Technologie und Gesellschaft sind untrennbar miteinander verwoben. Dies ist gerade in unserer heutigen Zeit, in der nahezu alle unsere Lebensbereiche in sogenannten sozio-technischen Systemen eingebettet sind, offensichtlich. Während solche über Jahrzehnte gewachsene Systeme uns dabei helfen, gesellschaftliche Bedürfnisse zu stillen, sind sie gleichzeitig die Ursache der zahlreichen sozialen und ökologischen Herausforderungen, die unsere Zeit prägen. Dies führt zu einem zunehmenden gesellschaftlichen Konsens über die Notwendigkeit, bestehende Systeme in nachhaltigere Konfigurationen umzuwandeln.
Die mit einer solchen Umgestaltung verbundenen sozio-technischen Transitionsprozesse sind jedoch immer Vorgänge einer „schöpferischen Zerstörung“: vorhandene Strukturen müssen aufgebrochen, tradierte Verhaltensmuster hinterfragt werden. Das führt verständlicherweise zu Unsicherheiten, Ängsten und Spannungen – auf individueller Ebene wie auf der Ebene von Organisationen. Vor diesem Hintergrund kann die Bereitstellung von zukunftsbezogenem Orientierungswissen als wichtige Entscheidungsbasis dienen und eine nachhaltig-resiliente Gestaltung von Technik und gesellschaftlichem Zusammenleben ermöglichen.
Die Schaffung eines solchen zukunftsbezogenen Orientierungswissen erfordert eine Synthese von verschiedenen Wissensgebieten und -formen, die nicht von einer einzelnen Universität abgedeckt werden können. Deshalb haben die Technische Universität Graz und die Universität Graz gemeinsam die interuniversitäre Forschungsplattform Zukunft - Technik - Gesellschaft (Z-T-G) ins Leben gerufen. Diese Plattform soll eine Zusammenarbeit zwischen Forscher:innen beider Universitäten ermöglichen und stabilisieren. Neben der Schaffung von Orientierungswissen für Entscheidungsträger:innen auf unterschiedlichen Ebenen, wird zudem ein ethischer Bezugsrahmen von Denken, Aus- und Besprechen sowie Handeln, der über Wissenschaft und Technik hinaus und in die gesellschaftliche Diskussions- und Gestaltungspraxis hineinreicht, angestrebt.