Mit je 1.000 Euro fördert die TU Graz Studierende, Lehrende und Forschende die sich in ihrem Forschungs- und Lehrumfeld mit gender- und diversitätsrelevanten Aspekten beschäftigen oder eine diesbezügliche Weiterbildung besuchen möchten. Ausgewählt wurden die drei Frauen und zwei Männer von einer Jury bestehend aus Vizerektor für Forschung Horst Bischof, Cornelia Lex vom TU Graz-Institut für Fahrzeugtechnik, Daniela Fuchs-Hanusch vom Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen sowie Barbara Herz, Leiterin des Büros für Gleichstellung und Frauenförderung.
Die Preisträgerinnen und Preisträger sind:
Stephan Bauer
Bauer untersuchte in seiner Masterarbeit „Evaluation of a Training Program for Unusual Attitudes and Stall Recovery in Simulated and Real Flight" am Institut für Mechanik die Wirkung eines neu entwickelten Trainingsprogramms auf Flugschülerinnen und Flugschüler. Durch einen Methodenmix in den Trainingsmodulen, der genderspezifische Voraussetzungen und Präferenzen einbezog, konnte sowohl eine bessere Flugperformance als auch ein angenehmeres Lernen ermöglicht werden.
Alina Kratzer
Kratzer setzte sich mit gender- bzw. frauengerechter Planung in der Architektur im Rahmen ihrer Masterarbeit „Badehaus für Frauen“ am Institut für Grundlagen der Konstruktion des Entwerfens auseinander. Die Arbeit beschäftigt sich insbesondere mit der Frage der Verortung von Geschlecht in Gesellschaft und Architektur und daraus folgend mit der Planung eines Badehauses für Frauen – unabhängig von religiösen oder kulturellen Rahmenbedingungen.
Marianne Kraut
Kraut ist Projekt-Universitätsassistentin am Institut für Fahrzeugsicherheit. In ihrer laufenden Dissertation „Human Factors und Fahrzeugdynamik in Verkehrssicherheitsuntersuchungen" führt sie Fahrversuche mit Probandinnen und Probanden unterschiedlichen Geschlechts und Alters, mit verschiedener Fahrerfahrungen sowie Führerscheinklasse durch. Außerdem überprüft sie Unfallstatistiken hinsichtlich belegter Geschlechterunterschiede.
Die Dissertation soll einen Beitrag dazu leisten, die Verkehrssicherheit auf Straßen zu erhöhen und die Verkehrssicherheitsuntersuchungen so anzupassen, dass nicht nur die Straße und deren Straßenausstattung, Geometrie sowie Einbauten auf Mängel überprüft werden, sondern vor allem ein ganzheitliches Hauptaugenmerk auf das Zusammenspiel von Straße,Mensch und Fahrzeug gelegt wird.
Johanna Pirker
Pirker wurde für ihre Lehrveranstaltung „Game Design and Development II" ausgezeichnet. Im Entwicklungsprozess von Computerspielen kommt es oftmals zum Ausschluss verschiedener Personengruppen. Designfehler und Sexismus von Spielen wurden in der Lehrveranstaltung gezielt thematisiert und Studierende dazu angehalten, Spiele für alle – also „inclusive games" – zu entwickeln. „Mir ist es dabei vor allem wichtig, dass Studierende verstehen, wie Softwareprodukte attraktiver und integrativer gestaltet werden können. Hier geht es nicht speziell darum, zum Beispiel Spiele für Frauen zu gestalten, sondern Spiele für alle zu gestalten“, sagt Johanna Pirker, die als Universitätsassistentin am Institute of Interactive Systems and Data Science tätig ist.
Matthias Wolf
Wolf wurde für seinen Konferenzbeitrag „Alter in der Industrie – Current and future industrial challenges: Demographic Change and Measures for elderly Workers in Industry 4.0" für die „International Conference Management of Technology" in Dubrovnik ausgezeichnet. Darin legt er dar, dass Industriearbeitsplätze nicht optimal auf ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgerichtet sind. Auch im Rahmen seiner Forschungstätigkeit am Institut für Innovation und Industrie Management beschäftigt sich der Universitäts-Assistent Matthias Wolf mit diesem Thema.