Claudia Kemfert leitet die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin und ist Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik an der Leuphana Universität. Sie ist Wirtschaftsexpertin auf den Gebieten Energieforschung und Klimaschutz. 2016 wurde sie in den Sachverständigenrat für Umweltfragen SRU berufen und erhielt den Deutschen Solarpreis sowie den Adam-Smith-Preis für Marktwirtschaftliche Umweltpolitik.
Sie ist in Beiräten verschiedener Forschungsinstitutionen, Bundes- und Landesministerien sowie der EU Kommission tätig. Seit 2011 ist sie Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome.
Claudia Kemfert ist eine mehrfach ausgezeichnete Spitzenforscherin und gefragte Expertin für Politik und Medien.
Die aktuelle Gesundheitskrise macht deutlich: Systemrelevanz und Resilienz sind in einer Krise sehr wichtig. In der Klimakrise erfüllen Klimaschutz und Energiewende diese zentralen Anforderungen zur Krisenbewältigung. Eine erfolgreiche Energiewende gewährleistet die Vollversorgung mit heimischen erneuerbaren Energien, ist systemisch sinnvoll und schafft eine enorme wirtschaftliche Resilienz, denn sie macht uns unabhängig von externen negativen Schocks.
Darüber hinaus stärkt die Energiewende die regionale Wertschöpfung, fördert Innovationen und steigert die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wirtschaft. Wie genau die Coronakrise als Chance für den Neustart in eine klimaneutrale Wirtschaft genutzt werden kann, erläutert Professor Claudia Kemfert in ihrem Vortrag.
Martin Wilkening ist Leiter des Instituts für Chemische Technologie von Materialien und beschäftigt sich in seiner Forschung hauptsächlich mit Festkörperionenleitern. Wilkening studierte Chemie und Physik an der Leibniz Universität Hannover, wo er 2005 im Fach Physikalische Chemie promovierte und 2012 habilitierte. Seit 2011 ist er Professor für Festkörperchemie an der TU Graz und leitete bis 2019 das Christian Doppler Labor für Lithium-Batterien.
2019 ist der Nobelpreis für Chemie an Whittingham, Goodenough und Yoshino verliehen worden. Ihre Pionierleistung bestand darin, die richtigen Materialien für die Entwicklung von Lithium-Ionenbatterien auszuwählen. Ein breites Grundlagenwissen kombiniert mit Spezialkenntnissen, kreative Weitsicht und experimentelle Geschicklichkeit sind die key properties für wissenschaftlichen Erfolg.
Batterien, die nur aus anorganischen Feststoffen aufgebaut sind, stellen eine der nächsten Entwicklungsstufen dar, um uns zügig in eine klimafreundliche Zukunft zu führen, die auf gut verfügbare Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft setzt. Kristalline oder amorphe Festkörper übernehmen in diesen Batterien den Transport von Lithium-, Natrium oder Fluor-Ionen. Können wir heutzutage solche Superionenleiter nach unseren Wünschen designen? Martin Wilkening stellt in seiner keynote lecture die wichtigsten Prinzipien vor, mit denen dies gelingen könnte.
Viktor Hacker leitet die Arbeitsgruppe Fuel Cell and Hydrogen Systems am Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik der TU Graz, in der heute über 25 Forschende an Niedertemperaturbrennstoffzellen und der Gewinnung von hochreinem Wasserstoff arbeiten. Hacker studierte Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Graz, promovierte 1998 und habilitierte sich 2004 im Fach Elektrochemische Energietechnologien.
Mobilität und energieintensive Produktion belasten die Umwelt und das Klima. Es braucht daher innovative Technologieentwicklungen für eine nachhaltige Dekarbonisierung. Die Keynote von Professor Viktor Hacker beleuchtet den Beitrag, den die Wissenschaft leisten kann und muss, um Treibhausgasemissionen in diesen zentralen Bereichen unseres Lebens massiv zu reduzieren.
Was erreichen wir, wenn wir erneuerbare Energien nutzen, alternative Energieträger wie Wasserstoff einsetzen, CO2 Abscheidungs- und Verwertungstechnologien forcieren und bestehender Prozesse und Verfahren immer weiter optimieren?