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Auf in die Arbeitswelt: Praktika und Studierendenenjobs

08.11.2024 |

Von Ute Wiedner

Was habe ich in Jobs neben dem Maschinenbaustudium gelernt, warum sind sie wertvoll und wie bewirbst du dich? Ich bin internationale Studentin an der TU Graz und teile meine Erfahrungen mit dir.

Bewerbungserfahrungen sammeln, Einblick ins Arbeitsleben gewinnen, Netzwerke knüpfen und Jobs für später anbahnen – all das sind Benefits von richtig gewählten Praktika und Studierendenjobs. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)

Praktika während des Studiums können dir helfen, Fähigkeiten zu erlernen und können dir Perspektiven zeigen, die an der Uni nicht so stark im Fokus sind. Als internationale Bachelorstudentin aus Kroatien in Graz, Österreich, habe ich regelmäßig studienbezogen gearbeitet. Auf Basis dieser Erfahrungen möchte ich dir eine Reihe von Vorteilen von Praktika und Studierendenjobs nennen und aufzeigen, auf was du achten solltest.

1. Netzwerke knüpfen, Jobs anbahnen

Während meiner Praktika habe ich immer viele neue Menschen kennengelernt. Das war eine tolle Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, denn ein gutes Netzwerk spielt eine große Rolle. Unter meinen Kolleginnen und Kollegen waren auch viele ehemalige Studierende meines eigenen Studienganges Maschinenbau, die mir sehr gute Tipps für die Zukunft geben konnten.

Während meiner Praktika habe ich auch viele ehemalige Studierende meines eigenen Studienganges getroffen, die mir sehr gute Tipps für die Zukunft geben konnten. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)


Generell bietet sich nach einem Praktikum die Möglichkeit, sich auf eine Stelle als studentische Mitarbeiterin oder als studentischer Mitarbeiter zu bewerben, falls du das Unternehmen attraktiv findest. Dabei hast du gegenüber unternehmensfremden Personen meist einen großen Vorteil, da dich die Firma schon kennt.

2.  Bewerbungserfahrung sammeln

Ein weiterer Vorteil von Studierendenjobs ist, dass du erste Erfahrungen mit dem Bewerbungsprozess sammelst und erste Bewerbungsgespräche führst. Viele Studierende haben ihre ersten Bewerbungsgespräche erst nach dem Studienabschluss, was oft zu Stress führen kann. Je mehr Bewerbungsgespräche du gehabt hast, desto sicherer fühlst du dich während der Gespräche. Studierendenjobs sind eine gute Gelegenheit, in einem angenehmen Umfeld zu üben. Denn Fixstellen haben meist nicht nur ein Bewerbungsgespräch, sondern mehrere Gesprächsrunden. So konnte auch ich schon bei mehreren Bewerbungsgesprächen dabei sein. Nicht immer habe ich den Job bekommen – doch von Gespräch zu Gespräch bin ich sicherer geworden und kann heute alles so formulieren, dass es von meinem Gegenüber so verstanden wird, wie ich es will.

Je mehr Bewerbungsgespräche du gehabt hast, desto sicherer fühlst du dich während der Gespräche. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)

3. Einblicke in Unternehmensabläufe und Arbeitsleben

Du sammelst zahlreiche Erfahrungen über die Abläufe in Unternehmen. Als Praktikantin oder Praktikant hast du die Möglichkeit, ein bis zwei Monate lang erste Erfahrungen in einem Unternehmen zu sammeln. Während des Praktikums erfährst du auch, welche Abteilungen und Arbeitsabläufe es in einem Unternehmen gibt. Außerdem bekommst du kleine Aufgaben und erlebst typische Arbeitstage. Dadurch kannst du gut erkennen, welche Branche zu deinen Anforderungen in Bezug auf Karriere und Lebensstill passt. Während des Praktikums erlebst du auch hautnah, ob du das passende Studium ausgewählt hast und ob der Arbeitgeber für einen zukünftigen Job nach dem Studium interessant ist. Ich habe schon bei Remus, Reeloq und bei der Andritz AG Erfahrungen sammeln können.

Praktika sind eine gute Möglichkeit, erste Berufserfahrungen zu sammeln. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)


Bei Remus habe ich im Sommer zwischen dem zweiten und dritten Studiensemester mehrere Bereiche im Betrieb kennen gelernt – von der Fertigung bis zum Projektmanagement.
Bei Reeloq, einem Start-up der TU Graz, konnte ich im darauffolgenden Sommer arbeiten und mehrere Versuchsstände für das Testen eines Produkts bauen und entwickeln.

Reeloq ist aus der Gründungungsgarage hervorgegangen. Gründungsambitioniert Studierende finden beim Start-up Accelerator von TU Graz und Universität Graz Starthilfe in der Vorgründungsphase.

Diesen Sommer durfte ich bei der Andritz AG im Bereich Projektmanagement für alle Pumpen Einblick in einen Großkonzern bekommen.

Studierende arbeiten oft in der Gastronomie. Deine Karriere wird eher von Jobs und Praktika im Zusammenhang mit deinem Studienfach profitieren. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)

4. Geld verdienen

Während eines Sommerpraktikums kann man Taschengeld verdienen. Natürlich hat es auch einen finanziellen Aspekt, eine gute Praktikumsstelle zu finden. Je nach Unternehmen habe ich zwischen 1500 und 2500 Euro brutto verdient, wobei es nicht darauf ankommt, ob das Unternehmen größer oder kleiner ist. Hier muss wirklich jede Stelle extra betrachtet werden, denn auch die Bezahlung der Studierenden erfolgt nach Angebot und Nachfrage.

5. Praktisches Wissen

Wie wird das Wissen, dass ich an der Uni lerne, praktisch angewendet? Nicht jedes Detail einer Lehrveranstaltung kommt im Berufsleben zum Tragen. Somit kannst du sehen, welche Inhalte für den Arbeitsalltag besonders interessant sind und wo du in der Vorlesung etwas besser aufpassen solltest.

6. Praktikum versus Studierendenjob

Wann sind Praktika möglich, wann ein regulärer Studierendenjob? Aus meiner eigenen Erfahrung würde ich empfehlen, sich die ersten Semester nach Studienbeginn auf das Studium zu fokussieren und erst danach mit einem Studierendenjob anzufangen. Das Studium kann gerade am Anfang sehr zeitintensiv sein, daher kann es mit einem Studierendenjob schwer sein, die richtige Balance zwischen Studium und Job zu finden.
Praktika sind hingegen eine gute Möglichkeit, schon während der ersten Semester in die Arbeitswelt einzusteigen, so wie ich es getan habe. Mittlerweile bin ich aber schon recht weit im Studium und nun auf der Suche nach einem regulären Job neben dem Studium, mit ungefähr 16 Stunden pro Woche.

Die Firmenkontaktmessen Meet Hidden Champions (immer im Herbst) und Teconomy (immer im Frühjahr) bieten sehr gute Möglichkeiten, Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen und Informationen zu Praktika und Studierendenjobs zu sammeln.

In Graz gibt es zahlreiche Industriebetriebe, in denen man sein Uniwissen um praktische Erfahrungen bereichern kann. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)

7. Praktikumsstellen oder Studierendenjobs finden

Wie kannst du dich für ein Praktikum oder einen Studierendenjob bewerben? Finde einige Firmen, die für dich attraktiv sind. Schau dann die Firmenwebseiten in Jobportalen wie karriere.at oder auf online Karriereplattformen wie Linkedin an. Auch ich habe dort nach Stellenanzeigen gesucht. Jedes Jahr ab November werden die Praktikumstellen veröffentlicht.

An der TU Graz gibt es eine eigene Karriereplattform, das Career Info-Service. Hier finden Studierende ebenso wie Absolventinnen und Absolventen Jobs and der TU Graz und bei ihr verbundenen Unternehmen.

Jobangebote gibt es auch auf TU Graz Aushangtafeln und der Career Service Webseite. (Bildquelle: Lunghammer – TU Graz)


Für eine Bewerbung sind meistens erforderlich:

  • Lebenslauf,
  • Studienerfolgsnachweis,
  • Motivationsschreiben und
  • Inskriptionsbestätigung.

Am besten erstellst du den Lebenslauf mit Europass oder einer ähnlichen Software.