Bewegung zahlt sich aus – und zwar mehrfach: Christian Gösweiner hat seit Februar mit der Aktion „Radelt zur Arbeit“ 875 Kilometer zurückgelegt und darf sich nun über ein TU Graz-Fahrrad freuen.
So sehen Sieger aus. Christian Gösweiner mit dem TU Graz-Fahrrad.
Zum Wohl der Umwelt und der eigenen Gesundheit, haben Österreicherinnen und Österreicher in diesem Jahr bereits über 2,8 Millionen Kilometer mit dem Rad am Weg in die Arbeit zurückgelegt und dadurch über 450 Tonnen CO2 eingespart. Über 23.000 registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind bis jetzt der Plattform „Radelt zur Arbeit“ beigetreten, natürlich ist dabei auch die TU Graz stark vertreten.
Einer der Gewinner der Aktion ist Christian Gösweiner, vom Institut für Medizintechnik. Er ist einer jener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Weg in die Arbeit umweltfreundlich zurücklegen. Er freut sich nun über das TU Graz-Fahrrad, das die Serviceeinrichtung „Gebäude und Technik“ wieder als Draufgabe zum gesundheitlichen Benefit gespendet hat. Da der glückliche Gewinner aber erst vor kurzem selbst ein TU Graz-Fahrrad erworben hat, darf sich nun seine Freundin über den Gewinn freuen. Mario Hafner, der die Radelaktion an der TU Graz koordiniert, übergab das Preisrad gemeinsam mit Brigitte Schicho, ARGUS – die Radlobby, und Karin Krottmayer von der betrieblichen Gesundheitsförderung der TU Graz.
News+Stories: Gratulation zum Gewinn, wie viele Kilometer mussten Sie dafür in die Pedale treten?
Christian Gösweiner: Meinen Gewinn, das TU Graz-Fahrrad, habe ich per Los gewonnen, das war der Fairness geschuldet. Nicht jeder wohnt gleich weit weg von der Universität, wenn also nur die Kilometer alleine gelten würden, dann hätten nicht alle die gleichen Chancen. Was also in die Bewertung mit einfließt, ist, an wie vielen Tagen man auf das Auto verzichtet hat und stattdessen mit dem Rad zur Arbeit fuhr. Auf der Homepage der Aktion „Radelt zur Arbeit“ werden dennoch für die Statistik genaue Daten erhoben.
Kennen Sie die österreichweite Bilanz? Und natürlich Ihre eigene?
Christian Gösweiner: Bundesweit sparten bisher über 23.000 Teilnehmer 51 Millionen Kilokalorien, 1,3 Millionen Euro und 450 Tonnen CO2 ein, indem sie über 2,8 Millionen Kilometer per Rad statt mit dem Auto zurückgelegt haben. Eine beeindruckende Statistik. Ich selbst bin seit Februar etwa 875 Kilometer im Sattel statt hinter dem Steuer gesessen.
Wie haben Sie von der Kampagne erfahren?
Christian Gösweiner: Ein Freund und Kollege hat mich darauf aufmerksam gemacht und mich in sein Team eingeladen, dass sich „SK Lation“ nennt (lacht). Mit einem Teampartner fällt es viel leichter sich zu motivieren.
Christian Gösweiner forscht an der TU Graz an neuen Kontrastmitteln. Seinen Arbeitsweg legt er mit dem Rad zurück.
Wie denken Sie über das Mobilitätskonzept der TU Graz?
Christian Gösweiner: Ich finde es sehr gut, dass sich die TU Graz hier ihre Gedanken macht. Die Universität beschäftigt viele Mitarbeiter und liegt sehr zentral, da war ein Mobilitätskonzept naheliegend. Die überdachten Abstellplätze und das Fahrradservice erleichtern den Umstieg.
Fühlen Sie sich als Radfahrer in Graz wohl?
Christian Gösweiner: Das Miteinander mit Rad- und Autofahrern klappt meiner Ansicht nach schon recht gut, trotzdem gibt es viel Verbesserungspotenzial. Gerade bei viel befahrenen Straßen gibt es selten Ausweichrouten für Radfahrerinnen und Radfahrer. Doch wenn man sich rücksichtsvoll verhält, dann tun das die Autofahrerinnen und -fahrer auch.
Nicht einschüchtern lassen, aber auch nicht provozieren, dann kommen alle gut miteinander aus und sicher an ihr Ziel.
Welche Radstrecken funktionieren gut, für welche sehen Sie Verbesserungspotenzial?
Christian Gösweiner: Besonders gerne fahre ich entlang der Mur, so lässt sich Graz schnell von Nord nach Süd durchqueren. Was ich mir für den Campus wünsche, ist eine durchgehende Radwegverbindung über alle Standorte, besonders auch zur Karl-Franzens-Universität. Viele Studierende, die in einem NAWI-Fach studieren, pendeln teilweise täglich zwischen den Unis hin und her.
Radeln Sie eigentlich auch privat und haben Sie einen Geheimtipp?
Christian Gösweiner: Ich fahre gerne den Murradweg nach Norden und weiter bis zur Endstation Gösting. Dort kann man sein Rad an einem Stellplatz absperren und zur Ruine hinaufspazieren. Ich genieße jedes Mal den Ausblick, den man von dort oben auf die Stadt hat.
Werden Sie auch im Winter Rad fahren?
Christian Gösweiner: Es gibt einzelne Tage, an denen es die Witterung nicht zulässt, wie zum Beispiel bei Glatteis, sonst sehe ich kein Problem auch im Winter zu fahren, zumal die kalte Jahreszeit in Graz nicht sehr streng ausfällt.
Ihr Tipp für alle Radfahrerinnen und Radfahrer in Graz?
Christian Gösweiner: Man soll sich selbstbewusst seinen Platz auf der Straße nehmen und für die Autofahrerinnen und -fahrer sichtbar sein. Ich sage immer: „Nicht einschüchtern lassen, aber auch nicht provozieren, dann kommen alle gut miteinander aus und sicher an ihr Ziel“.
Information
Christian Gösweiner ist Mitarbeiter am EU-Projekt „CONQUER“ zur Entwicklung neuer Kontrastmittel für die Magnetresonanz am Institut für Medizintechnik. Als Physiker arbeitete er zuvor in der Experimentalphysik, trotz spannender Aufgaben wollte er lieber konkrete Anwendungsfälle erforschen. Die Ergebnisse seiner Arbeit sollen in Zukunft die Auswertung für Ärzte vereinfachen. Dadurch sollen für Patienten kürzere Wartezeiten entstehen und schneller Diagnosen erstellt werden. Eine Idee hinter dieser Forschung ist zum Beispiel, dass der Kontrastmitteleffekt während des Scans ein- und ausgeschaltet werden kann. Das könnte Mehrfachscans in Zukunft überflüssig machen.
Kontakt
Christian GÖSWEINER Dipl.-Ing. BSc Institut für Medizintechnik Stremayrgasse 16/III 8010 Graz Tel.: +43 316 873 35409 christian.goesweiner@tugraz.at
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