Ein Porträtfoto von Prof. Stefan Hell finden Sie am Ende des Textes
Jedes Jahr lädt BioTechMed-Graz – die Forschungskooperation von Med Uni Graz, TU Graz und Uni Graz – eine Nobelpreisträgerin oder einen Nobelpreisträger zu einem öffentlichen Vortrag nach Graz. In diesem Jahr ist es der rumänischdeutsche Physiker Stefan Hell. Er spricht zum Thema „Optical microscopy: the resolution revolution“.
Anmeldungen sind bis 9. Dezember auf der Website von BioTechMed-Graz unter dem Link möglich: https://biotechmedgraz.at/nobellecture
Stefan Hell – ein Physiker mit dem Nobelpreis in Chemie
Stefan Hell ist Direktor der Max-Planck-Institute für biophysikalische Chemie in Göttingen und für medizinische Forschung in Heidelberg. Er ist Professor für Physik an der Universität Heidelberg und Honorarprofessor für Experimentalphysik an der Universität Göttingen. 2014 erhielt er gemeinsam mit den US-amerikanischen Wissenschaftern Eric Betzig und William E. Moerner den Nobelpreis in Chemie für die Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie. Mit dieser Technologie ist es möglich, Zellabläufe bei Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson sichtbar zu machen.
Revolutionäre Fluoreszenzmikroskopie
Lange Zeit war weithin anerkannt, dass Lichtmikroskope mit herkömmlichen optischen Linsen, auf Grund der Beugung keine Details unterscheiden können, die feiner als die Hälfte der Wellenlänge des Lichts – oder 200 bis 400 Nanometer – sind. Die neu entwickelte STED-Mikroskopie (Stimulated Emission Depletion) ändert das grundsätzlich: Sie erkennt fluoreszierende Merkmale einer Probe bis auf den molekularen Level, indem sie Quanteneffekte ausnutzt. So lässt sich das Innere lebender Zellen im Nanobereich abbilden, die Bewegung einzelner Moleküle innerhalb einer Zelle verfolgen und Krankheiten auf zellulärer Ebene erforschen.
Was dies für die Wissenschaft bedeutet, welche Chancen sich dadurch ergeben und wie sich der Nobelpreis auf seine wissenschaftliche Arbeit auswirkt, erläutert Stefan Hell in seiner Nobel Lecture am 16. Dezember im Hörsaal P1 am Campus Neue Technik, Petersgasse 16.