Wie übersteht man die heißesten Sommermonate? Am besten mit einem Englisch Refresher. Aber Scherz beiseite, diesen Sommer nahm ich am Trainingsprogramm „Teach, Present and Publish in English” teil. Veröffentlichen Sie Beiträge in internationalen Fachzeitschriften, korrespondieren mit Partnerinstitutionen weltweit, präsentieren Ihre Forschung auf internationalen Konferenzen oder halten Ihre Lehrveranstaltungen auf Englisch? Dann könnte dieses dreiwöchige Sommertraining auch für Sie genau das Richtige sein.
Jedes Jahr organisiert das Büro für Internationale Beziehungen und Mobilitätsprogramme der TU Graz diesen Kurs, bei dem Lehrende der Montclair State University wissenschaftlichen Mitarbeitenden helfen, ihre Kenntnisse der englischer Sprache weiter zu entwickeln, um in dieser Sprache besser zu lehren, zu publizieren und zu präsentieren. Ich bin sicher, dass die meisten von uns aufgrund der Anforderungen ihres Jobs gut Englisch sprechen – ich unterstütze jedoch die Theorie, dass es immer Raum für Verbesserungen gibt. Egal, ob Sie an Ihrer Aussprache arbeiten, nach neuen und ansprechenden Techniken suchen, um Ihre Studierenden zu unterrichten, oder ob Sie daran interessiert sind, eine bessere Autorin oder ein besserer Autor zu werden, dieser Kurs bietet Ihnen die einzigartige Gelegenheit, genau das zu tun.
Um ehrlich zu sein: Selten wird einem die Chance geboten, an einem solchen Kurs teilzunehmen.
Was erwartet Sie?
Zuerst hörte ich von Kolleginnen und Kollegen von diesem dreiwöchigen Sommerprogramm. Alle schwärmten, wie gut es sei und dass ihr Englisch definitiv vom Unterricht profitiert habe. Das überzeugte mich davon, mich selbst für dieses Sommersemester zu bewerben. Um ehrlich zu sein: Selten wird einem die Chance geboten, an einem solchen Kurs teilzunehmen. Meine persönlichen Ziele waren neue Einblicke in verschiedene Unterrichtsmethoden zu bekommen, mein Schreiben zu verfeinern und ganz allgemein das Beste aus dem Kurs zu machen.
Wie läuft „Teach, Present and Publish in English” ab?
Kurz gefasst erwarten Sie drei Wochen Unterricht, vier Tage die Woche, sechs Stunden pro Tag zu drei verschiedenen Themen:
- Grundlagen des gesprochenen Englisch (von Greg Waters)
- Akademische Englischkenntnisse (von David Galef)
- Methodik des Unterrichts (von Mika Munakata)
Auch so kann effektives Lernen aussehen.
Neben unseren drei sehr engagierten und erfahrenen Lehrenden waren wir vierzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen akademischen Disziplinen und Forschungsbereichen wie Musikwissenschaft, Betriebswirtschaft und Bauingenieurwesen.
Träumen auf Englisch – Greg Waters
Da der Kurs vollständig in englischer Sprache gehalten wird, haben Teilnehmende die Möglichkeit, Ihre Sprachkenntnisse ständig zu üben. Ob wir unser eigenes Forschungsthema vorstellten, das Bildungssystem in Österreich und den USA einander gegenüberstellten oder über Poesie diskutierten, es geschah immer auf Englisch. Vom ersten Tag an – ich glaube, Greg hat darauf hingewiesen – ist es das Ziel, so tief in die Sprache einzutauchen, dass man sogar auf Englisch zu träumen beginnt (was eine meiner Kolleginnen nach zwei Wochen bestätigen konnte).
„Das Interessante liegt in den Details und dem, was man mit ihnen macht.“ - David Galef
Wie David während des Kurses betonte: Haben Sie keine Angst, für Leserinnen und Leser interessante Fakten in wissenschaftliche Texte aufzunehmen. Die Beschreibung des Beitrags ihrer Forschung für die Gesellschaft ist viel überzeugender, wenn Sie konkrete Beispiele nennen, etwa wie viel Geld der durchschnittliche Haushalt mit Ihrer Technik sparen kann.
Die Beschreibung des Beitrags ihrer Forschung für die Gesellschaft ist viel überzeugender, wenn Sie konkrete Beispiele nennen.
Neben dem formelleren wissenschaftlichen Schreibprozess haben wir uns auch ein wenig im kreativen Schreiben zum Beispiel von Nanofiktion, also von Texten mit bis zu 140 Zeichen, versucht und uns überlegt was zu tun ist, wenn die Welt morgen untergeht: „Ihre Steuern am Tag vor dem Weltuntergang zu zahlen scheint töricht, aber die meisten Leute wissen nicht, dass es eine eigene Hölle für Steuerhinterzieher gibt. " (Lukas Gottsbacher).
Ein geschützter Raum, um zu versuchen und zu versagen - Mika Munakata
Neben dem Aufbau von freistehenden Spaghetti-Türmen, die ein einzelnes Marshmallow an der Spitze tragen konnten, haben wir uns mit Mika in die Faktoren vertieft, die eine nachhaltige Lernerfahrung ermöglichen, Lehrgrundsätze für effektives Lernen diskutiert und Lehrpläne für unsere eigenen Kurse verfasst.
Die praktischen Teile haben mir besonders gut gefallen, da ich bereits an Gruppenaktivitäten arbeiten konnte, die ich im kommenden Semester in meinen Unterricht einbauen möchte.
Während unserer kurzen Lehrdemonstration haben wir neue Techniken und Ideen ausprobiert und Feedback von unseren Kolleginnen und Kollegen erhalten. Diese praktischen Teile haben mir besonders gut gefallen, da ich bereits an Gruppenaktivitäten arbeiten konnte, die ich im kommenden Semester in meinen Unterricht einbauen möchte.
Kommen wir zum Urteil: Ist es die Zeit wert?
Ich werde niemandem etwas vormachen: Es ist ein intensives dreiwöchiges Programm. Für mich persönlich hat sich der Kurs aber jedenfalls gelohnt und ich kann nur empfehlen, sich selbst ein Bild davon zu machen.
Ich werde niemandem etwas vormachen: Es ist ein intensives dreiwöchiges Programm.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Trainingsprogrammes “Teach, Present, Publish: English for Academic Purposes” mit den drei Lehrenden (vorne Mitte) und Vizerektor für Lehre Detlef Heck (2.v.l. vorne)