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Wie finde ich den richtigen Zitierstil?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Quellen korrekt anzugeben. Finden Sie mit diesem Artikel den richtigen Zitierstil für Ihre wissenschaftliche Arbeit!

Warum zitieren?

Wissenschaft baut auf bereits vorhandenen Erkenntnissen auf und entwickelt diese weiter. Ein wichtiger Grundsatz wissenschaftlicher Praxis ist die Nachprüfbarkeit von Ergebnissen. Es ist unerlässlich, dass fremdes geistiges Eigentum korrekt zugeordnet wird, um Plagiate zu vermeiden. Zitate können dazu beitragen, die eigenen Thesen zu untermauern oder auf bestimmte Ideen oder Konzepte verweisen. Aus diesen Gründen spielen Zitate eine bedeutende Rolle in der wissenschaftlichen Arbeit.

Was ist überhaupt ein Zitierstil?

Ein Zitierstil definiert Regeln für die Verwendung von Literaturnachweisen in wissenschaftlichen Arbeiten. Dazu zählen das Format und die Stelle im Text, an der das Zitat erscheinen soll, sowie das Erscheinungsbild des Literaturverzeichnisses (beispielsweise alphabetisch oder nach Auftreten des Literaturnachweises sortiert). Korrektes Zitieren ist von großer Bedeutung, da es ein wichtiges Bewertungskriterium wissenschaftlicher Arbeiten ist. Wichtig ist, dass man sich an einen Zitierstil für die gesamte Arbeit hält und so ein einheitliches Gesamtbild der Arbeit schafft.

Autor*in-Jahr im Text oder lieber Fußnotenstil?

Bei der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit ist es wichtig, sich frühzeitig Gedanken über den gewünschten Zitierstil für die Literaturnachweise im Text zu machen. Am besten wenden Sie sich gleich zu Beginn Ihrer Arbeit an Ihre*n Betreuer*in und fragen nach einem bevorzugten Zitierstil. In vielen Fachbereichen haben sich bestimmte Zitierstile etabliert. Zitierstile lassen sich grob in drei Kategorien unterteilen: Autor*in-Jahr (im Text), Fußnotenstile und numerische Stile.

Autor*in-Jahr im Text

Die Harvard-Zitierweise, auch als amerikanische Zitierweise bekannt, funktioniert ganz ohne Fußnoten. Quellennachweise erscheinen im Text in der Form Autor*in-Jahr und die ausführlichen Literaturangaben befinden sich im Literaturverzeichnis. Da es hier kein einheitliches Regelwerk gibt und verschiedene Variationen möglich sind, ist ein Blick in das Handbuch des eigenen Instituts sehr wichtig. Die TU Graz empfiehlt den Harvard-Zitierweise Stil im Leitfaden „Gute wissenschaftliche Praxis“ im TU4U.

Der APA-Stil, entwickelt von der American Psychological Association, ist eine Variante der Harvard-Zitierweise und basiert ebenso auf dem Autor*in-Jahr-System. Die Regeln für diese Art des Zitierens in wissenschaftlichen Arbeiten werden regelmäßig von der American Psychological Association (APA) überarbeitet. Dieser Zitierstil wird häufig im anglo-amerikanischen Raum in den Sozialwissenschaften und der Psychologie verwendet.

Beispiel APA
Im Text: (Shan et al., 2017, S. 23)
Literaturverzeichnis: Shan, M., Hwang, B.-G., & Zhu, L. (2017). A global review of sustainable construction project financing: Policies, practices, and research efforts. Sustainability, 9(12), 2347. https://doi.org/10.3390/su9122347

Mehr Informationen zum APA-Zitierstil finden Sie auf der Webseite der American Psychological Association.

Fußnotenstile

Bei den Fußnotenstilen werden die Quellverweise in Form von Fußnoten am Ende der jeweiligen Seite eingefügt. In der Fußnote kann die Quelle als verkürzte Form oder als Vollbeleg aufscheinen. Im Gegensatz zum Autor*in-Jahr-System, das im Fließtext Verweise in Klammern setzt, erlaubt der Fußnotenstil eine ausführlichere Angabe von Informationen zur Quelle in der Fußnote selbst. Das erleichtert den Lesenden, die Quelle zu identifizieren und nachzuschlagen.

Ein bekannter Vertreter für Fußnotenstile ist der Chicago-Stil. Es gibt dabei zwei verschiedene Varianten, die sich in der Art und Weise unterscheiden, wie Quellenangaben im Text und im Literaturverzeichnis gemacht werden. Die beiden Varianten sind der Autor*in-Jahr-Stil (auch bekannt als "Chicago A") und der Fußnoten-Stil (auch bekannt als "Chicago B"). Im Chicago B Stil werden Verweise auf Quellen in Form von Fußnoten am Ende der jeweiligen Seite oder im Anhang des Dokuments eingefügt. In der Fußnote wird die Quelle angegeben und mit einer entsprechenden Nummer versehen, die im Text an der entsprechenden Stelle als Hochzahl eingefügt wird.

Neben dem Chicago-Zitierstil gibt es noch andere Zitierstile, die ebenfalls Fußnoten verwenden, z.B. der Turabian-Zitierstil. Dieser wird ebenfalls in den Geistes- und Sozialwissenschaften verwendet.

Beispiel Chicago B in Fußnote
In der Fußnote: 1 Shan, Hwang, und Zhu, „A Global Review of Sustainable Construction Project Financing“, 23.
Literaturverzeichnis: Shan, Ming, Bon-Gang Hwang, und Lei Zhu. „A Global Review of Sustainable Construction Project Financing: Policies, Practices, and Research Efforts“. Sustainability 9, Nr. 12 (16. Dezember 2017): 2347. https://doi.org/10.3390/su9122347.

Mehr Informationen zum Chicago-Zitierstil finden Sie online auf der Webseite des Chigago Manual of Style

Numerische Stile

Ein Beispiel für einen numerischen Stil ist IEEE vom Institute of Electrical and Electronics Engineers. IEEE verwendet eine numerische Zitationsweise – Literaturnachweise im Text erscheinen als Nummern, die auf Einträge im Literaturverzeichnis verweisen. Dieser Stil ist besonders in der Naturwissenschaft, Technik und den Ingenieurswissenschaften verbreitet.

Beispiel IEEE
Im Text: [1, S.23]
Literaturverzeichnis: [1] M. Shan, B.-G. Hwang, und L. Zhu, „A global review of sustainable construction project financing: policies, practices, and research efforts“, Sustainability, Bd. 9, Nr. 12, S. 2347, Dez. 2017, doi: 10.3390/su9122347.

Eine Anleitung zu diesem Zitierstil ist vollständig online auf der IEEE Webseite verfügbar.

Jedes Fachgebiet hat andere Vorgaben und jedes Institut hat unterschiedliche Anforderungen an einen Zitierstil. Aber jeder Zitierstil verfolgt das gleiche Ziel: Die Urheber*innen, deren Werke zitiert werden, anzuerkennen und Plagiate zu vermeiden.

Zitierstil-Suche in Citavi

Das Literaturverwaltungsprogramm Citavi unterstützt wissenschaftliches Schreiben. Es erleichtert das systematische Sammeln und Ordnen von Literaturnachweisen an einem Ort, hilft beim korrekten Zitieren und bei der Erstellung von Literaturverzeichnissen – kurz gesagt: man spart viel Zeit und Nerven.

Ihre Betreuerin oder Ihr Betreuer hat Ihnen wahrscheinlich bereits ein Dokument mit den Zitiervorgaben übergeben. Um herauszufinden, um welchen Zitierstil es sich handelt, bietet Citavi eine praktische Funktion. Unter „Zitieren, Zitierstile suchen“ können Sie in über 10 000 Zitierstile nach einem Stil suchen, der Ihren Anforderungen entspricht. Filtern Sie beispielsweise nach der Sprache oder der Darstellung des Literaturnachweises im Text.

In der erweiterten Suche können Sie nach weiteren Anforderungen (z.B. Trennzeichen, Formatierungen) filtern. Ist die Suche abgeschlossen, schlägt Citavi Zitierstile vor, die diesen Anforderungen entsprechen. In der Vorschau können Sie die Zitierstile noch genauer analysieren. Sollten die vorgeschlagenen Zitierstilen nicht den Richtlinien entsprechen, haben Sie immer die Möglichkeit mit dem Zitierstil-Editor einen bestehenden Zitierstil anzupassen oder einen neuen Stil zu erstellen.

Möchten Sie mehr über Literaturverwaltungsprogramme und deren Funktionen erfahren, dann lesen Sie dazu unseren Blogeintrag „Literaturverwaltung – Funktionen und Vorteile“.

Links

Citavi auf Webseite zum Downloaden
Leitfaden TU Graz Wissenschaftliche Praxis

Viola Mayerhofer ist Bibliothekarin an der TU Graz. Sie unterstützt Forschende und Studierende bei Literaturrecherchen und Fragen zu Literaturverwaltungsprogrammen.
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