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Warum als Slowenin oder Slowene in Graz studieren?

12.06.2024 |

Von Ute Wiedner

Für slowenische Studierende, die eine gute Mischung an akademischer Ausbildung und dem Gefühl von Unabhängigkeit suchen, ist Graz in Österreich die ideale Wahl. Hier erkläre ich warum.

TU Graz, Faces 2022

In diesem Blogbeitrag ergründen wir, warum Graz als Türöffner zu unvergleichlichen Bildungserfahrungen darauf wartet, erkundet zu werden. Der Vorteil von Graz als Studienort für slowenische Studierende liegt in einem insgesamt förderlichen Umfeld für akademische Exzellenz und die eigene persönliche Entwicklung.

Graz als Studienort

Für jemanden wie mich, die von Maribor an die TU Graz gekommen ist um Architektur zu studieren, hat sich Graz als perfekter Studienort erwiesen. Ich denke, vielen Studierenden aus Slowenien geht es ähnlich. Für die meisten Sloweninnen und Slowenen liegt der Hauptvorteil von Graz als Studienort in der Nähe zum eigenen Zuhause. Das ist ein großer Pluspunkt, weil wir nicht allzu weit von zu Hause weg sind, aber dennoch weit genug, um ein unabhängiges Leben in einem neuen Land zu führen und gleichzeitig die internationale Studierendencommunity zu erleben. In einem anderen Land zu studieren bedeutet für jede und jeden einen großen Schritt, aber die Nähe zur Heimat macht es einfacher. Wenn man mal heimfahren möchte, geht das leicht. Ich kenne auch einige, die nicht in Graz leben, sondern nur für die Lehrveranstaltungen herkommen. Das funktioniert dank der guten Zugverbindungen. Von Maribor nach Graz braucht man nur eine Stunde.

Wenn du dich für Graz als Studienort interessierst, empfehle ich dir Atena Ibrahimis Blogbeitrag oder die Blogbeiträge meiner Kolleginnen und Kollegen über Graz.

Soziales Netzwerk

Am Campus der TU Graz gibt es viele Begegnungs- und Lernzonen, wo sich Studierende treffen und austauschen können. (Bildquelle: Fotogenia – TU Graz)


Internationale Studierende in Graz können ein vielfältiges Netzwerk an Freundinnen und Freunden aus Österreich und anderen Ländern aufbauen. Graz bietet als große Stadt mit vielen Menschen unterschiedlicher Herkunft beinahe unendliche Möglichkeiten dafür. Wenn man im Studierendenenheim lebt, trifft man Studierende unterschiedlicher Länder die über Austauschprogramme wie beispielsweise Erasmus nach Graz gekommen sind oder solche, die ihren Abschluss hier machen möchten. Du kannst deine Erfahrungen mit ihnen teilen und sie können dir bei vielem helfen. Und als internationale Studentin oder internationaler Student triffst du nicht nur Menschen anderer Nationen, sondern auch aus dem eigenen Land – in meinem Fall aus Slowenien. Momentan sind wir etwa 165 Studierende aus Slowenien an der TU Graz. Das bedeutet, dass wir regelmäßig slowenisch sprechen können und uns dadurch eher zu Hause fühlen.

Wenn du bereits an der TU Graz zugelassen bist, kannst du dich für die Welcome Center Mailingliste anmelden, um weitere Informationen über Veranstaltungen und Aktivitäten für internationale Studierende zu erhalten.

Wie und wo kann man neue Leute kennenlernen?

In Graz zu leben bedeutet, dass du dich ein Stück weit aus der Komfortzone bewegen muss, was gut ist – du wirst kommunikativer und kontaktfreudiger and das sind positive Fähigkeiten für das spätere Leben. Die meisten Leute triffst du an der Universität, auf universitären Veranstaltungen, bei Studierendenorganisationen, oder falls du im Studierendenheim lebst – deshalb würde ich das empfehlen – auf den Partys in den Heimen.

In ihrem Blogbeitrag „Networking und Freundschaften knüpfen in Graz“ schreibt meine Kollegin Fjolla Hasani über das Kontakteknüpfen als Studierende in Graz.

Das International House an der TU Graz ist ein Treffpunkt für Studierende und Mitarbeitende aus aller Welt. Dort ist auch das Welcome Center der TU Graz. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)

Leute, die dir helfen

Ich glaube es ist gut, sich vor Augen zu halten, dass du – wenn du dich für ein Studium in Graz und speziell an der TU Graz entscheidest – nicht alleine bist. Wenn du mal etwas nicht weißt, können wir dir weiterhelfen. Mit „wir“ meine ich die International Student Ambassadors der TU Graz (zu denen ich zähle), das TU Graz Welcome Center oder andere Leute und Einrichtungen. Scheu dich nicht zu fragen. Was ich wirklich großartig finde ist, dass die internationalen Studierenden in den Lehrveranstaltungen untereinander in Kontakt sind. Sie helfen sich gegenseitig und du weißt, du kannst bei Fragen auf sie zählen. Andere internationale Studierende machen das Studieren leichter. Denn sie alle haben ähnliches erlebt wie du, etwa eigenständig zu leben, Deutsch zu lernen und so weiter. Sie verstehen dich besser als andere Studierende.

Wenn du dir überlegst, an der TU Graz zu studieren, schau für weitere Infos auf die Webseite „Internationale Studierende Überblick“ und auf FAQ für internationale Studierende.

Kulturelle Gemeinsamkeiten

Slowenien und Österreich haben kulturell einiges gemeinsam, was dir das Einleben im neuen Umfeld erleichtern kann. Menschen aus Slowenien und Österreich sehen sich selbst als mitteleuropäisch an und die historische kaiserliche und königliche Architektur in den Städten zeugt von einer gemeinsamen Geschichte. Sie sind stolz auf ihre grüne Landschaft mit Bergen, Seen und vielen Wäldern und sie teilen kulinarische Gemeinsamkeiten wie gute Weine, köstliche Mehlspeisen wie Strudel und eine Tradition der Gastfreundschaft. Darum hat man nicht das Gefühl, in ein anderes Land gezogen zu sein.

Slowenien und Österreich haben zahlreiche kulturelle Gemeinsamkeiten. Strudel gibt es da wie dort in vielen köstlichen Variationen. (Bildquelle: manwalk / Manfred Walker pixelio.de)

Voraussetzungen für EU-Angehörige

Da wir als slowenische Bürgerinnen und Bürger Mitglieder der EU sind, sind Dokumente kein großes Thema oder Anlass zur Sorge. Für einen Umzug nach Graz gibt es dennoch einige rechtliche Voraussetzungen.

Wenn du einen Studienabschluss an der TU Graz machen möchtest und schon Hilfe vor deiner Ankunft benötigst, kontaktiere das Welcome Center. Austauschstudierende erhalten via E-Mail direkt von ihren Exchange Coordinators Informationen über alle nötigen administrativen Schritte.

Sprache

Ich weiß, dass viele wegen der deutschen Sprache vor einem Studium in Österreich zurückschrecken. Ich gehörte auch dazu. Aber welche bessere Möglichkeit gäbe es, sein Deutsch zu verbessern, als an dem Ort zu studieren, wo Menschen die Sprache sprechen, deren Kenntnisse man verbessern möchte? Es ist eine Herausforderung, aber du wirst keine Erfolge haben, ohne dich Herausforderungen zu stellen. Daher meine ich, versuch es einfach. Nicht nur dein Deutsch, sondern auch andere Sprachkenntnisse wie beispielsweise Englisch werden sich verbessern. Wenn du neue Leute aus anderen Ländern kennenlernst, beispielsweise im Studierendenheim, wirst du viel Englisch sprechen und vielleicht auch deren Muttersprache erlernen, so du das möchtest.

Mein Kollege Gergö Horváth schrieb einen Blogbeitrag über die Besonderheiten des österreichischen Deutsch, in dem er denjenigen, die nicht so gut Deutsch sprechen, Ratschläge gibt.

Universitätssystem

Starten wir mal mit der Universitätszulassung. In Österreich sind die Schulnoten dafür nicht so wichtig wie in Slowenien. Was für internationale Studierende zählt, sind die Sprachkenntnisse und die abgelegte Reifeprüfung. Für einige Studien benötigt man eine Aufnahmeprüfung, aber die Mittelschule ist insgesamt dadurch weniger stressig. Auf die Frage, wie das Universitätsstudium in Österreich aussieht, würde ich sagen, dass du deine eigene Chefin oder dein eigener Chef bist. Das ist vor allem spürbar hinsichtlich Art und Timing der Prüfungsantritte.
In Österreich haben die Studierenden eine Prüfungszeit, aber man muss nicht alle Prüfungen in dieser Prüfungszeit ablegen – während man in Slowenien alle Prüfungen in dieser Zeit ablegen muss, weil es keine alternativen Prüfungstermine wie in Österreich gibt. Hier werden Prüfungstermine fast jeden oder jeden zweiten Monat angeboten. Und falls eine Prüfung nicht für eine Lehrveranstaltung im kommenden Semester vorausgesetzt wird, hat man Zeit, diese beispielsweise erst in den kommenden zwei, drei oder vier Semestern abzulegen. Es gibt keinen Druck alles in einem Semester zu erledigen.
Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass in Slowenien alles in Studienjahren organisiert ist. In Österreich gibt es ebenfalls Studienjahre, allerdings aufgeteilt in zwei Semester, wodurch man sich nicht für das ganze Jahr an der Universität anmelden muss, sondern jeweils pro Semester, nämlich für das Winter- oder das Sommersemester. Einige Lehrveranstaltungen werden nur im Sommersemester, andere nur im Wintersemester angeboten. Man muss beides absolvieren, aber nicht unbedingt im selben Jahr. In Slowenien muss man fast jede Prüfung in einem bestimmten Jahr ablegen, weil aufgrund der ECTS credits fast jedes Fach für das folgende Studienjahr erfüllt sein muss. In Österreich kann man sich wie erwähnt mehr Zeit lassen außer eine Prüfung bildet die Voraussetzung für eine spezielle Lehrveranstaltung in einem nachfolgenden Semester.

Auf der Website der TU Graz findet man eine Liste der Studien mit Aufnahmeverfahren. Finde mehr heraus über allgemeine Voraussetzungen, Schritte im Zulassungsprozess, nötige Dokumente und sonstiges unter FAQ für internationale Studierende.

Studienkosten und Lebenshaltungskosten

Für uns slowenische Studierende ist das Studium an österreichischen öffentlichen Universitäten quasi gratis, man braucht nur den Studierendenbeitrag von rund 25 Euro am Beginn eines jeden Semesters zu zahlen, also ähnlich wie in Slowenien. Ein Studienbeitrag von 363,36 pro Semester gilt bei Überschreitung der Mindeststudienzeit inklusive zwei Toleranzsemestern sowie für Drittstaatsangehörige.
Das Leben in Graz ist nicht so viel teurer als man denken würde, sondern ziemlich ähnlich zu dem in Slowenien. Wenn man beispielsweise fürs Studium von Maribor nach Ljubljana zieht, gestaltet sich das preislich ähnlich wie der Umzug von Maribor nach Graz.

Stipendien und Beihilfen sind eine gute Möglichkeit, sich das Studium zu finanzieren. Mit TU Graz 100 bietet die TU Graz ein attraktives Stipendienprogramm. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)

Stipendien

Es gibt viele Beihilfen sowie Stipendien der TU Graz, die dir bei der Finanzierung deines Studiums helfen.

Mehr über Lebenshaltungskosten und Stipendien findest du im TU Graz Blog beim Thema „Finanzen“. Die TU Graz Website Überblick Finanzielles” liefert dir Informationen über Beihilfen, Stipendien und Studienbeiträge.

Mein Rat

Summa summarum glaube ich, dass Graz eine prima Wahl ist, wenn du schon immer im Ausland studieren wolltest. Ich möchte niemandem was vormachen, am Anfang kann es recht hart sein, aber am Ende ist es die Anstrengung wert. Du wirst es nicht bereuen. In Graz zu studieren öffnet viele Türen zur Welt und neue Möglichkeiten; es lehrt dich Unabhängigkeit und bereitet dich auf akademischer und persönlicher Ebene aufs Leben nach der Uni vor. Alles hat Pros und Contras, aber meiner Meinung nach sprechen die positiven Aspekte für ein Studium in Graz.