Very good news gab es Mitte Juni von Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Forschungsförderungsgesellschaft FFG: Sieben bestehende K1-Komptenzzentren wurden verlängert und ein Kompetenzzentrum neu geschaffen (siehe FFG-Pressemeldung vom 15. Juni 2022). Für die TU Graz ist die Nachricht in mehrfacher Hinsicht erfreulich: Österreichs führende Universität im COMET-Programm* ist an fünf der acht genehmigten Kompetenzzentren gesellschaftsrechtlich beteiligt.
Weitergeführt werden die COMET-Zentren BEST 4.0 – Shaping the Transition to a Sustainable and Climate-Friendly Bioeconomy, Know-Center – Research Center for Trustworthy AI & Data, LEC GETS – LEC-Green Energy and Transportation Systems und RCPE – Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH. Auch das HyCentA – Hydrogen Research Centre Austria wurde als K1-Zentrum genehmigt. Und das COMET-Zentrum K1-MET – Competence Center of Sustainable Digitalized Metallurgy for a Climate Neutral and Resource Efficient Planet (die TU Graz ist als Wissenschaftspartnerin ohne gesellschaftsrechtliche Beteiligung an Bord) wird ebenso fortgeführt.
Rektor Harald Kainz beglückwünscht alle Kompetenzzentren zur erneuten Förderung und führt aus: „Die jüngste Genehmigungsrunde des COMET-Programms ist für die TU Graz ein Signal und Zeichen, dass wir langfristig auf die richtigen Themen setzen und festigt zudem unsere österreichweite Spitzenstellung im COMET-Programm. Das Engagement der TU Graz im COMET-Förderprogramm der FFG ist für uns als unternehmerische Universität eine wichtige Säule, um wissenschaftliche Ergebnisse in die Unternehmen und damit in die Anwendung zu bringen. Unsere Spitzenposition bei der Einwerbung von Drittmitteln begründet sich zu einem Teil mit den Erlösen aus den COMET-Beteiligungen. Deren Performance trägt zudem wesentlich dazu bei, dass die Steiermark mittlerweile Dauergast ist in der Champions League der europäischen Regionen mit der stärksten F&E-Quote.“
Die fünf genehmigten K1-Kompetenzzentren mit TU Graz-Beteiligung im Kurzportrait
BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH (BEST 4.0)
BEST - Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH (best-research.eu)
Die Ziele dieses Kompetenzzentrums umfassen in den nächsten Jahren die Entwicklung von reststoff- und abfallbasierten Bioraffinerien und die Digitalisierung des Energiesektors. Für die Umsetzung der einzelnen Vorhaben setzt das Kompetenzzentrum auf seine einmaligen Forschungsinfrastrukturen: die Syngas-Plattform Wien, GreenCarbon Lab und Microgrid Lab in Wieselburg sowie die experimentellen und analytischen Infrastrukturen in Graz am Campus Inffeldgasse der TU Graz.
Walter Haslinger, CEO: „Grünes Gas, grüne Treibstoffe, grüne Grundstoffe für die chemische Industrie und grüner Kohlenstoff für Landwirtschaft und Industrie aus Reststoffen und Abfall: Das sind Themen von höchster Aktualität und unsere Themen für die nächsten Jahre, mit denen wir – mit einem exzellenten internationalen Konsortium in einem ambitionierten Forschungsprogramm verpackt – die COMET-Jury überzeugen konnten.“
HyCentA - Hydrogen Research Centre Austria
HyCentA Research GmbH (www.hycenta.at)
Die Genehmigung des COMET K1-Zentrums ermöglicht dem HyCentA die umfassende Erforschung der wichtigsten Wasserstofftechnologien: Elektrolyseure, Speichersysteme und Brennstoffzellen. Darüber hinaus wird die Identifizierung von Optimierungen durch Sektorenkopplung sowie die ideale Kombination der Technologien angestrebt. In den Areas „Energie & Industrie“ und „Mobilität“ werden die Schlüsseltechnologien unter Berücksichtigung realer Anwendungsbedingungen erforscht, um einen späteren Technologietransfer zu ermöglichen. Gemeinsam mit den Projektpartnern wird HyCentA thematische und technologische Synergien nutzen, um die Entwicklung innovativer Methoden und Technologien zu ermöglichen, die kosteneffektiv und wettbewerbsfähig sind.
Know-Center – Research Center for Trustworthy AI & Data
Know Center GmbH (www.know-center.at)
Die Erfolgsgeschichte des 2001 gegründeten Know-Center, das heute zu den führenden europäischen Forschungs- und Innovationszentren für vertrauenswürdige künstliche Intelligenz und Data Science zählt, wird mit der COMET-Förderung fortgeschrieben: Schlüsselthema ist und bleibt weiterhin eine vertrauenswürdige KI. Sie ist der Motor für die datengetriebene industrielle Revolution, die gerade beginnt. Auf der Agenda stehen der Transfer hoch innovativer Lösungen rund um KI und Data Science in die österreichische Wirtschaft für die Bereiche Energie und Nachhaltigkeit, Medizin und Pharmazeutik sowie Automation und Logistik.
Stefanie Lindstaedt, CEO: „Das Know-Center ist in seiner Spezialisierung einzigartig, weil wir nicht nur forschen, sondern auch Thought Leadership anstreben und zudem maßgeschneiderte, weit über state-of-the-art hinausgehende Lösungen für unsere Industriekunden entwickeln. Ich freue mich, dass diese wissenschaftliche Exzellenz mit der COMET-Entscheidung bestätigt wurde.“
LEC GETS - LEC-Green Energy and Transportation Systems
LEC GmbH (www.lec.at)
Transport- und Energiesysteme stützen sich in hohem Maße auf Großmotoren als Antriebsaggregate. Für den Übergang von fossilen zu erneuerbaren Kraftstoffen – wie insbesondere Wasserstoff, Ammoniak und Methanol – braucht es enorme Innovationsschritte. Das Forschungsprogramm LEC GETS kann als einer der Schlüssel zur rechtzeitigen Umsetzung der Dekarbonisierungsziele in der Energieerzeugung und im Transportsektor gesehen werden. Das Forschungs-Portfolio reicht von der Charakterisierung der Verbrennungseigenschaften über das Entwickeln von Brennverfahren und verbesserter Komponenten bis hin zum kompletten Systemdesign.
Andreas Wimmer, CEO & CSO: „Ich freue mich sehr, dass unser COMET-Forschungsprogramm gefördert wird. Es fügt sich perfekt ein in die österreichische Energie- und Klimastrategie und wird einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und zur grünen Transformation des Transportsektors leisten. Hierzu haben wir das LEC-Partnernetzwerk unter anderem auch um Systementwickler und -betreiber erweitert. Gemeinsam können wir das Erreichen der Klimaziele bestmöglich unterstützen.“
RCPE - Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH
Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (www.rcpe.at)
Die Bilanz des RCPE, das seit 2008 an der pharmazeutischen Produkt- und Prozessentwicklung arbeitet: ein erfolgreicher, industriefinanzierter Geschäftsbereich für Auftragsforschung, mehr als 500 Veröffentlichungen in führenden Fachzeitschriften, die Gründung von vier Spin-offs, 17 Patente und Lizenzen, drei Stiftungsprofessuren, mehr als 140 Mitarbeitende und eine hochmoderne und in dieser Form weltweit einzigartige Pilotanlage zur Highspeed-Medikamentenproduktion. Das Credo für die kommenden acht Jahre: Stärken wie etwa die Bereiche innovative Arzneimittel und Darreichungsformen, Modellierung/Simulation und Prozessanalytik weiterhin stärken bzw. auf den Gebieten der Biopharmazeutika und Nanomedizin auszubauen und die Kommerzialisierung bzw. Verwertung von Patenten und Entwicklungen weiter vorantreiben.
Johannes Khinast und Thomas Klein, Geschäftsführung RCPE: „Die erneute Förderung im Rahmen des COMET-Programms ist eine Bestätigung für die innovative Arbeit unserer Forschenden. Und sie ist der Garant dafür, die Unabhängigkeit unserer Forschung zu wahren. So können wir – neben der industriellen Auftragsforschung – weiterhin strategisch wichtige Initiativen setzen, deren Impact nicht in der unmittelbaren Zukunft liegt und Technologien entwickeln, deren Potenzial aufgrund marktwirtschaftlicher Unsicherheiten noch unterschätzt werden.“
* Mit Stichtag 31.12.2021 war die TU Graz österreichweit an 11 Kompetenzzentren gesellschaftsrechtlich beteiligt und bei 22 COMET-Projekten und Modulen involviert. Dies entspricht ca. 70% der COMET-Aktivitäten.