Graz, die zweitgrößte Stadt Österreichs, ist nicht nur reich an kulturellem Erbe und architektonischen Sehenswürdigkeiten, sondern auch ein beliebtes Ziel für Studierende aus der ganzen Welt. Die Stadt ist bekannt für ihre reiche Kultur, ihre beeindruckende Architektur und ihr lebendiges Studierendenleben. Mit einer Kombination aus erstklassiger Ausbildung und einer dynamischen Studierendenszene bietet Graz eine Studienerfahrung, die anderswo schwer zu finden ist.
Trotzdem kann es für Studierende eine Herausforderung sein, auszuziehen und alleine zu leben, besonders für internationale Studierende, die ins Ausland ziehen und ein unabhängiges Leben weit weg von zu Hause beginnen. Eine gute Unterkunft zu finden ist der erste Schritt, um deinen Aufenthalt in Graz genießen zu können. Wie solltest du also bei der Wohnungssuche vorgehen?
Unterkünfte für Studierende
Der erste Schritt bei der Wohnungssuche besteht darin, darüber nachzudenken, wie du wohnen möchtest und welche Vorlieben du hast. In Graz gibt es drei Arten von Unterkünften für Studierende:
- Studierendenheime
- Wohngemeinschaften oder
- eine eigene Wohnung.
Es ist für jede und jeden etwas dabei, entscheide selbst, was du bevorzugst.
Studierendenheime
Wenn es um das Wohnen während des Studiums in Graz geht, ist für viele Studierende die Unterbringung in einem Studierendenwohnheim die beste und günstigste Möglichkeit. Die Preise für Heime liegen zwischen 200 und 500 Euro und beinhalten Internet, Strom und alle anderen Kosten. Die Kosten hängen von der Anzahl der Personen ab, mit denen du das Zimmer, das Bad und die Küche teilst. Ein weiterer Vorteil von Studierendenheimen ist, dass es im Vergleich zu anderen Unterkünften weniger Papierkram gibt, da fast alles im Preis inbegriffen ist.
Die meisten Wohnheime in Graz sind schön und gut ausgestattet, so dass man sich keine Sorgen um ein Bett, einen Schreibtisch oder einen Schrank machen muss. Kopfkissen, Decken, Geschirr und Besteck müssen allerdings selbst mitgebracht werden, manche Heime stellen dir aber sogar diese Dinge zur Verfügung.
Die meisten Zimmer in den Wohnheimen sind Einzelzimmer, aber es gibt auch Doppelzimmer, die mit einer anderen Person geteilt werden. Doppelzimmer sind in der Regel günstiger als Einzelzimmer.
Bad, Toilette und Küche werden mit den anderen Bewohnerinnen oder Bewohnern geteilt. Sei dir bewusst, dass du Kompromisse eingehen müssen wirst. Einige Wohnheime bieten dir ein eigenes Zimmer mit kleiner Küche und Bad zur alleinigen Nutzung an. Das ist wie eine Miniwohnung, aber in der Regel teurer.
Gemeinsame Einrichtungen können genutzt werden, nachdem du dich mit der Verwaltung in Verbindung gesetzt und einen Antrag gestellt hast. Diese Einrichtungen, wie zum Beispiel ein Lernzimmer oder ein Partyraum, sind kostenlos. Auch die Waschmaschinen in der Waschküche müssen im Voraus reserviert werden. Mit einer App, die vom Wohnheim zur Verfügung gestellt wird, kann man sich ein Zeitfenster für die Wäsche reservieren. Jedes Zeitfenster kostet einen Euro für das Waschen und zusätzlich einen Euro für die Benutzung des Trockners. Einige Studierendenwohnheime haben sogar einen eigenen Fitnessraum und einen Freizeitbereich, aber mehr Informationen dazu findest du auf der Webseite des Studierendenheims, das am besten zu dir passt.
Einer der Vorteile des Wohnens in einem Studierendenwohnheim ist die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die Nähe zu Bus- und Straßenbahnhaltestellen ermöglicht ein Leben ohne Auto. Manche Wohnheime sind auch nur wenige Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad von den Universitätsgebäuden entfernt.
Wenn du in einem Studierendenwohnheim wohnen möchtest, ist es ratsam, sich ein Semester im Voraus zu bewerben. So kannst du dir einen Platz sichern, bevor du dich an der Universität bewirbst, denn die Bearbeitung kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
Bitte beachte die Bewerbungsfristen des von dir gewählten Studierendenwohnheims. Alle Informationen zum Einreichen der Unterlagen findest du auf der Webseite des jeweiligen Heims.
Wohngemeinschaften
Wohngemeinschaften sind eine beliebte Wohnform für Studierende in Graz. Neue Leute kennen zu lernen, die schon länger in Graz sind, ist von Vorteil, denn deine Mitbewohnerinnen und Mitbewohner können dir die Stadt zeigen und dich in das Grazer Studierendenleben einführen.
Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer, aber die Gemeinschaftsräume wie Küche, Bad und Wohnzimmer werden bei Wohngemeinschaften geteilt. Das gibt dir die Möglichkeit, mehr Zeit mit deinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern zu verbringen und so Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund kennen zu lernen.
Eine größere Wohnung mit meist zwei bis drei anderen zu teilen, ist außerdem günstig und kostet zwischen 250 und 500 Euro pro Monat. Der Preis hängt von der Lage, der Größe der Wohnung, der Anzahl der Bewohnerinnen und Bewohner und manchmal auch von der Art des Gebäudes ab – manche Wohnungen in älteren Gebäuden sind tendenziell günstiger. Denk daran, dass du auch für die Möbel in deinem Zimmer bezahlen musst, falls du diese von deiner Vormieterin oder deinem Vormieter übernimmst. Andernfalls musst du dein Zimmer selbst einrichten.
Bei Wohngemeinschaften ist es wichtig, dass du Mitbewohnerinnen oder -bewohner auswählst, mit denen du in Bezug auf Lebensstil, Sauberkeit, Lärmpegel und andere Gewohnheiten zusammenpasst. Manche Anzeigen für Wohngemeinschaften enthalten eine Beschreibung der derzeitigen Bewohnerinnen und Bewohner und ihrer Vorlieben und du kannst sie treffen, bevor du einziehst.
Eigene Wohnung
Für diejenigen, die Wert auf eigenen Raum legen, ist eine Wohnung für sich allein die beste Option. Du verwaltest und kontrollierst alles selbst, von deinem persönlichen Raum bis zum eigenen Putzplan. Eine Wohnung für dich allein bietet mehr Platz, was im Vergleich zu anderen Wohnformen komfortabler sein kann.
Das klingt verlockend, hat aber auch seinen Preis, weil eigene Wohnungen teurer sind als andere Wohnformen. Das solltest du bedenken, wenn du dich für eine Wohnung entscheidest. Die Wohnungssuche ist auch sehr anstrengend und kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Du wirst dich um alles selbst kümmern müssen, zum Beispiel um die Anmeldung des Stromanschlusses bei den zuständigen Behörden und um die Einrichtung der Wohnung, wenn du nichts von deinen Vormieterinnen oder -mietern geerbt hast.
Wenn du dich für eine Wohnung entscheidest, erkundige dich nach der Art der Heizung, denn auch das kann teurer werden als erwartet.
Die meisten Vermieterinnenn oder Vermieter inkludieren die Kosten für Heizung und Strom nicht in die monatliche Miete, erkundige dich also vor dem Einzug nach den Bedingungen und Kosten.
Bereite dich darauf vor, Dokumente wie Einkommensnachweise, einen gültigen Personalausweis oder Reisepass und manchmal ein Empfehlungsschreiben vorzulegen. Bevor du einen Mietvertrag unterschreibst, solltest du ihn sorgfältig durchlesen, insbesondere die Mietbedingungen, die Nebenkosten, die Kaution und die Mietdauer. Vergewissere dich, dass du alle Bedingungen verstanden hast, bevor du unterschreibst.
Achte besonders auf die Mindestmietdauer und die Kündigungsfrist. Denke daran, dass du vor der Unterzeichnung des Mietvertrags keine Provision, Kaution oder Vorauszahlung leisten solltest.
Eine eigene Wohnung ist gut, aber auch teurer und stressiger als ein Studierendenheim. Die durchschnittliche Miete für eine Wohnung liegt zwischen 12 und 15 Euro pro Quadratmeter.
Wohnkosten
Unabhängig davon, für welche Unterkunft du dich entscheidest, wirst du für dein Zimmer oder deine Wohnung eine Kaution hinterlegen müssen, die in der Regel drei Monatsmieten entspricht. Nach deinem Auszug bekommst du die Kaution zurück auf dein Bankkonto – vorausgesetzt, das Zimmer befindet sich im gleichen Zustand wie bei deinem Einzug und es sind keine Schäden an Wänden, Böden etc. entstanden.
Mein Rat
Mein Rat für deine erste Studierendenunterkunft ist, sich für ein Studierendenheim oder eine Wohngemeinschaft zu entscheiden. Sei offen für verschiedene Wohnformen, um deinen Bedürfnissen am besten gerecht zu werden.
Ich kann mir vorstellen, dass du dich auch darauf freust, neue Leute zu treffen, und dass dies eine tolle Möglichkeit ist, andere Studierende kennen zu lernen. Als internationale Studentin oder internationaler Student wirst du dich nicht einsam fühlen, wenn du von vielen Menschen umgeben bist, die in der gleichen oder einer ähnlichen Situation sind wie du.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass meine erste Studierendenunterkunft in Graz ein Studierendenheim war. In den vier Jahren, in denen ich dort wohnte, lernte ich mehr als zwanzig Menschen aus zehn verschiedenen Ländern kennen – und das waren nur die Mitbewohneriinnen und Mitbewohner, mit denen ich die Wohnung im Heim teilte. Außerdem habe ich einige Leute zufällig in der gemeinsamen Waschküche und einmal im Aufzug kennengelernt. Einer davon ist heute einer meiner besten Freunde. Bevor ich eingezogen bin, wusste ich nicht, dass das Leben in einem Studierendenheim eine solche Mischung aus Spaß und Herausforderungen sein kann. Auf diese Weise habe ich Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Kulturen kennengelernt und gelernt, mit ihnen zusammenzuleben.
Suche nach einer Unterkunft in Graz
Eine Unterkunft zu finden umfasst mehrere Schritte. Wenn du dich entschieden hast, welche Art von Unterkunft du bevorzugst, solltest du dein Budget für Miete und Nebenkosten festlegen. Berücksichtige bei der Lage die Nähe zur Universität und zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Erstelle eine Liste mit Vor- und Nachteilen, um alle Faktoren zu berücksichtigen. Wenn du dich für eine Wohngemeinschaft entschieden hast, kannst du einige Fragen vorbereiten und Termine vereinbaren. Bereite auch die erforderlichen Unterlagen vor, zum Beispiel Bewerbungsformulare und in den meisten Fällen eine Bescheinigung über die abgeschlossene Ausbildung für Studierendenheime.
Plattformen für deine Unterkunftssuche:
- Du kannst online in sozialen Medien wie Facebook suchen, wo du lokalen Gruppen beitreten kannst, die Anzeigen für Wohngemeinschaften oder eigene Wohnungen veröffentlichen.
Ich würde vorschlagen, dass du so bald wie möglich mit der Suche beginnst, damit du verschiedene Angebote vergleichen und sehen kannst, was für dich in Frage kommt und was nicht. - Auf der Webseite des Welcome Centers der TU Graz (Button „Wohnen in Graz“) findest du das Infoblatt „Wohnen in Graz“ zum Download. Übrigens: Das Welcome Center unterstützt internationale Studierende sowohl vor ihrer Ankunft als auch während ihres Aufenthaltes.
- Du kannst auch einen Blick auf das „HTU Graz Campusboard“ werfen.
- Es gibt noch viele andere Seiten, auf denen man eine Unterkunft für Studierende in Graz finden kann, hier eine Liste, die vielleicht hilfreich ist:
- Studierendenheime: iam student, studium.at Studentenheime, Unterkünfte - OeAD student housing
- Wohngemeinschaften und Wohnungen: WG-gesucht, Wohnung mieten in Graz - willhaben;
auf Facebook (Wohnungen in Graz – ohne Makler, Wohnungen Graz – provisionsfrei, GRAZ: Wohnungen ohne Provision etc.)
Rechtliche Fragen
Wenn du eine Wohnung gefunden und den Mietvertrag unterschrieben hast, musst du dich innerhalb von drei Tagen nach dem Einzug beim zuständigen Einwohnermeldeamt in Österreich anmelden. Für die Anmeldung benötigst du einen Meldezettel und einen Reisepass. Nähere Informationen dazu findest du auf der Webseite der Stadt Graz: Stadt Graz unter Wohnsitz anmelden und ummelden, Meldezettel.
Wenn du aus der EU oder der Schweiz kommst und länger als drei Monate in Österreich bleiben willst, musst du eine Anmeldebescheinigung beantragen. Informationen dazu gibt es auf der österreich.gv.at Webseite.
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Blogbeitrag alle Fragen rund um Ihre erste Wohnungssuche beantworten konnte. Wenn du weitere Fragen hast, zögere nicht, mich zu kontaktieren – ich helfe dir gerne weiter. Ich freue mich auch darauf, dich in Graz zu sehen, wie du die studentische Atmosphäre hier genießt!
