Das Tragwerk gehört zu den unverzichtbaren Grundelementen eines jeden Bauwerks, es gewährt die Standsicherheit sowie die Gestalttreue und ist zugleich form- und raumgebend. Der Tragwerksentwurf ist daher grundlegender Bestandteil des allgemeinen Entwurfsprozesses. Grundlage für einen angemessenen und sinnvollen Tragwerksentwurf ist die Kenntnis möglicher Tragwerke und ihres prinzipiellen Tragverhaltens sowie ihrer Wirkungsweise.
Am Institut für Entwerfen im Bestand und Denkmalpflege beschäftigen wir uns in Forschung und Lehre mit der gebauten Umwelt und sorgen uns um den Bestand. Mit Blick nach vorne wie zurück betrachten wir den Bestand als Referenzraum für zukünftiges Handeln und als Möglichkeitsraum praktischen Entwerfens. Unsere Aufmerksamkeit gilt dabei nicht nur den Meisterwerken der Baugeschichte in ihrem jeweiligen architektonischen, historischen und gesellschaftlichen Kontext, sondern vor allem auch den eher unscheinbaren Architekturen des Alltags. Wir verstehen Denkmalpflege über die Erhaltung des materiellen Erbes hinaus bereits als proaktiven Umgang mit dem heutigen Bestand – den Denkmälern von morgen.
Das akk vertritt drei Fächer, die eng miteinander verknüpft sind: Architekturtheorie, Kunstwissenschaft und Kulturwissenschaften. Architekturtheorie versucht die Frage zu beantworten, nach welchen ästhetischen, sozialen und politischen Prinzipien wir Architektur entwerfen sollen. Architekturtheorie ist daher immer auf die Zukunft ausgerichtet und bis zu einem gewissen Grad normativ. Allerdings hat die Architekturtheorie selbst eine bis in die Antike zurückreichende Geschichte, deren zentrale Texte wir in der Lehre ebenfalls vermitteln. In der Kunstwissenschaft wird die Architektur als Teil der Kunstgeschichte behandelt. Sie zeigt, dass Architektur als Baukunst einerseits eine künstlerische Disziplin ist, andererseits immer in Wechselbeziehung zur bildenden Kunst gestanden hat. Die Kulturwissenschaften ermöglichen es uns schließlich, die Kulturtechniken, Medien und Kommunikationsformen der Architektur und ihren Bezug zur Alltags- und Populärkultur besser zu verstehen. Dabei machen wir die Erkenntnisse von Gender Studies, Postcolonial Studies und Material Culture Studies für die Architektur fruchtbar.
Das Institut für Städtebau ist für die Ausbildung von Studierenden in allen Bereichen der Städtebaus und Regionalplanung zuständig, sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudiengang. Die Studierenden lernen die Kompositionsprinzipien kennen, die erforderlich sind, um Gebäude in einem territorialen System zu positionieren, zu entwerfen und gegebenenfalls aus einem Gebäudeensemble zu entfernen. Sie experimentieren mit territorialen Transformationen auf der Grundlage von Systemen, die den ökologischen Fußabdruck und den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen minimieren und neue, sparsamere Formen der Landnutzung fördern. Darüber hinaus regt das Institut einen Diskurs über die wachsende Ungleichheit und die sozialen Konflikte an, die durch nicht integrative Stadtgestaltung verschärft werden, und fördert Praktiken zur Vermeidung dieser Konflikte. Das Institut vermittelt Fachwissen über das Verhältnis zwischen privaten und öffentlichen (Frei-)Räumen auf regionaler und lokaler Ebene und arbeitet an ökologischen und sozialen Räumen.
Nutzungen wandeln sich – Architektur bleibt bestehen. Die Gebäudelehre fragt nach den Aspekten, die Gebrauch, Morphologie und räumlicher Ausgestaltung von Gebäuden prägen. Geschichte und Wandel dieser Aspekte stellen Präzedenzen und analytische Grundlagen für das Entwerfen neuer, aber auch für die Um-, Neu- und Nachnutzung bestehender Objekte zur Verfügung. Die „nachhaltigsten“ Gebäudetypologien sind hier ohne Zweifel jene, die sich über Jahrhunderte bewährt haben. Das Institut für Gebäudelehre interessiert sich für die Typologien dieser – dauerhaft erfolgreichen – Architekturen und wie diese zeitgenössisch neu- und weitergedacht werden können.
Struktur, Raum und Technologie sind die wesentlichen Bereiche, mit denen sich das Institut für Architekturtechnologie in der Lehre und Forschung intensiv beschäftigt. Der Entwurf, der für uns im Mittelpunkt aller architektonischer Handlungen steht, ist Grundlage, Basis, Leitfaden und Herausforderung Struktur, Raum und Technologie einerseits zu erfassen und auszuwerten und gleichzeitig den architektonischen Entwurf in diesen Bereichen durchzuarbeiten, ihn zu schärfen und qualitätsvoll zu realisieren. Entwerfen und Konstruieren können nicht getrennt werden. Dies wird in Vorlesungen, Seminaren und Übungen intensiv mit den Studierenden in didaktisch präzise zugeschnittenen Lehrformaten intensiv vermittelt, mit dem Ziel, die AbsolventInnen nachhaltig für den Arbeitsalltag vorzubereiten. Unsere Forschungsagenden sind auf 4 Ebenen angesiedelt, der Makro-, der Meso-, der Mikro- und der Nanoebene. Themen der Stadtverdichtung und damit einhergehende Bereiche von Stadtklimatologie bis hin zum öffentlichen Raum werden ebenso wissenschaftlich bearbeitet wie neue Fassadentechnologien und Lüftungsprinzipien.
Häuser—
Der Entwurf eines Hauses ist Beweis des eigenen
architektonischen Denkens.
Der Gedanke des Entwurfs im Bauen und Umbauen
definiert das architektonische Wesen.
Das Haus ist körperlicher Ausdruck, Struktur, Detail,
Material, Geschichte und Theorie in einem.
Ein Haus ist materialisierte Interdisziplinarität.
Es ist die Kernaufgabe unseres Faches.
Aus Häusern besteht unsere gebaute Welt.
Häuser sind kultureller Ausdruck.
Sie sind Nebenmenschen.
Das Institut für Architektur und Landschaft (i a&l) an der Technischen Universität Graz ist eine der wegweisenden akademischen Einrichtungen, die das Verhältnis der Architektur zur Lebenswelt grundlegend neu definieren. Die Einladung und das Anliegen des i a&l ist es, neuartige Allianzen zwischen menschlichen und übermenschlichen Akteuren mit weitreichenden Konsequenzen zu schmieden.
Dabei geht es darum, Vorstellungswelten oder Denkräume zu kultivieren, die ein verschränktes Denken anregen und eine mögliche planetarische Zukunft ausloten, in der Kultur und Natur nicht länger ein dialektisches Gegensatzpaar mit scheinbar unüberbrückbaren Interessenkonflikten sind. Indem wir uns mit den Prozessen und Folgen der aktuellen ökologischen, energetischen und gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen, wollen wir das entwickeln, was wir eine "kulturelle Ökologie" unserer zukünftigen Gesellschaft nennen. Die radikale These des i a&l ist es, die per-formativen Agenturen der Landschaft in der Architektur zu artikulieren, die ihre Ökologie und soziokulturelle Dynamik durch die führenden Konzepte wie 'Stadt als Biome', 'Codesign & Cohabitation', 'Plant-Performance', 'Bio-Climatic Design', 'Mid-Door-Architecture' und andere entfalten.
Angewandt und erprobt in Lehre und Forschung bieten wir eine transdisziplinäre Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen akademischen Partnern, politischen Entscheidungsträgern, Unternehmen, Aktivisten usw. an, um einzigartige Projektkonstellationen zu entwickeln, die Lehre, Design, Diskurs und gesellschaftliche Innovation voranbringen.
Die Arbeit des Institutes für Zeitgenössische Kunst ist schwerpunktmäßig an den Schnittstellen von Kunst und Öffentlichkeit sowie Kunst und Technik angesiedelt. Zeitgenössische Kunstproduktion wird anhand von künstlerischer Forschung, Kunsttheorie und eigener Praxis untersucht und erweitert. Die Studierenden werden zu eigeninitiativem, künstlerischem Arbeiten angeleitet und bei der Aneignung der dafür erforderlichen Medien unterstützt. Projekte werden nicht nur theoretisch entwickelt, sondern sind stets auch auf Realisierung angelegt. Auf den Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit verschiedensten Materialien sowie digitalen und handwerklichen Fertigungstechniken wird daher besonderer Wert gelegt.
In der Lehre entwickeln wir eine kulturhistorische Betrachtung der Räumlichkeit von Wohnungen und Wohngebäuden in der Entstehung aus einzelnen Gerätschaften, aus funktionalen Elementen: Herd, Tisch, Bett, Kasten, Bad, WC, etc., die sich mit der Zeit zu determinierten Räumen veränderten. Diese funktionalen Festschreibungen von Räumen, die in unterschiedlichen soziologischen und geografischen Kulturen jeweils anders verlaufen, bilden die Grundlage für eine kritische, vergleichende Betrachtung wesentlicher Wohnbauten aus dem österreichischen und internationalen Diskurs.
Architektur ist Energie. Neben dem Ausdruck kultureller Werte, Prioritäten und Hoffnungen einer Gesellschaft, muss Architektur Antworten für eine existentielle gesellschaftliche Herausforderung liefern – die gerechte Aufteilung der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Gebäude sind für ca. 40% der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Am Institut für Gebäude und Energie wird energieeffiziente Architektur als Triade aus minimiertem Ressourcenverbrauch, optimalem Raumklima und einer hohen architektonischen Qualität begriffen. Eine nachhaltige Entwicklung ist mit einem Verlust an Qualität unserer gebauten Umwelt nicht vereinbar. Schwerpunkt der Forschung ist die Maximierung der Energieperformance von Gebäuden und Städten sowie die Entwicklung von Architektur- und Urban Design-Projekten, welche durch Optimierung ihrer Form und Konstruktion inhärent energieeffizient sind. In der Lehre ist der Fokus auf architektonische Strategien zur Maximierung der Energieperformance gerichtet. Im Entwurfsprozess fließt der Parameter Energie von Anfang an in die Formfindung und Konfigurierung des Entwurfs – form follows energy.
Das Institut für Architektur und Medien (IAM) beschäftigt sich mit der Erforschung und Anwendung von digitalen Medien in der Architektur und im Entwurf. Das Digitale Zeitalter verändert alle Aspekte der Architektur grundlegend: wie wir entwerfen, wie wir darüber kommunizieren, wie wir bauen und wie wir Architektur wahrnehmen. Am IAM sehen wir das als Chance: Wir verwenden das digitale Repertoire um neue Arten des Entwerfens, der Zusammenarbeit, des Bauens und des Visualisierens zu entwickeln, welche auf gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Biodiversitätskrise reagieren. Parametrische und algorithmische Methoden, digitale Fabrikation und Materialexperimente, Architekturgeometrie, Animation und Visualisierung, BIM, künstliche Intelligenz und Machine Learning gehören ebenso wie VR/AR und interaktive Installationen zum breiten und bunten Themenspektrum, das am IAM in der Forschung aber auch gemeinsam mit Studierenden in unseren Lehrveranstaltungen behandelt wird.
Dieses Institut begleitet Studierende in einer Vielzahl von Lehrveranstaltungen durch das erste Studienjahr. Das Spektrum reicht von Grundlagen der Gestaltung, ein- und weiterführenden Entwurfsübungen, eins-zu-eins Workshops, über Basiswissen in materialspezifischer Konstruktion bis hin zur gemeinsamen Studienreise. Die Lehre integriert nicht nur Theorie und Praxis sondern auch künstlerisch-intuitive Herangehensweisen mit technisch-strukturellen Prinzipien der Baukonstruktionslehre. Vermittelt werden Grundsätze und Fertigkeiten klassischen Architekturwissens begonnen bei zahlreichen Handskizzen, die über das gesamte Jahr in einem Skizzenbuch gesammelt werden, über technisches Zeichnen, Modellbau sowie visuelle und sprachliche Präsentationsstrategien. Im Mittelpunkt stehen dabei Möglichkeiten zum konzeptuellen Denken, Werkzeuge zur Erfassung räumlicher Wahrnehmung und Strategien forschungsgeleiteter Entwurfsmethoden in zeitgenössischen räumlichen Kontexten. Modellbau wird als wichtiges Element der Erfassung und Repräsentation dreidimensionaler Räume über unsere Modellbauwerkstatt verstärkt in die Bachelor-Lehre integriert. Das Institut ist für die beiden ersten Semester des Studiums hauptverantwortlich und befindet sich damit an der Schwelle zwischen der Allgemeinheit und dem spezialisierten Architekturwissen. Diese Position wirkt in unserer Arbeit mit Ausstellungen, Publikationen und Forschung ein.