Zum Hauptinhalt springen
TU Graz/ TU Graz/ Services/ News+Stories/

Neugier, Fleiß und eine große Portion Glück

25.07.2019 | Face to face

Von Susanne Eigner

Anna Eibel, Maria Eichlseder, Peter Peßl und Robert Triebl erzielten von der Oberstufe bis zum Doktorat nur Bestnoten. Ob dieser Leistung kam sogar der Bundespräsident persönlich zur Promotionsfeier an die TU Graz.

Rektor Harald Kainz und Bundespräsident Alexander Van der Bellen (2. Reihe v.l.) gratulieren Robert Triebl, Anna Eibel, Maria Eichlseder und Peter Peßl (v.l.) zu ihren Bestleistungen. © Lunghammer - TU Graz

Sie alle promovierten an der TU Graz sub auspiciis Praesidentis rei publicae, also unter den Auspizien des Bundespräsidenten.  Gehen wir einen Schritt zurück: Warum haben Sie sich für ein Studium an der TU Graz entschieden?

Triebl: Mathe war mein Lieblingsfach in der Schule, ich habe viele Jahre an der Mathematik-Olympiade teilgenommen. In der achten Klasse hat mir die Anwendung der Mathematik in der Physik mehr Spaß gemacht als die reine Mathematik. Daher entschied ich mich für das Bachelor-, Master- und Doktoratsstudium der Technischen Physik an der TU Graz. Wegen der Freude an der Mathematik befasste ich mich allerdings hauptsächlich mit den theoretischen Fächern.

Peßl: Die „Computerei“ hat mich schon immer fasziniert und es war klar, dass ich damit etwas machen will. Schon bevor ich lesen konnte habe ich mir den Befehl zum Starten von Windows aufgekritzelt und am PC der Eltern fröhlich herumgedrückt. Die TU Graz war später die nächste Option für ein IT-Studium, ganz pragmatisch. Ich habe mich für Telematik im Bachelor und Master und dann für Informatik im Doktorat entschieden. Das Studium Telematik läuft an der TU Graz heute unter dem Namen Information and Computer Engineering.

Eibel: Ich kannte die TU Graz bereits durch ein Sommerpraktikum im Rahmen des FIT- Programmes. Für mich war klar, dass ich in Graz studieren möchte, da die Stadt nah an meinem Heimatort ist. In der Schule habe ich mich ursprünglich für Vieles interessiert, vor allem für Mathematik, Physik und Astronomie. Chemie ist es dann eher zufällig geworden: Beim Lernen für die Matura habe ich gemerkt, dass mir das Fach sehr viel Spaß macht. Ich habe nach dem Chemie-Bachelor dann zwei Masterabschlüsse an der TU Graz gemacht: in Chemie und in Advanced Materials Science.

Für weniger erfolgreiche Studierende ein großes Fragezeichen: Ausschließlich Bestnoten – wie schafft man so etwas? Haben Sie auf die Sub Auspiciis-Promotion gezielt hingearbeitet?

Triebl: Grundvoraussetzungen sind eine fördernde Familie, gute Freundschaften und eine finanzielle Absicherung während der gesamten Studienzeit. Rückblickend war für mich auch der Mathematik-Olympiade-Kurs hilfreich, den ich mit 12 Jahren das erste Mal besuchte. Viele gute Schülerinnen und Schüler beginnen zu zweifeln, wenn sie als Studierende im Hörsaal sitzen und kein Wort verstehen. Mir war diese Situation von den Vorbereitungskursen der Mathematik-Olympiade sehr vertraut. Ich wusste, dass ich vieles verstehen kann, wenn ich danach in Ruhe darüber nachdenke und mit anderen Studierenden darüber diskutiere. Mit meinen ersten „Einsern“ zu Studienbeginn wurde die Sub Auspiciis-Promotion, von der ich schon in der Schule gehört habe, zu meinem Ziel. Um sehr guten Noten zu erhalten, habe ich immer so lange gelernt, bis ich die wichtigsten Punkte verstanden habe. Mein Tipp an Schülerinnen und Schüler und Studierende: Es ist besser, auf Verständnis als auf gute Noten zu lernen. So kann man immer auf einen gewissen Grundstock aufbauen.

Eichlseder: Ich hatte an vielen Stellen großes Glück mit meinem Umfeld: meine Familie, allen voran meine Eltern, haben immer an mich geglaubt, mich aber nie zu etwas gedrängt. Auch, dass mich in der Schule so Vieles interessiert hat und ich an der Uni zwei Studienrichtungen erwischt habe, die mich so begeistert und meinen intellektuellen Horizont erweitert haben, war kein Nachteil. Zu guter Letzt bin ich im Doktoratsstudium in einer tollen Gruppe gelandet, mitten in einem spannenden, anspruchsvollen und wirkungsreichen Forschungsgebiet. Gezielt hingearbeitet auf eine Sub-Auspiciis-Promotion habe ich nicht. Aber natürlich war es mir wichtig, mich intensiv mit den Inhalten auseinander zu setzen und im Studium mein Bestes zu geben.

Eibel: Mir war recht früh bewusst, dass es Sub Auspiciis-Promotionen gibt und ich habe mir schon die Frage gestellt, ob ich das schaffen könne. Ich habe das Ganze sportlich gesehen. Ich wollte einfach das Bestmögliche herausholen und eine Leistung bringen, mit der ich selbst zufrieden bin – in Summe haben mir das Studium und das Lernen viel Spaß gemacht. Ich denke, gezielt planen kann man eine Sub Auspiciis-Promotion aber nicht. An einer einzigen Prüfung kann dieser Plan schon scheitern.

Wie leicht oder schwer ist Ihnen diese Leistung gefallen? Gab es besonders schwierige Hürden?

Triebl: Auch wenn ich mich immer sehr intensiv auf Prüfungen vorbereitet habe: Ich wusste nie alles. Die größten Hürden waren für mich Betriebswirtschaftslehre und Elektronik. Aber auch in Fächern, die mir grundsätzlich sehr liegen, habe ich gerade noch so die bessere Note erhalten. Ist das das Glück des Tüchtigen? Nein. Ich habe mich im Studium lange genug mit Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie auseinandergesetzt und weiß: Da war auch wirklich pures Glück dabei.

Peßl: Größere Hürden für mich waren die Abschlussarbeiten. Oder anders gesagt, das Fertigstellen der Abschlussarbeiten (lacht). Das geht aber wohl vielen so, wie ich bei meinen Bachelor- und Masterstudierenden sehe.

Eichlseder: Die schwierigste Hürde für mich war die Zeit: Es gab einfach zu viele Dinge, die mich begeistert haben und die ich "nebenbei" verfolgen wollte. Das hat meine Zeit für das Informatik-Studium natürlich eingeschränkt.

Eibel: Ich würde sagen, dass mir die Leistung in Summe eher leichtgefallen ist. Manchmal bin ich im Studium natürlich schon an meine Grenzen gestoßen – vor allem, weil ich nahezu jede Prüfung zum frühestmöglichen Termin gemacht habe. Aber das war für mich Teil der Herausforderung. Der Vorteil war, dass ich im Sommer – abgesehen von ein paar Wochen Sommer-Praktikum – immer „richtige“ Ferien hatte.

Rückblickend betrachtet: Wie war Ihr Studium an der TU Graz?

Peßl: Meine Studienzeit an der TU Graz war sehr schön, so im Nachhinein betrachtet. Vor allem Master und Doktorat haben mir gefallen, da kann man nämlich schön seinen eigenen Interessen nachgehen.

Eibel: Es gab ein sehr kollegiales Verhältnis zwischen den Studierenden und den Lehrenden und einen ausgezeichneten Zusammenhalt unter den Studierenden. Für mich waren die Studienbedingungen an der TU Graz ausgezeichnet.

Triebl: Ganz einfach: Es war eine wunderschöne Zeit!

Kurzbiografien

  • Anna Eibel
    Anna Eibel wurde im Mai 1993 in Fürstenfeld geboren. Nach der AHS-Matura absolvierte sie ab 2011 das Bachelor-, Master- und Doktoratsstudium Chemie an der TU Graz und parallel dazu das Masterstudium Advanced Materials Science. Anna Eibel will Patentanwältin werden. Dafür braucht es ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches oder technisches Studium und eine vierjährige Ausbildung „on the job“ zu patentrechtlichen und juristischen Aspekten.
     
  • Maria Eichlseder
    Geboren wurde Maria Eichlseder im Februar 1988 in Graz. Aufgewachsen ist sie in Steyr und in Bayern, ehe sie 2006 in Graz maturierte. Darauf folgten die Bachelorstudien Informatik und Technische Mathematik sowie das Masterstudium und das Doktoratsstudium Informatik an der TU Graz. Maria Eichlseder hat eine Laufbahnstelle an der TU Graz inne und forscht an rundum sicheren kryptographischen Algorithmen.
     
  • Peter Peßl
    Peter Peßl wurde im September 1987 in Graz geboren und wuchs in Gasen auf. Auf die Matura am BORG Birkfeld folgten das Bachelor- und Masterstudium Telematik sowie das Doktoratsstudium Informatik an der TU Graz. Derzeit ist Peter Peßl PostDoc am Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie der TU Graz.
     
  • Robert Triebl
    Robert Triebl, geboren im Oktober 1989 in Graz, maturierte am BRG Pestalozzi. Es folgten Bachelor-, Master- und Doktoratsstudium Technische Physik an der TU Graz. Aktuell arbeitet Robert Triebl bei der AVL List GmbH als Software Entwicklungsingenieur an einem Tool für die multi-disziplinare Fahrzeug-Simulation

Information

Zum Pressetext zur Sup Auspiciis-Promotion von Maria Eichlseder, Anna Eibel, Peter Peßl und Robert Triebl

Zum Studienangebot der TU Graz
Studienbeginn: Tipps für Erstsemestrige
Infos zum Studienstart an der TU Graz

Kontakt

Susanne EIGNER
TU Graz | Kommunikation und Marketing        
Tel: 0664 60 873 6066                
susanne.eignernoSpam@tugraz.at