
iGEM – international genetically engineered machine – steht für eine ganze Community engagierter Nachwuchsforscherinnen und -forscher um den Bereich Synthetische Biologie. Dabei werden bestehende biologische Systeme der Natur neu kombiniert, oder bereits vorhandene Systeme verbessert und vielfältig angewendet.
Beginn
Ich weiß, Sie werden sich fragen, was so ein iGEM-Projekt eigentlich ist und wie es ablaufen könnte.Zu Beginn, meistens im Oktober/November, treffen sich ganz allgemein interessierte und motivierte Studierende und tauschen sich über das Studium und neue Forschungen aus oder genießen einfach nur ein, zwei Bier und reden über Gott und die Welt.
Besonders gesucht sind im iGEM-Team Studierende aus den Masterstudien Umweltsystemwissenschaften, Biomedical Engineering, Verfahrenstechnik, Chemical and Pharmaceutical Engineering, Computer Science, Information and Computer Engineering, Industrial Design, Communication Design sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.
Über den Winter und die Weihnachtsfeiertage entstehen teilweise absurde und aberwitzige Projektideen, die jedoch meist alle verworfen werden. Als Team versucht man Partner an der Universität und/oder Firmen zu finden, um Einblicke in bereits bestehende Forschungsgebiete zu gewinnen. Wenn nun bis zum Frühling die Entscheidung gefallen ist, sich für das laufende Jahr der Competition anzumelden, beginnt die heiße Phase des Projekts.
Heiße Phase
Hunderte Werbeemails und Anrufe bei potentiellen Sponsoren werden getätigt und mindestens genauso viele Momente der Frustration folgen. Doch wer versteht, das gewählte Projekt treffend vorzustellen, findet mehr als genug Unterstützer. Nun folgen mehrere Teilbestandteile des Projekts, denn neben der Planung eventueller Laborarbeiten und Reisen enthält ein iGEM-Projekt auch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit. Hier besteht die Chance, sowohl das Team und das Projekt zu bewerben, als auch die eigene Begeisterung für das Studium an andere Interessierte weiter zu geben. 2017 haben wir diverse Experteninterviews geführt, eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema Gentechnik veranstaltet und recht herzlich zu diversen Unterhaltungsveranstaltungen eingeladen.Mit Juli und dem Beginn der Sommerferien finden meist mehrere Meet-ups mit anderen iGEM-Teams statt. Wer will, kann hier verschiedenste Orte bereisen. Wir haben 2017 die Chance genutzt, die Einladung des Teams „TU Delft“ wahrzunehmen und haben zusammen mit Teams aus den Niederlanden, Großbritannien, Italien, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland und Deutschland fünf wahnsinnig aufregende und lustige Tage in Delft verbracht. Im Rahmen solcher Meet-ups entstehen meist die ersten „Collaborations“ – Teams aus verschiedenen Ländern finden sich und arbeiten gemeinsam intensiv und umfassend an einem Thema. „Collaborations“ sind für den Wettbewerbserfolg außerordentlich wichtig.
Die meisten Fortschritte macht das Projekt in den drei Sommermonaten. Wer gut plant und die Aufgaben richtig verteilt, gibt trotzdem nicht viel Freizeit für Urlaube, Ferialarbeiten oder Freunde und Familie auf. Die gesamte Arbeit gipfelt in dem unter „iGEMern“ inzwischen legendären „Wiki-Freeze“, der digitalen und öffentlich zugänglichen Dokumentation aller zu bewertenden Arbeiten und Ergebnisse.
Ist dies vollbracht, heißt es warten und voller Spannung die abschließende Reise zum Giant Jamboree in Boston, Massachusetts, USA, vorbereiten, wo das Wettbewerbsfinale stattfindet. Seit 2003 präsentieren hier die Teams in Poster Sessions und Bühnenpräsentationen vor Publikum ihre Ideen, Umsetzungen und Ergebnisse.

Eine genauere Dokumentation der erlebten Ereignisse des iGEM Teams iGEM Teams „NAWI_Graz 2017“ findet sich auf dem iGEM-Wiki und wer Kontakt zum Team herstellen will, besucht das Team auf Facebook oder schreibt eine E-Mail an das iGEM-Team!
Wer die Studierendenteams der TU Graz live kennenlernen möchte, hat dazu am 16. Juni die Gelegenheit: Am Grazer Hauptplatz präsentieren die engagierten Studierenden ihre Teamarbeit bei „TU Graz StreeTech“ am Grazer Hauptplatz. Hinkommen, mitmachen und informieren! Alle Informationen finden Sie auf der Website von „TU Graz StreeTech“.