Eine geballte Ladung Wissenschaft gab es am 28. September im Orpheum in Graz: Sechs steirische Forscherinnen und Forscher präsentierten ihre Forschungsgebiete auf der Bühne – verständlich, unterhaltsam und in nur sechs Minuten. Erlaubt waren wie bei allen Science Slams jegliche kreativen Hilfsmittel und Requisiten, nur auf Beamer und Bildschirmpräsentationen musste verzichtet werden.
Der größte Applaus, die meisten Votings
Die rund 350 Gäste im Grazer Orpheum bekamen ebenso fesselnde wie humorvolle Darbietungen geboten: vom Einfluss von Sonnenstürmen auf das Stromnetz über Parallelen zwischen Künstlicher Inteligenz und dem Orakel von Delphi bis zu Künstliche Intelligenz in der Zahnmedizin. Am Ende des Abends bewertete das Publikum Inhalt, Verständlichkeit und Kreativität jeder Präsentation und kürte den Slam-Champion: Manuel Galler vom Institut für Elektrische Anlagen und Netze der TU Graz, der nicht nur die meisten Publikumsvotings, sondern auch den größten Applaus und die lautesten Lacher einheimste.
Manuel Galler trat nur zwei Tage nach seinem Sieg in Graz bei der Science Slam Staatsmeisterschaft im Rahmen der European Researcher's Night in Wien an. Auch dort konnte er das Publikum vor Ort und im Livestream überzeugen. Als Science Slam Staatsmeister 2022 vertritt er nun Österreich im nächsten Europafinale.
Der gebürtige Kärntner sorgte schon mit seiner Begrüßung für Heiterkeit im Saal („Ich heiße nicht nur Manuel Galler, sondern auch Sie herzlich willkommen“) und erklärte äußerst launig, warum harmlose Netzfehler in einem vermehrt aus Photovoltaik und Windkraft gespeisten Stromnetz gravierende Auswirkungen auf die Netzstabilität haben können.
Auf der Bühne des Science Slam Graz 2022 standen:
- Carina Lehmal, TU Graz (Elektrotechnik sprach, es werde Licht, doch der Wechselrichter gehorchte nicht)
- Barbara Kirnbauer und Team, Med Uni Graz (Künstliche Intelligenz in der Zahnmedizin)
- Manuel Galler, TU Graz (Netzfehler – wir müssen draußen bleiben)
- Lisa Grobelscheg und Stefanie Hatzl, FH Campus 02 (Ist KI das Orakel von Delphi 2.0?)
- Philipp Schachinger, TU Graz (Die Sonne, ein stürmisches Wesen)
- Philipp Spitzer, Universität Graz (Wie kann Bier den Chemieunterricht besser machen?)
Als Vertreter der Steirischen Hochschulkonferenz waren die Rektoren Harald Kainz (TU Graz) und Peter Riedler (Uni Graz) anwesend. Kainz, der ab 1. Oktober den SHK-Vorsitz innehat, übernahm die Siegerehrung.
Wer Interesse hat, selbst seine Forschung auf eine Science-Slam-Bühne zu bringen oder sich den nächsten Termin als Publikumsgast vormerken möchte: Alle Infos und Kontakte gibt es unter http://www.scienceslam.at/