Seit 2019 wird im Frühjahr an der TU Graz die Woche der Nachhaltigkeit als Kooperation der TU Graz und der HTU durchgeführt. In dieser Woche finden unterschiedliche Veranstaltungen rund um die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit statt (z.B. Wanderausstellung, Lehrveranstaltungen mit Fokus auf Aspekte der SDGs).
Das Highlight stellen jeweils der (H)TU Tag der Nachhaltigkeit mit der Sustainability Lecture dar. Die Sustainability Lecture wird jeweils von einer/einem rennomierten Forscherin/Forscher gehalten. Besucherinnen und Besuchern wird die Möglichkeit geboten nach den Vorträgen mit diesen in den Dialog zu treten.
Die Woche der Nachhaltigkeit dient der Stärkung des SDG 4 Hochwertige Bildung
und insbesondere dem Subziel 4.7 Bildung für nachhaltige Entwicklung
:
Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung.
Nachhaltigkeitsbeirat 2.0 der TU Graz
Vorsitzender
Alexander PASSER
Stellvertretender Vorsitzender
Günter GETZINGER
Geschäftsstelle
Heide NEGES
Münzgrabenstraße 36/II
8010 Graz
Sustainability Lecture 2021 – Prof. Eva Schulev-Steindl
Wann: 19.Mai 2021, 16:00 – 18:00 Uhr
Wo: online via TUbe
Die Klimakrise als soziale, rechtliche und politische Mammutaufgabe ist heute allgegenwärtig und hat spätestens seit dem Entstehen der Bewegung Fridays for Future die Mitte des gesellschaftlichen Diskurses erreicht. Auf dem Weg zu der von der Bundesregierung bis 2040 angestrebten Klimaneutralität gilt es noch zahlreiche Hürden zu nehmen, etwa die angekündigte Umsetzung einer ökosozialen Steuerreform oder die gesetzliche Festlegung verbindlicher Reduktionsziele mit entsprechend schlagkräftigem Sanktionsmechanismus.
Wichtige Impulse für eine klimafreundliche Zukunft stammen zudem aus dem Klimavolksbegehren, in dem neben einem Grundrecht auf Klimaschutz, auch ein Klimarechnungshof und ein gesetzlicher Aktionsmechanismus gefordert wurden.
Aufgrund der Corona-Krise wurden alle Veranstaltungen mit physischer Präsenz abgesagt. Die Universität ist jedoch mehr als ein Ort an dem man Lehrveranstaltungen absolviert und Prüfungen ablegt. Sie sind ein Ort des Austauschs, der Freude am gemeinsamen Finden von Lösungen für Probleme, der Wissenschaft und Forschung. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zu allen Bereichen des täglichen Lebens und tragen aktiv zum gesellschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Fortschritt bei. Der Monat der freien Bildung macht diesen Beitrag der Hochschulen und all ihrer Angehörigen sichtbar. Um diesen zentralen Aspekt der Universität wertzuschätzen, haben die HTU und die TU Graz beschlossen trotz bzw. gerade aufgrund der aktuellen Lage den (H)TU Tag der Nachhaltigkeit und den Monat der freien Bildung virtuell durchzuführen.
Angesichts der aktuellen weltweiten Herausforderungen im Bereich des Klimawandels steht in diesem Jahr das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Vorträge des Monats der freien Bildung der HTU Graz. Um den Problemen der Erderwärmung, Ressourcenknappheit und zunehmender Umweltverschmutzung entgegenzuwirken, bedarf es auf jeden Fall ein Umdenken in der Gesellschaft sowie eine Politik, die mutige Schritte in die richtige Richtung setzt.
Doch auch die Hochschulen leisten einen Beitrag: Durch die Entwicklung neuer ressourcenschonender Technologien, aber auch durch Klima- und Umweltforschung spielen sie eine tragende Rolle beim Schutz unseres Planeten.
Alle Vorträge im Rahmen des Monat der freien Bildung wurden aufgezeichnet und stehen unter mdfb.htug.at zur Verfügung.
Am 13. Mai wurde der (H)TU Tag der Nachhaltigkeit auf virtuelle Teile beschränkt durchgeführt werden. Von 14 bis 16 Uhr fand die Sustainability Lecture statt. Diese wurde von Rektor Kainz eröffnet und VR Vorbach hat durch diese Veranstaltung geführt. Die Sustainability Lecture wird von Prof. Andrea Steiner, Leiterin des Wegener Centers für Klima und Globalen Wandel der Karl-Franzens-Universität Graz gehalten. Nach dem Vortrag gab es auch die Möglichkeit via feedbackr Fragen zu stellen.
Alle Vorträge im Rahmen des Monat der freien Bildung wurden aufgezeichnet und stehen unter mdfb.htug.at zur Verfügung.
Sustainability Lecture 2020 - Prof. Andrea Steiner
Bereits zu Beginn des Jahres 2020 wurden neue Klimarekorde gemeldet. In der Arktis und Antarktis gab es Rekordtemperaturen, in Europa den wärmsten Jänner seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Klimawandel ist in vollem Gange. Der globale Klimawandel und unsere Erdatmosphäre waren Thema dieser Sustainability Lecture. Die Erdatmosphäre ist ein essentieller Teil unseres Klimasystems. Änderungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre beeinflussen das globale Erdklima und bewirken regionale Klimaänderungen. Was zeigen Satellitenmessungen? Wie können wir zwischen natürlichen Klimaänderungen und menschlichem Einfluss unterscheiden? Welche Aussagen können wir über zukünftige Klimaänderungen treffen? Wie können wir das Pariser Klimaziel erreichen und wirkt sich die Corona-Krise auf das Klima aus?
Die Wanderausstellung unter dem Titel “Klimakrise und Bewusstseinswandel“ der neun steirischen Hochschulen unter der Federführung des Universitätenverbundes „Sustainability4U“ der vier Grazer Universitäten (Karl-Franzens-Universität, Technische Universität Graz, Medizinische Universität Graz, Kunstuniversität Graz) wandert nun über den virtuellen Raum direkt zu Ihnen nach Hause. Die zwölf Plakate sowie die dazugehörige Liste der verwendeten Quellen und Literatur sind online abrufbar und stehen zum Download zur Verfügung. Die Plakate informieren über die Verursacher der Klimakrise und wie sich diese durch den Meeresspiegelanstieg, Hitze, Niederschläge, den Verlust der Artenvielfalt bemerkbar machen. Sie endet mit einem Ausblick in eine neue Zeit und stimmt den gemeinsamen Aufbruch ein.
Am 5. Juni 2019 spielte sich das bunte und vor allem nachhaltigen Programm des (H)TU Tag der Nachhaltigkeit am Campus Inffeldgasse ab. Mit bunt gemischten Themenständen, Vorträgen und Hands-on Stationen wurde für einen interessanten und lehrreichen Tag gesorgt. Die Auswahl der Informations- und Mitmachstände reichte von der Fahrbar, Wilde Genüsse, Mobility Lab Graz, Foodsharing, Pro E-Drive bis hin zum Do It Yourself Fahrradreperaturstand oder dem Repair Cafe Graz. Auch die gute Stimmung kam nicht zu kurz, dafür sorgte eine Band und der Bier/Spritzerstand der StV Elektrotechnik und Biomedical Engineering, sowie iGEM, die mit regionalen Leckereien versorgt.
Alle Lehrenden der TU Graz wurden aufgerufen in den Lehrveranstaltungen Aspekte der 17 SDG zu thematisieren. Dass die SDG in allen Fachbereichen eine Rolle spielen, zeigt die vielfältige Liste an Lehrveranstaltungen der Woche der Nachhaltigkeit, wie beispielsweise Holz im Maschinenbau, (nachhaltig) Konstruieren, Akustik für Motor und Fahrzeuge, Gesellschaftliche Aspekte der Informationstechnologie, Architekturtheorie Heute, Technik – Ethik – Politik, Semiconductor Chemistry and Technology, Physikalische Grundlagen der Materialkunde oder auch die Lehrveranstaltung Englisch für Technikerinnen und Techniker.
Zu Mittag startete die Sustainability Lecture mit Verena Winiwarter Nachhaltigkeit als Herausforderung: Innovationen, Vorsorge und interdisziplinäres Denken
im Rahmen des (H)TU Tag der Nachhaltigkeit am 5. Juni 2019.
Nachhaltigkeit ist mehr als ein abgenutztes Plastikwort. Mit Hilfe nachhaltiger Entwicklung wollen heute lebende Menschen erreichen, dass zukünftige Generationen nicht weniger Lebenschancen haben als die heutigen.
In Ihrem Vortrag zeigte Verena Winiwarter das Problem der Altlasten auf, aber auch welche Lösungsansätze es gibt und welche Rolle die TU Graz als innovative Bildungs- und Forschungsstätte bei der Entwicklung einer starken Nachhaltigkeit spielt. Die gemeinsame Reise erstreckte sich von Hanford (WA) zum kirgisischen Mailuusuu, nach Majak am Ural und zum chinesischen Lop Nor.
Über drei Wochen hinweg war an allen drei Campusstandorten die Wanderausstellung des Nachhaltigkeitsbeirats der TU Graz zu den 17 Sustainable Development Goals zu sehen. Zwischendurch in Pausen oder kurz vor Terminen konnten sich Studierende, Lehrende, administratives Personal und Besucherinnen und Besucher die Zeit mit den SDGs vertreiben und vielleicht auch das eine oder andere Ziel für sich und die Gestaltung unserer Zukunft mitnehmen.
Die Ausstellung hat nicht nur inhaltlich sondern auch organisatorisch einen nachhaltigen Charakter, als dass diese zunächst von der Karl-Franzens-Universität Graz durchgeführt wurde und im Sinne der Kooperation Sustainability4U an die TU Graz übergeben wurde.