Die Ehrensenatoren-Würde gehört zu den höchsten akademischen Auszeichnungen, die die TU Graz vergibt. Sie wurde 1957 das erste Mal, und seit damals 51 Mal verliehen. Gemäß Satzung an „hervorragende universitätsexterne Persönlichkeiten, die sich in besonderen Maße um die Technische Universität Graz und um die Förderung ihrer wissenschaftlichen, technischen und kulturellen Aufgaben verdient gemacht haben“.
„Die Ehrung ist Symbol dafür, wie sehr die TU Graz die Leistungen von Josef Herk, Gerald Fuxjäger und Georg Knill schätzt und achtet“, bedankte sich Rektor Harald Kainz bei den Geehrten für ihr Engagement und hob in seiner Festrede hervor, dass „nicht nur die positive Entwicklung der TU Graz, sondern auch der Weg unserer gesamten Gesellschaft zu wesentlichen Teilen auf solchen Leistungen fußt.“
>>Liste der Ehrensenator*innen der TU Graz
Langjährige Verdienste für die Alma Mater
Gerald Fuxjäger studierte von 1980 bis 1988 an der TU Graz Vermessungswesen/Photogrammetrie und blieb der Universität auch danach eng verbunden. Er engagiert sich in hohem Maße für die Lehre, unterrichtet seit 2002 das Fach „Angewandte Katastertechnik“ an der TU Graz. Fuxjäger forcierte den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Wirtschaft und TU Graz insbesondere für die Fachbereiche Architektur, Vermessungs- und Bauingenieurswesen, was sich in der Neukonzeption der Curricula niederschlug. Außerdem beteiligt sich Fuxjäger aktiv am Schwerpunkt „Digitales Bauen an der TU Graz“, war langjähriges Mitglied der Studienkommission Vermessungstechnik und im Vorsitz der Europaprüfstelle für Medizinprodukte am Institut für Health Care Engineering der TU Graz. Während seiner Zeit als Präsident der Kammer für Ziviltechniker*innen für Steiermark und Kärnten (2006 bis 2020) war er als Beirat stets Mitgestalter und Förderer des Balls der Technik. Unter seiner Präsidentschaft übernahm die Kammer 2013 die Funktion des Generalsponsors des Balls und trat in den Jahren 2011 bis 2017 u. a. als Hörsaalpate der TU Graz auf.
Brückenbauer zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung
Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, bemüht sich seit vielen Jahren erfolgreich um die Öffnung der Wirtschaftskammer gegenüber universitären Forschungseinrichtungen. Als Brückenbauer zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung hat er die Zusammenarbeit mit der TU Graz sukzessive vertieft, etwa in Form von Stipendienförderungen (WKO Forschungsstipendien) oder über kofinanzierte Stiftungsprofessuren („Advanced Manufacturing“ und „Architektur und Holzbau“). Auch Wissenstransferinitiativen wie der gemeinsam von FH Campus 02, FH Joanneum und TU Graz etablierte Studiengang „Business Software Development“ oder das Programm SCIENCE FIT, bei dem Klein- und Mittelunternehmen (KMU) steirisches Forschungs-Know-how vermittelt bekommen, gehen auf Herks Bestreben zurück. Insbesondere ist ihm das Überwinden von Grenzen zwischen akademischer und beruflicher Ausbildung ein besonderes Anliegen. So ermöglichte er, dass Studierende der TU Graz zu besonders günstigen Bedingungen die Unternehmerprüfung am WIFI absolvieren und im Gegenzug Meisterschüler*innen an der Universität „schnuppern“ können. Schließlich zeigen Projekte wie das „WKO TalentCenter“ zur Bildungs- und Berufsorientierung von Jugendlichen oder die Berufseuropameisterschaften für junge Fachkräfte „EuroSkills“, dass Josef Herk Bildung besonders am Herzen liegt.
Verfechter des Dialogs zwischen Wissenschaft, Industrie und Politik
Georg Knill wurde geehrt in Anerkennung seiner langjährigen Unterstützung und Förderung in forschungspolitischen Fragen, insbesondere den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Steiermark betreffend. Unter seiner Präsidentschaft konnten die IV Steiermark und die TU Graz das Stipendienprogramm „ITalent South East“ etablieren, das talentierte und leistungsorientierte Informatik-Studierende aus Südosteuropa fördert. Um die steirische Jugend für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, initiierte Knill unter Beteiligung der TU Graz Projekte wie das Schulprogramm „Fokus MINT“, den „Innovationstruck“, in dem Kinder und Jugendliche digitale Technologien und Programmiersprachen selbst erleben und ausprobieren konnten oder Coding- und Robotik-Workshops für Schulklassen. Darüber hinaus war Georg Knills Einsatz für die Finanzierung der COMET-Kompetenzzentren sowie für den Standort Graz als Headquarter der Silicon Austria Labs von großer Bedeutung für die TU Graz. Die Partnerschaft aus Industrie und Wissenschaft lebt Georg Knill auch als Unternehmer, wie langjährige F&E-Kooperationen zwischen der Knill-Gruppe und der TU Graz in verschiedenen Fachbereichen belegen.