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Durch den Wiener Hauptbahnhof spazieren, noch bevor der Bau begonnen hat. Fremde Wohnzimmer besuchen, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Oder lebensgefährliche Tätigkeiten üben, ohne sich in Gefahr zu begeben. Möglich macht das die DAVE als reales Tor in simulierte Welten, mit dem die TU Graz Virtual Reality-Technologien erforscht und weiterentwickelt. Die DAVE ist eine 330 x 270 x 330 Zentimeter große Box bestehend aus vier Projektionsflächen – vorne, links, rechts und am Boden. Für den Einstieg in die simulierten 3D-Welten braucht es dicke Filzpantoffeln um die Projektionsfläche am Boden schmutzfrei zu halten, und eine spezielle Shutter-Brille – auch liebevoll als „Brillengeweih“ bezeichnet.
Nacht der virtuellen Realitäten
Anlässlich des 10. Geburtstags der DAVE veranstalten vier Institute der TU Graz gemeinsam mit Fraunhofer Austria die „1. Grazer Virtual Reality Night“: Am Dienstag, den 28. Juni, gibt es ab 17 Uhr Live-Demonstrationen und die Möglichkeit, selbst in virtuelle Welten einzutauchen. Neben der DAVE stellen die Forscherinnen und Forscher auch das TILED Display-Projekt vor, in dem viele Einzeldisplays zu einem sehr großen Display für ultrahochauflösende immersive Visualisierung integriert werden. Außerdem warten Demonstrationen aktueller Forschungsergebnisse und Anwendungen für virtuelle Lernumgebungen auf interessierte Besucherinnen und Besucher. Abseits der Virtual Reality Night steht die DAVE jeden Donnerstag ab 16 Uhr allen Interessierten offen.
Definitely Affordable
DAVE steht für „Definitely Affordable Virtual Environment“ und kostet im derzeitigen Aufbau deutlich weniger als vergleichbare Installationen. Grundgedanke bei der Planung war es, möglichst kostengünstig mit herkömmlicher Hardware zu arbeiten, die auch einfach austauschbar ist. In der Grazer DAVE, die von einer ähnlichen Konstruktion an der TU Braunschweig inspiriert ist, erzeugen acht handelsübliche Computer mit 3D-fähigen Grafikkarten die Bilder, die von vier Projektoren auf die unterschiedlichen Projektionsflächen geworfen werden. Die Hauptrechenleistung wird von einem weiteren Computer übernommen, auf dem die eigentliche Simulation läuft. Die Brillen der Versuchspersonen sind sogenannte Shutter-Brillen, also Brillen, die in schneller Folge immer nur einem Auge den Blick durch die Brille ermöglichen und so für den typischen „Mittendrin-Effekt“ sorgen. Über eine Funkverbindung sind die Brillen mit den Projektoren synchronisiert, die ebenfalls im Wechsel immer nur jeweils das Bild zeigen, welches das rechte oder eben das linke Auge sehen soll. Die Synchronisierung ist unabhängig von den PCs, damit zum Beispiel neue Grafikkarten nicht erst kostenintensiv umgebaut werden müssen.
Nähere Infos auf der Website von DAVE
Hier geht es zum Webradio-Beitrag über die DAVE und die 1. Grazer Virtual Reality Night