU Graz – darunter Vor- und Nachlässe von Herbert Eichholzer, Anna Lülja Praun oder Karla Kowalski – sind der Kern des Architekturarchivs Steiermark (ASt), das am 30. 11. in Graz eröffnet wird.

In der Sammlung von Karl Raimund Lorenz im Architekturarchiv Steiermark befindet sich unter vielen anderen Schätzen dieser Entwurf für die Neue Chemie der damaligen Technischen Hochschule Graz (Glasdiapositiv, 1955)

70.000 Bilddokumente, 55.000 Pläne und rund 50 Architekturmodelle stark ist das neu gegründete Architekturarchiv Steiermark (ASt) bereits zum Zeitpunkt der Eröffnung am 30. November in Graz. Es basiert auf den Architekturbestände des Archivs der TU Graz. „Das Architekturarchiv Steiermark versteht sich als Wissens- und Informationsspeicher zur spannenden und vielschichtigen steirischen Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Dies ist umso bedeutender, als Architektur – bewusst oder unbewusst – unseren Alltag, unsere Kultur und unsere Identität bedeutend mitprägt.“, erklärt Archivleiter Bernhard A. Reismann die Intention hinter der Gründung des ASt.

Der Stadtberg Graz wurde nie umgesetzt. Hier ein Foto des Modells für die Überbauung des Grazer Hauptbahnhofes aus den 1960er-Jahre im Nachlass von Hubert Hoffmann (Bildquelle: Architekturarchiv Steiermark)

Wahre Schätze der Architekturdokumentation

Es ist ein Speicher, in dem wahre Schätze zu finden sind, wie die für die Architektur der Zwischenkriegszeit bedeutenden Sammlungen zu den Architekturbüros Herbert Eichholzer, Fritz Hodnik und Hans-Karl Zisser. Auch auf den Nachlass der ersten Absolventin des Grazer Architekturstudiums, Herta Frauneder-Rottleuthner, die sich nicht zuletzt als Bäderarchitektin einen Namen machte, ist Reismann besonders stolz. Gemeinsam mit ihrer Tochter Elisabeth plante Frauneder-Rottleuthner das Hallen- und Freibad Eggenberg – den Vorläufer der heutigen „Auster“. Bedeutende Werke der Bauepoche zwischen etwa 1960 bis in die 2000er, die unter dem Begriff „Grazer Schule“ internationale Beachtung erlangte, dokumentiert der Nachlass des Architekturfotografen Peter Eder mit weit über 10.000 erstklassigen Bilddokumenten. Und der umfangreiche Vorlass des Architekturbüros Szyszkowitz-Kowalski bildet das Werk des bedeutenden steirischen Architekturbüros durch annähernd 50 Jahre ab – auch dies eine weitere Perle im substantiellen Fundus des ASt. Weitere Vor- und Nachlässe werden folgen.

Günther Domenig um 1975: Ein Schnappschuss von Dietrich Ecker aus der Diapositivsammlung Ecker. Der Nachlass des Architekturfotografen mit weit über 10.000 Architekturdokumenten ist Teil des ASt. Bildquelle: Architekturarchiv Steiermark

Kooperation von Dokumentation, Forschung und Kultur

Das ASt entstand in Kooperation des Archivs der TU Graz mit dem HDA unter der Leitung von Beate Engelhorn und der wissenschaftlichen Begleitung durch das Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften (akk) der TU Graz. Dessen Leiter Anselm Wagner war von Beginn an einer der wichtigsten Promotoren des ASt. Auch zukünftig werden im Rahmen dieser Kooperation Dokumente und Modelle fach- und sachgerecht archiviert und durch das akk systematisch wissenschaftlich erforscht werden. Ebenso wichtig wird es sein, die Ergebnisse zu präsentieren und in den regionalen und nationalen Architekturdiskurs einzubringen.

Einladung zur Nutzung für alle Interessierten

„Das ASt ist ein öffentliches Archiv, das von allen Menschen genutzt werden kann. Natürlich dient es vorrangig der Forschung und Lehre an der Fakultät für Architektur unserer Universität, allerdings gibt es bereits ein großes Interesse auch an einer Zusammenarbeit über die Universität hinaus, zum Beispiel mit der BauKultur Steiermark und ähnlichen Einrichtungen in anderen Bundesländern.“, freut sich Bernhard A. Reismann. Denn eingeladen, das Archiv zu nutzen, sind grundsätzlich alle Menschen, die sich für steirische Architektur und ihre Geschichte sowie für Landesgeschichte im Allgemeinen interessieren.

Information

Architekturarchiv Steiermark (ASt) – Eröffnung

Termin: Mittwoch, 30. November 2022, 18 Uhr
Ort: TU Graz, Stremayrgasse 16, Erdgeschoß, Hörsaal BMT, 8010 Graz

Details zur Eröffnung im Veranstaltungskalender TU Graz events

Kontakt

Bernhard A. REISMANN
Mag.phil. Dr.phil.
Leiter Archiv der TU Graz
Technikerstrasse 4
8010 Graz
Tel.: +43 316 873 6610
bernhard.reismannnoSpam@tugraz.at