Einer meiner Professoren an der TU Graz betonte in einer Vorlesung: „Eine Wirtschaftsingenieurin bzw. ein Wirtschaftsingenieur sollte mindestens eine Fremdsprache sprechen – und Englisch kann man heute nicht mehr zu den Fremdsprachen zählen“.
Ich möchte mich neuen Herausforderungen in einer anderen Kultur stellen und erhoffe mir einen Gewinn an Selbstständigkeit und Flexibilität.
Bereits in der Schule habe ich Französisch gelernt und konnte durch einen Wettbewerb der Wirtschaftskammer Österreich einen zweiwöchigen Sprachaufenthalt in Paris unternehmen. Dabei habe ich gesehen, wie wichtig es ist, die Sprache fließend sprechen zu können – genau das ist mein Ziel, das ich bis zum Ende meines Studiums erreichen will. In Gesprächen mit anderen Studierenden mit Auslandserfahrung habe ich gemerkt, dass solch ein Aufenthalt auch immer eine positive persönliche Entwicklung mit sich bringt. Ich möchte mich neuen Herausforderungen in einer anderen Kultur stellen und erhoffe mir so ebenfalls einen Gewinn an Selbstständigkeit und Flexibilität. Österreich befindet sich im Herzen Europas, wodurch Offenheit und interkulturelle Kompetenz gerade für die Arbeit in Teams mit einer hohen Diversität enorm wichtig sind und Führungskräfte in mehreren Ländern gleichzeitig agieren müssen.Ich möchte neue Sichtweisen bekommen und Leute kennen lernen, mit denen man gemeinsam an Herausforderungen der Zukunft arbeiten kann – somit ergibt sich für mich auch ein engagiertes Netzwerk quer durch Europa. Ich habe mich also um das „Gusenbauer-Stipendium“ für eine finanzielle Förderung eines Studienaufenthaltes in Bordeaux beworben – erfreulicherweise mit Erfolg.

Warum Bordeaux?
Bordeaux wird rasch mit dem Bordeauxwein und dem Farbton „Bordeauxrot“ assoziiert. Für mich waren einige andere Aspekte ausschlaggebend, die mich schließlich zur Wahl von Bordeaux bewegt haben: Als Universitätsstadt mit über 50.000 Studierenden an meiner gewählten Universität nimmt Bordeaux einen wichtigen Stellenwert im französischen Bildungssystem ein. Die „Université de Bordeaux“ besteht aus verschiedenen einzelnen Universitäten, tritt aber nach außen hin geschlossen auf. Sie lebt sehr stark den Austausch zwischen ihren einzelnen Universitäten und sorgt dementsprechend für eine große Interdisziplinarität, vor allem in der für mich interessanten Schnittstelle „Technik-Wirtschaft“. Seit 2007 ist das Zentrum von Bordeaux als Weltkulturerbe der UNESCO klassifiziert. Es wird modernisiert und versucht gleichzeitig, den Charme seiner Jahrhunderte alten Geschichte beizubehalten. Daneben wurde die Stadt 2015 zur „Best European Destination“ und 2017 zur „Best-In-Travel City“ gekürt. Für Österreich ist Frankreich das drittgrößte Exportland innerhalb der Europäischen Union. Somit spielen französische Sprach- und Landeskenntnisse eine wichtige Rolle für unseren Wirtschaftsstandort. Französisch zählt neben Englisch und Deutsch zu den drei Arbeitssprachen in der Europäischen Union. Die sprachliche und kulturelle Auseinandersetzung mit dem Gastland wird mir dabei helfen, Sprachbarrieren abzubauen und die Kultur eingehend kennenzulernen.Anderes Land, anderer Hochschulbetrieb?
Als Studienassistent an der TU Graz konnte ich während des Studiums in den Bereichen Forschung und Lehre mitwirken und so spannende Einblicke in den Hochschulbetrieb bekommen. Mich interessieren daher auch landesspezifische Unterschiede im Universitätssystem: Welche Unterschiede gibt es, welche Vorteile bringen sie jeweils mit sich und könnten diese in adaptierter Version ebenso sinnvoll in Österreich genützt werden?Bildung an einer Universität wird so gemeinsam mit persönlicher Entwicklung und einem unglaublichen Erfahrungsgewinn verbunden.
Eine Stärke des Auslandsaufenthaltes im Rahmen des Studiums liegt sicherlich darin, dass ich all diese Erfahrungen und Chancen gleichzeitig neben dem Studium erleben kann. Bildung an einer Universität wird so gemeinsam mit persönlicher Entwicklung und einem unglaublichen Erfahrungsgewinn verbunden. Diese Erfahrungen kann ich so gemeinsam mit innovativen Ideen anschließend wieder in Österreich einbringen.