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Checkliste Visibility – Forschungsleistung sichtbar machen

Sie haben die Sichtbarkeit Ihrer Forschung selbst in der Hand: Nutzen Autor*innenprofile in Datenbanken, IDs für Forschende und Profildienste wie ResearchGate.

Sie haben die Sichtbarkeit Ihrer Forschung selbst in der Hand: Nutzen Autor*innenprofile in Datenbanken, IDs für Forschende und Profildienste wie ResearchGate.

Affiliation-Richtlinie

Eine zentrale Rolle für Ihre Sichtbarkeit spielt Ihr Autor*innenprofil. Dabei bildet die Affiliation-Richtlinie Ihrer Universität die Basis: Die Umsetzung der Affiliation-Richtlinie führt zur korrekten Darstellung Ihres Namens sowie auch Ihrer Organisationszugehörigkeit. Das ist relevant, da dadurch Ihre Forschungsarbeit in Informationssystemen korrekt indexiert und schließlich Ihrem Personenprofil und dem Organisationsprofil in Datenbanken richtig zugeordnet wird. Somit können Ihre Leistungen korrekt ausgewertet und Ihnen eindeutig zugerechnet werden.

Autor*innenprofile in Datenbanken

Ihr Autor*innenprofil in Datenbanken – wie beispielsweise Web of Science oder Scopus – ist einer der zentralen Aspekte, mit dem Sie Ihre Sichtbarkeit erhöhen können. Relevant ist hierbei, ob Ihr Profil eindeutig ist. Es kann – beispielsweise durch unterschiedliche Schreibweisen Ihres Namens – zur automatischen Generierung von mehreren Profilen durch den Datenbankanbieter kommen. Passiert das, sind die für Sie wichtigen Metriken wie die Anzahl der Zitationen nicht korrekt, da sie auf zwei oder mehrere Profile aufgeteilt sind. Bei Berufungsverfahren kann das zu Nachteilen führen, da Ihnen relevante Forschungsergebnisse nicht zugeordnet werden könnten. Dieser Fehler kann sich zudem fortsetzen, falls Sie diese Daten automatisch in das Forschungsinformationssystem Ihrer Universität (das sogenannte CRIS) importieren. Kontrollieren Sie daher regelmäßig, ob alle Ihrer in der Datenbank gelisteten Publikationen Ihrem Profil zugeordnet wurden. Falls mehrere Personenprofile vorhanden sind, bieten einige Datenbankanbieter die Funktion an, die Profile mit wenigen Klicks zusammenzuführen. Wenn diese Möglichkeit nicht zur Verfügung steht, kontaktieren Sie den betreffenden Datenbankanbieter, damit dieser die Profile für Sie zusammenführt.

Google Scholar

Ein Google-Scholar-Konto ist ebenfalls ein nützliches Tool, um Ihre Forschungsergebnisse zu verbreiten. Viele Forschende recherchieren nicht (nur) mithilfe von Datenbanken, sondern verwenden Google. Im Gegensatz zu Datenbanken, in denen nur Publikationen ausgewählter Zeitschriften indexiert werden, haben Sie in Google Scholar die Möglichkeit, alle Ihre Veröffentlichungen zu präsentieren. Pflegen Sie dafür Ihre Veröffentlichungen regelmäßig in Ihr Profil ein. Wenn Forschende nun Ihre Publikationen finden, ist der Weg über Ihr Profil nicht mehr weit zu Ihren weiteren Veröffentlichungen. Zusätzlich steht mit Google Scholar Interessierten die Möglichkeit offen, Ihnen zu folgen und Nachrichten zu erhalten, wenn eine neue Publikation Ihrem Profil zugeordnet wurde.

Persistente Identifikatoren für Forschende

Die falsche Zuordnung Ihrer Publikationen in Datenbanken lässt sich durch Identifikatoren für Forschende vermeiden. Beispiele solcher IDs sind ORCID, Scopus-ID, Researcher-ID (Web of Science) oder ArXiv-iD. Wenn Sie die ID bereits bei Ihrer Publikation vermerken, erfolgt automatisch die richtige Zuordnung der Publikation zu Ihrem Profil, da sie mit der ID Ihres Personenprofils in der Datenbank übereinstimmt. Auch Namensgleichheit mit anderen Forschenden oder unterschiedliche Namensvarianten können auf diese Weise gelöst werden. Die Bibliothek der TU Graz empfiehlt hierfür insbesondere ORCID. Über die Vorteile dieser nichtproprietären ID erfahren Sie in unserem dazugehörigen Blogbeitrag.

Vernetzung durch Profildienste

Eine weitere Möglichkeit, die Sichtbarkeit Ihrer Forschungsleistungen zu steigern, ist die Nutzung von Profildiensten wie ResearchGate oder Academia.edu. Hier können Sie sich nicht nur mit anderen Forschenden austauschen und vernetzen, sondern auch Ihre Vita sowie Ihre Forschungsleistung präsentieren. Diese Profildienste bieten zudem die Möglichkeit, die Veröffentlichungen einzelner Forschender zu abonnieren. Dadurch erhalten Nutzerinnen und Nutzer Updates, sobald neue Publikationen der betreffenden Person hochgeladen werden. Auf diese Weise erreichen Ihre Publikationen automatisch neue Lesende, wenn sie Sie abonniert haben. Alles, was Sie hierfür benötigen, ist ein Account, in den Sie Ihre Veröffentlichungen regelmäßig einpflegen.

Nutzung des universitätseigenen CRIS

Je nach Funktionsumfang des Forschungsinformationssystems Ihrer Institution, haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten, Ihre Visibility zu steigern. Einige CRIS erlauben es, alle Ihre Leistungen, IDs, Profildienste, Links sowie Social-Media-Accounts einzupflegen und synchronisieren sich zudem automatisch mit anderen Plattformen wie Scopus oder ORCID. Dadurch lassen sie sich als One-Stop-Shop nutzen. Das ist einerseits förderlich für Ihre Sichtbarkeit und erspart Ihnen andererseits Arbeit. Ein Beispiel hierfür ist das Forschungsinformationssystem PURE.
Die Publikationen, die Sie in das System eingeben, sind zudem – je nach Ihren gewählten Sichtbarkeitseinstellungen – am Frontend des CRIS öffentlich einsehbar. In manchen CRIS wie PURE indexiert Google Scholar diese automatisch, sobald sie öffentlich sichtbar sind. Zusätzlich können Sie in einigen CRIS einen öffentlichen CV erstellen, um anderen Forschenden ein umfangreiches Profil Ihrer Forschungsleistung zu präsentieren.

Open Access

Wenn sich Ihnen die Option bietet, Ihre Forschungsergebnisse in Gold-Open-Access-Zeitschriften zu publizieren, nutzen Sie sie. Da der Artikel anschließend frei zugänglich ist, steigert sich dadurch die Sichtbarkeit Ihrer Forschungsleistung. Bei einer Veröffentlichung in Closed-Access-Zeitschriften prüfen Sie den Vertrag auf Open-Access-Optionen: Die meisten Verlage gestatten es von sich aus, den Artikel als Zweitveröffentlichung in einem Repositorium zu publizieren. Diese Veröffentlichungsoption ist der sogenannte Green Way of Open Access. Bitte beachten Sie, dass Verlage für die Zweitveröffentlichung in einem Repositorium unterschiedliche Bedingungen vorgeben. Einerseits können Verlage sogenannte Embargofristen vorschreiben. Das bedeutet, dass Sie die Publikation erst nach Ablauf eines gewissen Zeitraumes nach der Erstveröffentlichung in ein Repositorium hochladen dürfen. Meistens handelt es sich bei diesem Zeitraum um drei, sechs oder zwölf Monate. Andererseits ist es Autor*innen in vielen Fällen nicht erlaubt, die Verlagsversionen der Publikation in einem Repositorium zu veröffentlichen. Je nach Vertrag müssen Sie dafür beispielsweise die Postprint-Version des Artikels verwenden. Alle Bedingungen, die bei Zweitveröffentlichungen zu berücksichtigen sind, können Sie dem Ihnen zugesendeten Verlagsvertrag entnehmen. Außerdem können Sie die Embargofristen einzelner Verlage auf der Webseite von Sherpa Romeo nachschlagen.

Support durch Ihre Publikationsunterstützung an der Universität

Die oben genannten Punkte umzusetzen, ist mit wenig Aufwand verbunden, wenn Sie regelmäßig Zeit investieren. Falls Sie dennoch auf Probleme stoßen sollten oder sich für vertiefende Kenntnisse zur Sichtbarkeit in der Forschung interessieren, hilft Ihnen die Publikationsunterstützung Ihrer Universität gerne weiter. Forschende der TU Graz können sich dafür jederzeit via Mail an service.bibliotheknoSpam@tugraz.at wenden.

Links

Affiliation-Richtlinie der TU Graz

Forschungsportal PURE der TU Graz

Google Scholar

ResearchGate

Academia.edu

Michaela Zottler ist Bibliothekarin an der TU Graz. Sie unterstützt Forschende und Studierende bei Literaturrecherchen und Fragen zu wissenschaftlichen Publikationen.
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