Als höchste zu vergebende Auszeichnung der TU Graz hat ihn bisher erst eine Persönlichkeit erhalten, Karin Schaupp ist nun die zweite, die den Erzherzog-Johann-Ehrenring als Zeichen für ihre Verdienste tragen darf. Anlässlich einer akademischen Feier in der Aula der TU Graz am 27. Juni bekam sie den Ring überreicht.
Die promovierte Pharmazeutin Karin Schaupp war zehn Jahre lang Vorsitzende des Universitätsrates der TU Graz und hat in dieser Zeit bedeutend zur guten Entwicklung und internationalen Sichtbarkeit der Universität beigetragen. Von 2013 bis 2023 hat sie als Nachfolgerin von Unternehmer Helmut List - dem anderen Träger des Erzherzog-Johann-Ehrenrings - in dieser Position ihre umfangreichen Erfahrungen in Wissenschaft und Wirtschaft eingebracht, insbesondere in den Bereichen Drittmittel und Beteiligungen.
Ehrensenatorin und Ehrensenator
Gemeinsam mit Karin Schaupp waren Gabriele Krenn und Jochen Pildner-Steinburg zehn Jahre lang Teil des Universitätsrates der TU Graz. Sie erhielten im Rahmen der akademischen Feier den Titel Ehrensenatorin bzw. Ehrensenator. Gabriele Krenn brachte sich im Universitätsrat vor allem als strategische Beraterin in rechtlichen Fragen und Anliegen ein und zeichnete sich durch ihre Expertise im Bereich Gesellschafts- und Liegenschaftsrecht aus. Jochen Pildner-Steinburg konnte als stellvertretender Vorsitzender des Universitätsrates und Vorsitzender des Finanzausschusses seine große unternehmerische Erfahrung beisteuern. In den Bereichen Industriekooperationen und Entrepreneurship war er dadurch ein wichtiger Partner und in punkto Wertschöpfung in Forschung und Lehre sorgte er ebenfalls für starke Impulse.
„Der Universitätsrat zählt neben dem Rektorat und dem Senat zu den obersten Organen jeder Universität. Durch ihre langjährige Tätigkeit in diesem wichtigen Leitungsgremium haben Karin Schaupp, Gabriele Krenn und Jochen Pildner-Steinburg dank ihrer professionellen Expertise und Erfahrung sehr dazu beigetragen, dass die TU Graz international an Sichtbarkeit und Profil gewonnen hat“, erklärte TU Graz Rektor Harald Kainz in seiner Festrede. „Ihr Beitrag war aber nicht nur für unsere Universität, sondern auch für den gesamten Wissenschaftsstandort wichtig, der durch ihr Wirken wesentlich attraktiver geworden ist. Was ich neben ihren Leistungen aber immer besonders geschätzt habe, war das konstruktive Klima, das die Zusammenarbeit geprägt hat.“
Zehn Jahre mit viel Freude mitgewirkt
Im Namen der drei geehrten Persönlichkeiten sagte Karin Schaupp: „Das, was wir in zehn Jahren im Universitätsrat gemacht haben, das haben wir mit viel Freude gemacht. Als Vorsitzende hatte ich viel Glück mit der Zusammensetzung, denn wir waren ein unglaublich ausgeglichenes Gremium in Bezug auf Wissenschaft, Wirtschaft und Strategie. Zusätzlich gab es viel Respekt vor gegenteiligen Meinungen, wir haben uns immer gegenseitig zugehört. Dadurch konnten wir unsere Kraft und Zeit für konstruktive Dinge verwenden. Ich richte daher ein großes Dankeschön an alle Universitätsräte und an die TU Graz.“
Biografische Skizze: Karin Schaupp
Nach ihrer Promotion am Institut für Pharmazeutische Chemie der Uni Graz im Jahr 1978 wechselte Karin Schaupp in die Pharmaindustrie, wo sie innerhalb kurzer Zeit in leitenden Funktionen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und strategisches Produktmanagement tätig war. 1997 wurde sie zur Geschäftsführerin von Fresenius Kabi Austria ernannt und übernahm 1999 die Regionalleitung für den Produktbereich Parenterale und Enterale Ernährung für Österreich und Südost-Europa. Im Jahr 2000 folgte die Ernennung zum Mitglied des Vorstands der Fresenius Kabi AG. Seit 2003 ist sie als selbstständige Unternehmensberaterin mit den Schwerpunkten Innovationstransfer und Organisationsentwicklung tätig. Von 2010 bis 2015 war sie zudem Mitglied im Rat für Technologieentwicklung und von 2013 bis 2017 im Forschungsrat Steiermark.
Biografische Skizze: Gabriele Krenn
Gabriele Krenn schloss ihr Studium der Rechtswissenschaften an der Uni Graz im Jahr 1981 ab und begann nach Stationen als Universitätsassistentin und Rechtsanwaltsanwärterin 1990 ihre erfolgreiche Arbeit als Rechtsanwältin. Neben ihrer Tätigkeit erwarb sie noch einen Studienabschluss in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Uni Graz sowie einen Master of European and International Business Law an der Hochschule St. Gallen. Seit 2008 ist Gabriele Krenn Präsidentin der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer und seit 2012 führt sie in Graz zusammen mit Heinz Kallan die Anwaltskanzlei Krenn & Kallan. Zusätzlich ist sie Aufsichtsrätin der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG sowie Mitglied des Sparkassenrats der Steiermärkischen Verwaltungssparkasse.
Biografische Skizze: Jochen Pildner-Steinburg
1974, nur drei Jahre nach der Beendigung seines Studiums der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Uni Graz, übernahm Jochen Pildner-Steinburg im Alter von 27 Jahren die alleinige Geschäftsführung des Familienunternehmens GAW technologies GmbH. Gemeinsam mit seinem Bruder Jörg Pildner-Steinburg etablierte er das Industrieunternehmen als internationalen Player mit Tochtergesellschaften auf mehreren Kontinenten. Die dadurch entstandene GAW Group leitete Jochen Pildner-Steinburg von 1984 bis 2016 als Geschäftsführender Gesellschafter. Von 2004 bis 2016 übernahm er das Amt des Präsidenten der Industriellenvereinigung Steiermark und war außerdem von 2001 bis 2016 Obmann-Stellvertreter der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Steiermark. In dieser Rolle war es ihm auch wichtig, die Kooperation zwischen Unternehmen und Universitäten zu verstärken, weswegen er die Plattform Innoregio Styria gründete, um Wirtschaft und Wissenschaft in der Steiermark zu vernetzen.
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